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SteamWorld Quest: Hand of Gilgamech

Kurztest: SteamWorld Quest: Hand of Gilgamech

Nicola Hahn, 23.04.2019

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Nachdem sich der schwedische Entwickler und Publisher Image & Form bereits die Genres Tower Defense, Metroidvania und Rundenstrategie erkundet hat, wollen sie sich mit SteamWorld Quest in die Richtung der rundenbasierten Kämpfe mit Karten wagen. Ob dabei noch ein unterhaltsames Abenteuer rausspringt und die bisherigen Titel der SteamWorld-Reihe damit wieder einmal übertroffen werden, kläre ich im Test.

Es war einmal…
Um die zeitliche Einordnung des neuen Titels hat CEO Brjann Sigurgeirsson lange ein Geheimnis gemacht. Doch bereits im Intro wird das Mysterium gelüftet: Dort erzählt der in die Jahre gekommene Steambot Gabriel „Seabrass“ Stubb, der in SteamWorld Heist noch Teil von Captain Pipers Crew war, seinem Sohn die Geschichte von SteamWorld Quest. Jahrhunderte vor den Ereignissen der vorherigen SteamWorld-Titel, genauer gesagt im Mittelalter, war den Göttern scheinbar ordentlich langweilig, denn sie schmiedeten ein Herz, das das Böse verkörpern soll, und setzen es einem Behemoth ein. Dieses wird dem Monster anschließend von dem strahlenden Helden Gilgamech entrissen und an einer geheimen Stelle vergraben. Seit diesen Geschehnissen sind wieder ein paar Jahrzehnte vergangen, wordurch sie bereits ein wenig in Vergessenheit geraten. Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt jetzt auf drei Helden, von denen zwei - die Ritterin Armilly und die Alchemistin Copernica - aktuell im Grünfinger Hain auf der Suche nach einem Pilz sind. Während Armilly die aktuellen Geschehnisse theatralisch nachplappert, trabt hinter ihr Copernica her, stets auf der Suche nach den Pfefferminz-Bovisten, die für ihre Heilkundeversuche unabdinglich ist.

Natürlich läuft die Expedition alles andere als geplant ab und Schraubolde versperren den Weg. Also wird das Schwert gezückt, um noch kurz vor dem Aufeinandertreffen den ersten Treffer zu setzen. Dann starten die Gegner mit weniger Lebensenergie, sodass gleich der nächste Angriff folgen kann. Jetzt wähle ich aus sechs gezogenen Lochkarten insgesamt drei aus, die ich in dieser Runde ausspielen will. Gefällt mir meine Hand nicht, kann ich zweimal neuziehen, muss dafür aber vorher jeweils eine Karte ablegen. Blaue Karten passen dabei nur in Copernicas Lesegerät, rote nur bei Armilly und grüne später bei Galleo, dem mürrischen Handwerker der Truppe. Manch Karte ist allerdings noch gesperrt, da für sie ein bestimmter Wert an Dampfkraft benötigt wird. Diese wird durch Karten gesteigert, die keine Dampfkraft benötigen. Der Effekt jeder einzelnen Lochkarte ist dabei noch sehr unterschiedlich: So gibt es natürlich den klassischen Angriff, aber auch Schutzzauber, Reparaturaktionen und Effektangriffe. Der verursachte Schaden ist dabei in eine Klasse eingeteilt, beispielsweise physischer Schaden oder magischer Feuerschaden. Die Gegner haben natürlich gegen spezielle Elemente ihre Schwächen, sie können aber vorher noch durch Effekte geschwächt oder die eigenen Helden gestärkt werden. Wenn ich jetzt noch alle drei möglichen Aktionen durch nur einen Charakter ausführen lassen, bekomme ich einen vorgegebenen Bonuszug dazu, der von der aktuellen Waffe der jeweiligen Figur abhängt. Die Ausrüstung wirkt sich natürlich auch auf die Grundwerte der Karten sowie die Abwehr aus.

