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Kolumne: Ein kleiner Perspektivenwechsel

PortableGaming-Redaktion, am 18.12.2022, Seite 1 von 1

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In Videospielen tauchen wir in unzählige Welten ein und lernen tausende von Charakteren kennen. In manche dieser Schicksale fühlen wir uns richtig rein, andere führen Leben, nach denen wir uns sehnen. Um letztere Figuren soll es in dieser kleinen Runde gehen: Wir haben uns nämlich die Frage gestellt, mit welchem Charakter aus einem Videospiel wir liebend gern tauschen würden. Einfach weil uns das Abenteuer lockt, weil sie sich in einer beneidenswerten Position befinden order wir schlichtweg einen Tapetenwechsel wollen und die Figur perfekt dafür geeignet schien. Es gibt für jeden einen geeigneten Fleck auf der Welt und daher seid ihr natürlich auch wieder herzlichst dazu eingeladen, die Charaktere zu nennen, deren Leben ihr gern leben würdet!


Andy Dück [awieandy] ist auf eine Weise auf sich selbst neidisch:
Mein Mii



Ich glaube, ich kenne keinen Videospielcharakter, der ein unbeschwerteres Leben hat als ein Mii. Wenn ich könnte, würde ich natürlich sofort mit meinem Avatar tauschen, schließlich erlebt dieser ständig spaßige Dinge, auf die ich selbst tierisch Lust hätte. Da wäre zum Beispiel ein entspannter und aufregender Urlaub auf Wuhu Island, wo ich neben der tadellosen Landschaft von Stränden zu Wiesen mich mit actiongeladenen Aktivitäten austoben könnte, angefangen mit Frisbee spielen mit einem süßen Hündchen.

Und weil Miis schon so einige Auftritte in allerlei Spielen hatten, würde es für mich an Abwechslung nicht mangeln! Die Insel könnte gleich zu meinem zweiten Zuhause werden, denn nach den zig Sportarten auf Land und See, die Wii Sports Resort zu bieten hat, kann ich auch die Anlage ausgiebig aus der Luft erkunden wie in Pilotwings Resort. So einen Raketengürtel muss man einfach ausprobiert haben. Und wenn ich schon dort bin, hätte ich auch gleich die Chance, bei Mario Kart mitzufahren. Wer sagt schließlich, dass keine Crossovers möglich seien? Schaut man sich so die Spiele an, in denen Miis auftauchen, stehen einem enorm viele Türen offen. Lust, bei den Olympischen Spielen mitzumachen? Kein Problem, Mario und Sonic sind auch dabei! Mit einer Band auf Tournee gehen? In Guitar Hero ist es möglich! In Spielshows teilnehmen? Klar, von Mario Party bis Jeopardy! gibt es genügend Auswahl. Sich von über hundert verschiedener Figuren eine reinhauen lassen? Wer auf so etwas Lust hat, wird in Smash Bros. bedient!

Das Tolle am Mii-Dasein ist nicht nur was man so alles machen kann, sondern auch wie. Bei so viel Spielraum, den ich bei meinem Aussehen habe, dürfte ich in jeder Situation prächtig erscheinen. Dazu kommt noch die riesengroße Garderobe mit Kostümen, die von der Rabbid-Mütze bis zum Prinzessinnenkleid reichen und von denen mir einfach alles stehen würde. Außerdem bräuchte ich mir keine Sorgen um das Altern machen zu müssen, weil ich als Mii einfach immer jung bleibe. Genauso hätte ich keine nervigen Bedürfnisse, um die ich mich kümmern müsste, wie Schlaf oder Hunger. Ja, ich denke, so ein (Tomodachi-)Leben hört sich gar nicht so übel an.


Nicola Hahn [501.legion] wäre gerne OP, irgendwie:
Der/das Commando aus Command & Conquer



Bereits das allererste Command & Conquer führte neben den üblichen Militäreinheiten wie Panzern und normalen Soldaten auch schon eine Spezialeinheit, für die später die Warcraft-Reihe bekannt werden sollte. Im Command & Conquer-Universum unterstützt ein sogenanntes Commando die Truppen - sowohl auf der Seite der Global Defensive Initiative als auch bei der Bruderschaft von NOD. Im Gegensatz zu den 08/15-Soldaten mit wahlweise Gewehren, Granaten, Raketenwerfern oder Flammenwerfern hat diese Einheit ein übermächtiges Snipergewehr, das mit nur einem Schuss jede Infanterie über den Haufen schießen kann. Außerdem kann jedes Gebäude innerhalb einer Sekunde dem Boden gleich gemacht werden. Klingt total durchgeknallt? Ist es auch und es macht großen Spaß!

Ursprünglich habe ich mir überlegt, ob ich nicht ein Jahr als Solid Snake aus der Metal Gear-Reihe gegen Atomwaffen in den Krieg ziehen soll, doch sind wir ehrlich: Snakes Job ist viel zu anstrengend: Ständig stapfen irgendwelche übermächtigen Mechs mit absurden Waffenarsenalen durch die Gegend und müssen besiegt werden - ätzend. Auch seine Freunde und Feinde sowie die eigenen Familiemitglieder sind … schwierig. Beim Commando aus der C&C-Reihe ist das Ganze schon viel einfacher: Erst in der Fortsetzung Red Alert bekommt die Einheit eine tiefergehende Story unter der taffen Tanya und im Shooter-Ableger Renegade bekommt erstmals ein Commando namens Havoc ein eigenes Spiel gewidmet. Letzterer kann zwar noch immer als Ein-Mann-Armee losziehen und ganz allein Basen auseinandernehmen, doch in dem Egoshooter ist die Arbeit etwas anstrengender, deswegen bleibe ich bei einem No Name-Commando aus dem allerersten Teil der C&C-Reihe.

