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Kurztest: SteamWorld Dig 2

Nicola Hahn, 04.10.2017

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SteamWorld Dig 2 ist das beste Spiel, das wir je entwickelt haben“ - so stellte mir Image & Form-CEO Brjann Sigurgeirsson seinen neusten Titel auf der gamescom 2017 vor. Das Release ist jetzt endlich gekommen und für mich wird es Zeit mich davon selbst zu überzeugen. Da dieser Aussage allerdings Top-Titel wie SteamWorld Dig und SteamWorld Heist vorausgehen und ich mich selbst als großen Fan der Reihe bezeichne, bin ich noch ziemlich skeptisch. Aber bevor ich mich jetzt kopfüber ins Abenteuer stürze, noch ein wenig Vorgeschichte.

Es war einmal in einem alternativen Universum…
…denn hier spielt die Geschichte der SteamWorld-Reihe. Laut den Entwicklern nimmt sie ihren Anfang mit den Erfindungen von Charles Babbage im 18. Jahrhundert, der neben dem ersten Computer, der komplett auf Dampfbetrieb basiert, es ebenfalls schafft sogenannte SteamBots herzustellen, die ab jetzt den Menschen lästige Arbeit abnehmen. Leider beginnen mit diesem technologischen Fortschritt auch ein Wettrüsten und anschließend ein riesiger Krieg, der die Menschheit fast komplett ausrottet. Während sich die verbliebenen Menschen in den Untergrund zurückziehen, folgen die SteamBots weiter ihren vorgegebenen Rollen und verteidigen in SteamWorld Tower Defense ihre geschürften Ressourcen vor den gierigen menschlichen Untergrundbewohnern. Auch SteamWorld Dig spielt in dieser Zeit: So gelangt ein junger SteamBot mit dem Namen Rusty in die Bot-Stadt Tumbleton, die gerade einmal aus drei Bewohnern besteht. Auf der Suche nach seinem Onkel Joe kommt er merkwürdigen Vorkommnissen auf den Grund. Kurz danach setzt dann auch SteamWorld Dig 2 an, wo Rusty nun ebenfalls vermisst und von seiner Bekanntschaft Dorothy gesucht wird.

Anfangs gelangt Dorothy auf der Suche nach Rusty in die Stadt El Machino, die seit kurzem von starken Erdbeben heimgesucht wird. Allerdings führt die letzte Spur von dem Bot Rusty direkt in die örtliche Mine, der aus dieser bisher nicht mehr herausgekommen ist. Mit dieser einzigen Spur stürze ich mich also in die Mine: Exakt wie im ersten Dig buddel ich mich durch die Unterwelt, wobei frei gebuddelte Steine wie in Bolder Dash nach unten fallen und Gegner mir das Leben schwer machen wollen. Auch wieder mit von der Partie ist die Öllampe, deren Leuchtkraft mit der Zeit abnimmt und mich irgendwann komplett ohne Licht dastehen lässt. Zurück an der Oberfläche wird dann die Lampe sowie das Leben und das mitgeführte Wasser wieder aufgefüllt. Hier können auch die im Boden gefundenen Erze verkauft und Upgrades getätigt werden. Diese Verbesserungen betreffen nicht nur die Spitzhacke, die Inventargröße und die Lampe sondern auch spezielle Gadgets, die Dorothy im Laufe ihres Abenteuers findet. So trifft sie gleich zu Beginn des Spiels auf die Sprinthydraulik, die ihr die Möglichkeit gibt auf Knopfdruck zu rennen. Weitere Items sind eine kleine Bohrmaschine, die auch härteres Material brechen kann sowie verschießbare Bomben, die unglaublich hilfreich beim Abbau von weiter entfernten Feldern ist. So kann ich mit der Spitzhacke und der Bohrmaschine eigentlich nur im kleinen Umkreis um mich herum Felder abbauen, mit den Bomben aber erreiche ich auch weiter entfernte Stellen.