Waffen- und Magiegewalt ist immer eine Lösung!
Damit wäre das Kampfsystem auch schon mehr oder weniger grundlegend umrissen. Natürlich können auch Items während des Gefechts und sogar nach dem Kampf eingesetzt werden, um beispielsweise Effekte oder Lebensenergie zu heilen. Die Lebenspunkte bleiben nämlich nach dem Kampf gleich und werden nur an Speicherpunkten automatisch wieder aufgefüllt. Doch diese Speicherpunkte, die den mysteriösen Helden aus dem Intro als Statue verkörpern, lassen auch sämtliche Gegner wiederauferstehen, Heilen sei daher wohlüberlegt! Ansonsten bleibt das Spiel seiner Reihe treu und es wird regelmäßig automatisch gespeichert, insbesondere nach Konfrontationen und beim Wechseln der Screens. Die Welt ist nämlich in 2D-Bildschirme unterteilt, die an den Seiten Übergänge zu weiteren Bereichen haben. Hier sind ein paar zerstörbare Objekte wie Hecken verteilt und auch geheime Eingänge, die entweder erst freigeschaltet oder gefunden werden müssen. Dabei gibt es ordentlich Loot zu ergattern, das aus Münzen, Items und neuen Karten besteht. Besagtes Geld lässt sich bei einem fahrenden Shop gegen neue Ausrüstung eintauschen oder durch den Verkauf von Items erhalten. Außerdem kann man dort einige neue Karten herstellen, wofür andere Items gebraucht werden. Jeder Held kann allerdings nur maximal acht Karten in seinem Deck haben, sodass klug ausgewählt werden muss welche Fähigkeit ins Repertoire kommt. Zuletzt bekommen die Protagonisten nach ihren erfolgreichen Kämpfen je nach Schwierigkeit Erfahrungspunkte zugesprochen, die dann automatisch in mehr Lebensenergie und erhöhte Kampfkraft investiert werden.

Storytechnisch stößt das Duo auf den lang ersehnten Pilz, allerdings auch auf einen weitaus größeren Pilz namens Gomphus, der alles andere als erfreut über die Idee ist, seinen Kollegen aus dem Boden zu rupfen. Es beginnt ein Bosskampf, in dem Gomphus selbst Dampfkraft sammelt und diese gegen Pilz-Verstärkung eintauschen kann. Natürlich hat er auch deutlich mehr Leben als die Gegner vorher und an eine Flucht ist nicht zu denken. Normalerweise lassen sich die Gefechte auch geschickt umgehen, bei einem Boss ist das natürlich nicht möglich. Triumphierend kehren die Damen in ihr Heimatdorf Ganshain zurück, dank taktischer Finesse und der richtigen Portion Kartenglück konnte der Boss um seine geliebten Pilz-Brüder erleichtert werden. Doch das Dorf ist vollkommen verwüstet und der dritte Held, Galleo, ist mit ganz anderen Dingen wie Essen beschäftigt. Zusammen verfolgen sie die geheimnisvollen Invasoren und stoßen auf den Leiter der berühmten Heldengilde, der sie - inoffiziell und mit viel Bitten und Betteln - beauftragt die entführten Mitglieder zu befreien.



Fazit:
SteamWorld Quest verführt mich in eine handgezeichnete Welt, die auf dem ersten Blick etwas altbacken wirkt, aber genug Platz für den Star des Spiels lässt: Dem Karten-Kampfsystem. Mit diesen Gameplay-Elementen, die zusammen den wohl komplexesten SteamWorld-Titel ergeben, erlebe ich spannende Abenteuer mit meinen drei liebenswerten Helden. Doch auch wenn das Konzept hinter dem Kampf wohl durchdacht und sogar als reales Kartenspiel funktionieren würde - perfekt ist das Spiel nicht. So entwickelt sich aus den ständigen Kämpfen eine abwechslungsarme Monotonie. Leider mangelt es auch abseits der Auseinandersetzungen an Spielspaß, da die Erkundungsabschnitte zwar schön gezeichnet aber auch gleichzeitig recht detail- und inhaltsarm sind. Das sind die Gründe, die den neuesten Ableger der SteamWorld-Reihe hinter seinen großartigen Vorgänger zurückstecken lassen. Insgesamt haben die Schweden aber wieder bewiesen wie gut sie mit neuen Genres umgehen können. Der Preis von 24,99 Euro für das Spiel ist fair und die Spielmechaniken sowie die Geschichte sind umfangreich genug um den Spieler für viele Stunden zu unterhalten und ihn in den taktisch fordernden Passagen hier und da verzweifeln zu lassen.

Stürzt sich mit seinen drei neuen Freunden in zahlreiche Abenteuer: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de

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Wieder ein starker Titel aus dem Hause Image & Form in einem komplett neuen Genre, dieses Mal aber leider kein Durchbruch.

Wertung

Komplexes und umfangreiches Karten-Kampfsystem

Drei sympathische Hauptcharaktere, die alle ihre eigene Persönlichkeit haben

Handgezeichnete Level

Wenig Abwechslung beim Kämpfen und Erkunden

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1 Kommentar

profil 37 comments
[24.04.2019 - 22:46 Uhr]
Tatcher:
Ich habe ja von rundenbasierten Kartenspielen überhaupt keine Ahnung, aber als Steamworld-Fan habe ich es vorbestellt. Image & Form hat mich bis jetzt immer sehr gut unterhalten, schauen wir mal ob die Serie anhält!
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Spielname:
SteamWorld Quest: Hand of Gilgamech

Typ:
eShop Spiel

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Publisher:
Image & Form

Developer:
Image & Form

Genre:
Rollenspiel

Release:
25.04.2019 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
24,99 €

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