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Kurztest: Star Wars Pinball

Tjark Michael Wewetzer, 13.09.2019

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Als Pinball FX3 vor zwei Jahren auf der Switch landete (zum mittlerweile dezent veralteten Test), fielen drei markante Lücken im Tischkatalog auf: Pakete von Bethesda, Marvel und Star Wars fehlten komplett. Während die Bethesda-Flipper zwischenzeitlich nachgeliefert wurden (zum Test) und der nicht zu unterschätzende Marvel-Anteil noch aussteht, reicht Zen Studios endlich Star Wars Pinball nach. Das sogar als komplett eigenständiges Programm, welches alle bisherigen Star Wars-Flipper des Zen-Katalogs umfasst und zudem beinahe um die Hälfte günstiger ausfällt als die zwei Season-Bundles auf Konkurrenz-Plattformen! Und als wäre das noch nicht genug, versprachen die Macher exklusive Features für Switch-Spieler, die im Test leider neben unbestreitbaren Vorteilen auch ein paar Negativpunkte mitbringen. Warum Flipper-Freunde sich das Paket trotzdem nicht entgehen lassen sollten, verrate ich euch in den folgenden Zeilen.

Kontrolle über die Kugel du brauchst
Für alle Neulinge im Pinball-Bereich zunächst der obligatorische Abriss des allgemeinen Spielprinzips: Sinn einer jeden Partie ist es, die auf der Spielfläche befindliche Kugel mit den unten und teils auch an anderen Stellen platzierten Flipper-Armen so zu lenken, dass ihr gewisse Bahnen und Ziele abfahrt. Richtig platzierte Schüsse aktivieren dabei schon mal gerne besondere Modi, bei denen ihr spezielle, mit blinkenenden Lichtern markierte Punkte oder Strecken zu erwischen habt – hin und wieder winken auch kleinere Minispiele im (hier am oberen linken Bildschirmrand platzierten) Punktmatrixdisplay. So geht es zumindest bei realen Tischen und entsprechenden digitalen Nachbauten zur Sache, Zens Pinball FX und somit auch Star Wars Pinball geht jedoch einen Schritt weiter und nutzt die Videospielhaftigkeit der Simulation voll aus. Teile des Tisches können da schon mal komplett umgebaut werden, es entfalten sich umfassende Zusatzspielflächen oder man sitzt am Cockpit eines X-Wings und pustet feindliche Tie-Fighter vom Himmel. Sogar Lichtschwert-Duelle gibt es auszufechten! Unter der Haube bietet das simpel wirkenden Basiskonstrukt erstaunlich viel Abwechslung, auch wenn man sich natürlich erst einmal einspielen muss, bis man die ganzen Ereignisse gezielt auszulösen weiß. Immerhin gibt es für jeden der 19 Tische eine umfassende Anleitung, die euch bei Bedarf jederzeit alle Modi-Aktivierungen und andere Ziele aufdröselt.

Und gerade wenn Flipper noch Neuland für jemanden ist, sind diese Hilfen unverzichtbar. Wer bereits Erfahrung mit Zens Erzeugnissen hat, wird gewisse Muster natürlich schnell wiedererkennen und sich entsprechend zügiger einfinden. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die enthaltenen Tische lediglich das für die Firma übliche Standard-Programm abfahren. Von recht überschaubaren und intuitiven Spielflächen wie Episode IV: A New Hope und Droids über regelrechte Millionenschleudern wie Clone Wars bis hin zu tückisch ausgetüftelten und vergleichsweise schwer zu meisternden Flippern der Marke Masters of the Force ist alles dabei, was Highscore-Jägern Freude bereitet. Besondere Ereignisse und Minispiele, bei denen man beispielsweise BB-8 in Episode VII: The Force Awakens um Fangnetze navigiert oder mit Hilfe von Schlagtürmen bei Starfighter Assault feindliche Jäger vom Himmel pustet, sorgen zudem dafür, dass selten wirklich Langeweile aufkommt. Klar finden sich im Katalog noch einige eher mittelmäßige Tische – der zuvor erwähnte Droids-Flipper ist beispielsweise doch etwas arg simpel aufgezogen – doch die Defizite werden durch die Qualität der übrigen digitalen Automaten locker wieder wettgemacht. Übrigens gibt es für jede Spielfläche auch wieder ein spielinternes Achievement zum Freischalten, da die jedoch ungünstig im Spielerprofil und Pause-Menü versteckt sind, habe ich die erst nach dem zufälligen Erhalt eines solchen wieder wahrgenommen.

Der Anfang einer Jedi- oder Sith-Karriere
Star Wars Pinball präsentiert sich im Gerüst von Pinball FX3 und bringt somit auch fast alle Features ebenjenen Spiels mit. Soll heißen: Ihr könnt an Online-Turnieren anderer Spieler teilnehmen oder gar selber welche ausrichten, euch im leider sehr grindlastigen und insgesamt eher unspaßigen Liga-Modus an generierten Punktzahlen mit Namen anderer Spieler versuchen, um im Rang aufzusteigen, und die regulären Partien sind sowohl im Standard-Modus mit Power-Ups als auch im klassischen Modus ohne externe Punkteschübe mit jeweils eigenen Online-Ranglisten spielbar. Einen richtigen Online-Multiplayer gibt es abermals nicht, Hotseat-Runden an der selben Konsole lassen sich aber natürlich wieder ausrichten. Was hingegen auffälligerweise fehlt, ist der Herausforderungsmodus. Und das hat tatsächlich auch einen Grund.