We need to go deeper!
Die Story führt mich immer tiefer in die Erde, aber auch in andere Biome wie einen Feuertempel oder ein mit Pflanzen überwuchertes Gebiet. Alle Bereiche bieten andere Gegner und Hindernisse sowie neue Erze und verschiedene Erdblöcke, die verschieden bei Kontakt reagieren. An der Stelle möchte ich auf den liebevoll gezeichneten Hintergrund verweisen, der sich natürlich beim Gebietswechsel ändert und zahlreiche Anspielungen enthält. Neben den neuen Gadgets fällt mir auch auf, dass das eigentliche Buddeln, was zuvor noch teilweise taktisch geplant werden musste, dem Erkunden der weiten Welten und Dungeons weicht, aber zum Glück nicht komplett verschwindet. Gefüllt wird die neue Open World mit zahlreichen versteckten Zahnrädern, die für die Optimierungen der Gadgets benötigt werden. Außerdem sind Relikte wie Socken und Quietscheentchen in der Welt versteckt, die die Menschen zurückgelassen haben. Diese können in der Stadt gegen neue Verbesserungsbaupläne eingetauscht werden. Beide Sammelgegenstände sind teils in der offenen Welt, aber teils auch in kleinen Dungeons versteckt. Das Upgrade-System selbst besteht dabei aus zwei Teilen: Auf der einen Seite kann jedes Gadget gegen Geld aufgelevelt werden, womit dann auch besondere Verbesserungen für diesen Gegenstand freigeschaltet werden. Diese speziellen Upgrades bilden den zweiten Bestandteil des Upgrade-Systems. Jede Mechanik kann nur gegen Zahnräder erworben werden und bietet außerordentliche Fähigkeiten. So erschwert ein Upgrade das Spiel deutlich, indem die Gegner beim Tod jetzt nicht mehr nur verschwinden sondern eine kleine Bombe hinterlassen, die ordentlich Schaden und Chaos verursacht - falls dies der Spieler möchte. Denn all diese Fähigkeiten können an der Werkbank in der Stadt auch wieder abgeschaltet werden.

Notwendig sind weder das Aufleveln noch die Upgrades, alle Rätsel und Storymissionen sind so gestaltet, dass man mit der Grundversion der Gadgets weiterkommt und wenn dann doch ein neues Element eingeführt wird, gibt’s das jeweilige Upgrade gratis oben drauf. So marschiere ich einige Zeit lang an stählernen Robotern vorbei, die sich nicht bewegen aber auch blöderweise so manch interessanten Weg blockieren. Innerhalb der Story gibt es dann ein kostenloses Upgrade der Spitzhacke mit dessen Hilfe ich den bockigen Bots ein wenig auf die Sprünge helfen und damit neue Wege passieren kann. Solche Situationen wiederholen sich immer wieder im Spiel und ständig gibt es neue und vor allem unerwartete Gameplayelemente, die plötzlich ganz neue Spielweisen und Wege offenbaren. So mancher denkt bestimmt an die Metroid-Spiele, die mit dieser Mechanik ein ganzes Genre begründeten und wo sich das Entwicklerteam (zurecht) bedient hat.

Fazit:
Okay, Brjann (CEO von Image & Form), du hast vollkommen recht. SteamWorld Dig 2 ist das beste Spiel, das ihr je entwickelt habt. Und du hast gerade einmal neun Stunden für deinen Spieldurchgang gebraucht, bei mir sind es knapp zwölf Stunden. Ich bin gerade einmal mit der Story fertig geworden und bin immer noch auf der Suche nach den zahlreichen Sammelgegenständen. Und das, obwohl ich bereits die komplette Unterwelt schon während der Hauptmission ausgehöhlt und alles mitgenommen habe, was nicht niet- und nagelfest ist! Zwar hätte ich mich auch über richtige Nebenquests und andere Tätigkeiten gefreut - der Abwechslung wegen - aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau. Tatsächlich kann ich nicht viel am Spiel aussetzen. Der Preis von 20 Euro ist ein Schnäppchen und das Spiel ist nicht ohne Grund seit Wochen so weit oben in den Verkaufscharts der Switch gelistet. Nicht nur die Fans der SteamWorld-Reihe sollten hier sofort zuschlagen, sondern auch Metroid-Liebhaber und generell jeder Gamer, der gern offene Welten erkundet und sich nicht an kleinen aber teils knackigen Rätseln stört.

Wundert sich, warum die Mine bei seinen Buddel-Eskapaden nicht schon längst eingestürzte: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Image & Form für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Mein absoluter Toptitel für 2017, wer den verpasst ist selbst schuld!

Wertung

Buddeln durch riesige Welten…

Kleine Dungeons, die mit zahlreichen Sammelgegenständen locken

Eine große Menge an Gadgets und Upgrades, die den Spielspaß immens steigern

Durchdachtes Leveldesign und liebevoll gezeichnete Hintergründe

Jeden Cent wert, dank zehn Stunden Spielspaß

…was natürlich auch irgendwann langweilen kann

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Spielname:
SteamWorld Dig 2

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Image & Form

Developer:
Image & Form

Genre:
Action Adventure

Release:
21.09.2017 (erschienen)

Multiplayer:


Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

eShop Preis:
19,99 €

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