Der hat ein paar lockere Sprüche auf den Lippen, schießt ganz entspannt mit seinem übermächtigen Scharfschützengewehr durch die Gegend und bringt Unmengen C4 an jedem Gebäude an. Und obwohl ich eigentlich Missionen aus dem Spiel nicht sehr mochte, in denen ich nicht eine riesige Basis aus dem Boden stampfen konnte, sondern mit einer festen Anzahl an Truppen arbeiten musste, freute ich mich über jeden Einsatz des Commandos, denn dann stelle ich mir vor, wie ich alleine wie im Shooter gegen den Gegner fiese Nadelstiche setze während die restliche Truppe zuverlässig die übrige Arbeit erledigt und die lästigen Panzer aus dem Weg räumt, denen meine Sniper-Schüsse egal sind. Und da der Commando nicht direkt auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden kann, sondern immer ein- und ausgeflogen werden muss, scheint der Job auch noch gut bezahlt zu sein und für eine vernünftige Work-Life-Balance scheint gesorgt. Wo kann ich unterschreiben?


Sebastian Mauch [Paneka] wäre gerne ein Pokémon-Trainer wie zum Beispiel:
Ash Ketchup Ketchum



Trotz all der unschönen Dinge, die gerade rund um das Pokémon-Franchise geschehen, ist die Welt der „Taschenmonster“ dennoch irgendwie schon immer extrem faszinierend für mich gewesen. Schon vor meiner Einschulung, also bevor ich das Lesen gelernt habe, hat mein Vater mit mir die Blaue Edition gespielt und trotz der Lesehürde hat mich diese Welt eingesaugt. Auch heute stelle ich mir manchmal noch vor, wie es wohl wäre, wäre ich als Junge in dieser fiktiven Welt geboren. Die Vorstellung, nicht sein Leben lang zur Schule zu gehen und zu Arbeiten, sondern stattdessen durch die Welt zu ziehen und vom Leben selbst zu lernen, hat schon irgendwie was magisches.

Dabei lege ich mich nicht mal auf Ash selbst fest, sondern die bloße Existenz als Kind in dieser Welt. Mit dem besten Freund-Schrägstrich-Haustier durch die Welt zu ziehen, zu campen, sich in friedlichen Wettkämpfen zu messen, und, und, und - Junge, das wär's doch. Frei von jeglichem Druck oder Existenzängsten, die uns unsere fortgeschrittene Gesellschaft aufhalst, könnte man einfach das machen, worauf man Lust hat. Gut, ganz so ist es ja dann auch nicht, schließlich muss auch ein Trainer, Züchter oder was auch immer ein wenig Geld für Verpflegung und Unterkunft zusammenbekommen. Und auch die Gefahren der Wildnis oder gewisser Organisationen gilt es Einhalt zu gebieten. Doch trotz allerdem wirkt das alles irgendwie verlockender, als der Kreislauf in dem sich viele Leute heutzutage gefangen sehen.


Tjark Michael Wewetzer [Alanar] jongliert Büroarbeit und Backkunst:
Solle Grumman



Die Welt der Atelier Dusk Trilogy ist keine rosige. Meere vertrocknen, immer mehr Gebiete werden nahezu unbewohnbar und in mysteriösen Ruinen hausen zudem noch verschiedene Kreaturen – teils natürlichem Ursprungs, teils künstlich geschaffen. Und doch geht auch hier das Leben weiter und wo Menschen versuchen, allen Widrigkeiten zum Trotz ein geordnetes Leben zu führen, ist auch die Bürokratie nicht fern. Hier kommt Solle Grumman ins Spiel, mit dem die Alchemisten Escha, Logy und das Shallie-Duo in ihren jeweiligen Abenteuern zu tun bekommen.

Solle ist ein ordentlicher Mensch, ja fast schon übermäßig penibel. Das muss er auch sein, schließlich handhabt er in Atelier Escha & Logy die Finanzen und Logistik der Regierungszweigstelle im beschaulichen Dorfe Colseit. Nichts macht ihn missmutiger als ein schludrig verfasster Bericht. Doch er explodiert nie. Stattdessen macht er seinem Kummer mit schnippischen Kommentaren Luft. Auch ist der sonst eher desinteressiert wirkende Büroarbeiter keineswegs nur auf seine Arbeit versteift. In seiner Freizeit backt er gern und teilt seine Kreationen mit den Süßigkeiten liebenden Homunculi, die er in der Zweigstelle beschäftigt. In Atelier Shallie macht er sich diese sogar im Kampf zunutze: Rekrutiert ihr ihn für eure Sache, kann er beispielsweise eine ganze Herde von Homunculi mit Süßkram bestechen und die flauschigen Helfer kurzerhand zum Großangriff ansetzen lassen.

Kurzum: Er führt ein geordnetes Leben, hat ein Händchen fürs Backen, knuddelige Kumpanen an seiner Seite und genießt trotz – oder vielleicht auch zum Teil wegen – seiner Strenge das volle Vertrauen seiner Kollegen und Freunde. So ein Ruhepol in einer verendenden Welt zu sein, das hätte etwas.

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