Dieser wurde nämlich schlichtweg in den Switch-exklusiven Karriere-Modus umgewandelt. Hier versucht ihr in insgesamt 100 Missionen unter vorgegebenen Bedingungen bestimmte Punktzahlen zu erreichen. So müsst ihr etwa zeigen, wie gut ihr euch in fünf Minuten Spielzeit macht, wie ihr mit lediglich 200 Flipper-Arm-Aktionen auskommt oder was ihr mit nur einer Kugel anrichten könnt. Für jede Mission gibt es sogar eine eigene Online-Bestenliste! Klingt natürlich einfacher als es letztenendes ist, vor allem weil gerade die Anforderungen für die Bestwertung nach einem guten Viertel des Weges schon deutlich steigen. Übrigens finden sich auch hier die bereits erwähnen Sonderminigames gerne als auflockernde Mini-Herausforderung wieder. So wird allein das erste von fünf Aufgabensets mit dem obligatorischen Lichtschwert-Kampf gegen Darth Vader höchstpersönlich abgeschlossen. Der Karriere-Modus mag schlussendlich einfach aufgebaut sein, doch er motiviert ungemein dazu, sich näher mit den Tischen auseinanderzusetzen – auch weil es für das Erreichen der Score-Vorgaben Upgrade-Punkte gibt, mit denen sich die im vorherigen Absatz genannten Power-Ups erwerben lassen. Dahinter verbergen sich passive Helfer wie ein prozentualer Punkteboost bei Bumper-Treffern oder Skillshot-Boni, aber auch zwei aktive Fähigkeiten: Ein allgemeiner Score-Multiplikator und eine Zeitlupenfunktion. Das Rückspulfeature aus Pinball FX3 glänzt kurioserweise durch Abwesenheit. Doch obwohl die übrigen als „Macht-Fähigkeiten“ umgebauten Helfer funktionell identisch mit den FX3-Gegenstücken sind, kommt vermutlich durch diese Eigenheit und die Tatsache, dass Star Wars Pinball auf der Switch ein eigenständiges Spiel ist, das kleine Problem zustande, dass die Online-Ranglisten und -Turniere nur unter Switch-Zockern bleiben. Plattformübergreifende Spielmöglichkeiten und Bestenlisten, wie sie in FX3 vorhanden sind, gibt es hier leider keine.



Fazit:
Da hat sich das lange Warten schlussendlich doch gelohnt! Zwar ist es schade, dass Star Wars Pinball aufgrund seiner Auskopplung als separates Spiels Kompatiblität mit den Ranglisten und Turnieren anderer Systeme vermissen lässt, doch im Austausch dafür bekommen Flipper-affine Switch-Zocker ein rundes Paket zu einem guten Preis. Es sind alle 19 bisher veröffentlichten Zen-Tische mit Star Wars-Lizenz an Bord, alles läuft sowohl am TV als auch auf dem Switch-Screen selbst durchgängig flüssig und optisch konnte ich kaum spürbare Einbußen wahrnehmen. Zudem muss ich sagen, dass ich den eigentlich recht einfach strukturierten Karriere-Modus ungemein fesselnd fand – so hat man gerade zum Einstieg abseits der regulären Highscore-Jagd und Turnierspielchen einen Anreiz, sich näher mit allen Tischen und den dazugehörigen Herausforderungen zu beschäftigen. Außerdem ist es schön, dass man auf diese Weise die passiven und aktiven Punktebooster tischübergreifend freischaltet, anstatt sie für jeden Flipper separat hochziehen zu müssen. Nicht zuletzt ist das Qualitätsniveau der enthaltenen Tische gewohnt hoch. Klar gibt es hier und da ein paar eher simple und weniger unterhaltsame Varianten, doch selbst dann wird durch die schiere Vielfalt an Themen und Aufgaben – gerade durch die gern gesehenen Minigames – einiges wieder wettgemacht. Und das Star Wars-Feeling wird durch das gelungene visuelle Design sowie die authentische Musik ebenfalls einmalig eingefangen. Für Freizeit-Jediritter, die Pinball gegenüber nicht abgeneigt sind, führt kein Weg an der Sammlung vorbei – und für jeden Freund der virtuellen Flipperei sowieso nicht.

Muss nur noch Yoda finden, wenn es ihn überhaupt gibt: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Zen Studios für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

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Die Macht ist stark in diesem Paket: 19 tolle Tische rund um den Krieg der Sterne mit der gewohnt hohen Zen-Qualität und einem überraschend fesselnden Karriere-Modus.

Wertung

Motivierender Karriere-Modus

Alle 19 bisherigen Star Wars-Tische von Zen Studios dabei

Vielfältige Flipper mit abwechslungsreichen Zielen

Keine plattformübergreifenden Bestenlisten

Eintöniger Liga-Modus

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Spielname:
Star Wars Pinball

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Zen Studios

Developer:
Zen Studios

Genre:
Geschicklichkeit

Release:
13.09.2019 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
29,99 €

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