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Kurztest: Dorfromantik

Nicola Hahn, 10.10.2022

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Die Nachrichten, die wir tagtäglich im Internet oder der Zeitung lesen, im Fernsehen sehen und im Radio hören müssen, vermitteln Weltuntergangsstimmung und sind entsprechend deprimierend. Schon im Jahre 2021 inmitten der Pandemie hat das Entwicklerteam von Toukana Interactive einen perfekten Zeitpunkt gefunden, um seinen neuen Titel Dorfromantik zu veröffentlichen. In der heilen Spielewelt legen wir zu entspannter Musik Sechsecke an Sechsecke, die verschiedene Landschaften repräsentieren. Kein Wunder, dass das Spiel durch seine Entschleunigung und der Feel-Good-Stimmung damals schnell zu einem Überraschungshit wurde. Nun erscheint das Game auch auf Nintendo Switch und wir stellen uns wie gewohnt die Frage: Wie funktioniert der Titel auf der tragbaren Konsole?

Abtauchen ins Reich der Harmonie und Entspannung
Das Spielprinzip habe ich oben schon fast vollständig erklärt und es ist wirklich sehr simpel: Zu Beginn bekomme ich einen Stapel mit 50 verschiedenen Karten bereitgestellt, kann aber nur die ersten drei sehen. Außerdem liegt auf der Spielfläche bereits eine Startkarte, an die ich jetzt die oberste Karte des Stapels anlegen muss. Dabei kann ich mein neues Kärtchen beliebig drehen und an eine der sechs Seiten des Ausgangplätchens anlegen, muss aber gleichzeitig darauf achten, dass Flüsse und Bahnschienen nicht auf einer Wiese enden. Das ist auch der Kniff des Spiels: Die sechs Seite jeder Karte können unterschiedlich aufgebaut sein: So ist die eine Hälfte beispielsweise mit Bäumen bedeckt und die andere mit kleinen Häusern. Lege ich also Häuser an Häuser, entsteht langsam ein kleines Dorf, das immer weiter zur großen Stadt anwachsen kann. Kleine Quests, die manchmal über neue Karten im Stapel erscheinen, fördern das Ausbauen der einzelnen Gebiete, indem sie bei Erreichen einer bestimmten Mindestzahl an beispielsweise Bäumen in einem Wald, Häusern in einem Dorf oder Feldern auf einem Acker den Spieler mit neuen Karten für den Stapel belohnen. Denn ist der Stapel erst einmal aufgebraucht, ist das Spiel an dieser Stelle auch schon beendet, sodass ein stetiger Nachschub an neuen Karten durch das Erfüllen von Quests dringend nötig ist, um den Durchgang zu verlängern.

Anschließend wird ein Highscore angezeigt, der durch das Legen der Felder und das Erfüllen der Aufgaben immer weiter ansteigt. Besonders viele Punkte gibt es für „perfekte“ Felder, die nur entstehen, wenn alle Seiten der Karte an identische Seiten von anderen Karten angrenzen. An allen Stellen, an denen die Karte bewaldet ist, müssen so Bäume auf den benachbarten Karten stehen, also beispielsweise Bäume an Bäume, Wiesen an Wiesen. Außerdem kann man nach Erledigen einer regulären Quest weiter Punkte absahnen, indem der jeweilige Wald, die entsprechende Stadt usw. auch noch zusätzlich vervollständigt wird, bis sie sich nämlich nicht mehr erweitert lässt und damit komplett abgeschlossen ist. Für die Langzeitmotivation sorgen übrigens noch Herausforderungen: Quer auf der Spielfläche verteilt befinden sich unsichtbare, vordefinierte Felder, die man nicht im eigenen Stapel finden kann. Diese neuen Karten bieten ebenfalls Quests an, die beim Erledigen aber nicht nur die verdienten Punkte gutschreiben, sondern auch das Kärtchen freischalten und in den Stapel mischen können. Außerdem lockt das Spiel mit einem Achievement-System, das ebenfalls neue Felder bereithält, sowie verschiedenen Modi. Wer nach dem klassischen Spiel trotz leerem Stapel weiter an seiner Landschaft bauen will, kann einfach den Kreativmodus aktivieren und fortfahren. Außerdem gibt es einen schnellen Modus mit nur 25 Kärtchen, das entgegen den normalen Regeln nach 75 gelegten Karten endet. Auch ein schwieriger Modus fordert durch eine verringerte Quest-Anzahl sowie komplexere Feldern die grauen Zellen und verzeihen Fehler im Legen nicht so einfach, auch wenn hier immerhin eine Rückgängig-Funktion den letzten Zug umkehrbar macht. Im monatlichen Modus treten dagegen alle Spieler mit einem festgelegten Stapel an Karten an und können sich dort gegenseitig messen. Und wer lieber seinen eigenen Modus zusammenstellen will, kann das auch machen und einen eigenen Seed mit verschiedenen Einstellungen hinsichtlich Häufigkeiten und Kartenlimits konfigurieren.

