Aus der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ heute der aktuelle Finanzreport von Tiger Telematics, den Machern des Handhelden Gizmondo. Interessante und besonders für die Investoren recht ärgerliche Details wurden bekannt, nachdem das britische Unternehmen seine Zahlen offen gelegt hat. Insgesamt hat man 2004 einen Verlust von 99 Millionen US Dollar eingefahren, für die erste Hälfte von 2005 bereits 210 Millionen. Begründet wird dies mit den Entwicklungskosten für den Gizmondo sowie allen möglichen Sonderausgaben, die scheinbar absolut notwendig waren.
Dazu gehören unter anderem:
- Ein 5,9 Millionen USD Vertrag mit Electronic Arts für die Entwicklung von FIFA und SSX (beides N-Gage Umsetzungen)
- 3,5 Millionen USD an den Produzenten Northern Lights für die Spiele Colors und Chicane. Die Entwickler dieser Games, Warthog und Indie Studios, gehören jedoch beide zu Gizmondo Europe… Northern Lights selber gehört dem Direktor von Gizmondo Europe, Carl Freer, der das Unternehmen gemeinsam mit dem Executive Officer Stefan Eriksson leitet
- Mit 170.000 USD wurde für Marketingaufträge bezahlt: Frau Anneli Freer, Ehefrau des besagten Direktors
- Sekretärin Tamela Sainsbury (Lebensgefährtin von TT-Director Steve Carroll) erhielt ein Gehalt von 150.000 USD + 83.000 USD Bonus. Als kleine Zusatzgabe: Ein Auto im Wert von 70.000 USD
- Mit Autos haben es die Jungs von Tiger Telematics sowieso: Carroll selber gönnte sich für 230.000 ein neues Gefährt, Carl Freer legte 280.000 USD Investorengeld gut an und Stefan Eriksson war mit 104.000 USD für seinen fahrbaren Untersatz geradezu genügsam
- Im Übrigen verdienten Freer, Sainsbury, Caroll und Eriksson jeder 1,5 Mio. USD im Jahr
- Außerdem gönnte man scheinbar auch den restlichen Mitarbeitern einen netten Fuhrpark
Harte Zeiten für Tiger Telematics und den Gizmondo. Vor allem, da man derzeit mit Jordan F1 im Clinch (es geht um Geld, klar) und bei MTV Networks Europe mit 1,5 Mio. USD in der Kreide steht. Klingt komisch. Ist aber so.
Quelle: Gamesindustry.biz
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Autor: Trunx
Datum: 28.09.2005, 13:09 Uhr
Typ: Off-Topic
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Stichworte:Nintendo Switch
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Das Teil ist einfach die billigversion einer psp... ...die Werbung auf MTV für Gizmondo war sicher auch ein flopp
In der Werbung wird Gizmondo gesagt und ein Animierter Skelettkrieger wachkelt rum aber man sieht nicht mal das es ein Handheld ist.
Selber Schuld!
Dass das Gerät gegen zwei Konkurrenten kaum eine Chance hat, war abzusehen, also zocken wir die Investoren doch mal richtig ab. Dass dieses Verhalten leider auch Arbeitsplätze an den falschen Stellen kostet, ist der Umstand, der mich trotz schelmischem Grinsen so unglaublich wütend macht.
Ich würde verstehen, wenn sie Idioten sind, weil sie tatsächlich missgewirtschaftet haben.
Aber wieso sollten sie idioten sein, nur weil sie den Pioniergeist heg(t)en, nun auch ins Handheldgeschäft einzusteigen? Kommen für dich nur die etablierten Millionenkonzerne in Frage? Kleine haben keine Daseinsberechtigung, weil sie zurecht nicht damit rechnen, gegen die "grossen" anzukommen?
Auch Nintendo fing mal mit Spielkarten an. Und Sony in diesem Fall mit einer verbesserten Form des SNES.
Ich gönne dem Gizmondo diesen Misserfolg, da sich der Chef von Tiger Telematics viel zu penedrant über die anderen Handhelden (vor allem über den DS) lustig gemacht hat und meinte, dass er keine Konkurrenz erwartet, da ihr Gerät das "beste" sei. War für Dummköpfe.
ReeD
@ Topic Ganz einfach DOOFHEIT
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