Touch-Eingabe? Ja, aber auch nein
Auf der Switch stehen gleich zwei verschiedene Steuerungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Spiel lässt sich über den Touchscreen und den klassischen Controller-Eingaben bedienen. Mit den Tasten ist Dorfromantikgewohnt gut bedienbar - für den PC haben die Entwickler nämlich bereits eine Controller-Steuerung implementiert, die recht gut funktioniert. Anhand der Kameraposition kann das Spiel erahnen, an welche Position die Karte gesetzt werden soll. Dadurch spielt es sich schon recht präzise, aber an die Genauigkeit der Maussteuerung kommt der Titel trotzdem nicht heran. Die Touchsteuerung wäre hier eine gute Möglichkeit gewesen, die Stärken der Switch gut zu nutzen, doch leider gibt es keine Option, durch ein doppeltes Tippen das jeweilige Feld auch zu platzieren. So kann nur das aktuelle Kärtchen durch die Gegend bewegt und die Menüs bedient werden - schade! Zumindest die Grafik kann problemlos mit der PC-Version mithalten und die handgezeichneten Texturen geben zusammen mit der Pappkarton-Optik ein schön stimmiges Bild ab. Kleine Details wie Schiffchen, die auf den gebauten Flüssen auf und ab schippern, eine kleine Lok, die die gelegten Schienen abfährt, oder Rehe, die durch die weiten Wiesen stolzieren, geben ihr Übriges. Auch die Musik weiß durch langsame und ruhige Tracks zu überzeugen, doch wären da nicht vereinzelte Stücke, die etwas flotter und aufregend sind, was etwas deplatziert wirkt.



Fazit:
Für lediglich 14,99 Euro bekommt man bei Dorfromantik eine fesselnde Mischung aus Zufriedenheit und Entspannung geboten, die wir jetzt aktuell wieder dringend benötigen. Und es geht wirklich nichts darüber, im Bett vorm Schlafengehen noch eine romantisch verträumte Landschaft aufzubauen, in der es keinen Zeitdruck gibt und alles himmlisch friedlich ist. Motivierend wird der Titel besonders durch die Vielzahl an Quests und Karten, die nach und nach freigeschaltet werden können. Diese Form der Progression passt sehr gut in das Konzept des Spiels, genau wie der Grafikstil sowie die (meisten) Musikstücke. Die verschiedenen Modi, die abseits des klassischen Gameplays gespielt werden können, bieten eine gute Variation an und wissen es zu fordern. Der kompetitive Gedanke ist dabei ganz optional, aber aktuell sieht die Rangliste recht leer aus, sodass sich noch einige Spieler verewigen können. Insgesamt lohnt sich der Kauf besonders für alle, die etwas ruhigeres für Zwischendurch oder zum Abschalten am Abend suchen oder gar den Titel schon vom PC kennen. Denn auch ein erneutes Kaufen kann sich durchaus lohnen, denn schließlich lässt sich das Spiel dann quasi überall spielen. Die Erwartungen sollten natürlich vor dem Kauf passen, entsprechend zitiere ich aus der Beschreibung des Spiels: „Was Dorfromantik nicht bietet: 4X-Strategie, Handel, Ressourcenmanagement, Kampf & Gewalt und Multiplayer“. Und das ist auch perfekt so!

Fragt sich, warum er nicht in der Welt von Dorfromantik leben kann: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Toukana Interactive für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Rundum perfektes Spiel zum Entspannen und Ausleben der eigenen Kreativität.

Wertung

Angenehm präzise Steuerung via Controller

Fluffiges Gameplay mit passender Grafik

Stimmige Musik …

… die ganz selten etwas deplatziert wirkt

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Spielname:
Dorfromantik

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Toukana Interactive

Developer:


Genre:
Strategie

Release:
29.09.2022 (erschienen)

Multiplayer:


Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

eShop Preis:
14,99 €

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