Review:
Kirby Star Allies
Der rosarote Pa… Kirby kehrt zurück! Mit Kirby Star Allies kommt das erste Abenteuer des kugeligen Helden für Nintendo Switch und er bringt gleich seine Freunde mit! Doch wie schlägt sich der Titel auf Nintendos Hybriden? Kriegen Fans endlich wieder ein klassisches Kirby-Spiel? Was hat sich Entwickler HAL Laboratory dieses Mal ausgedacht und vor allem: Macht das neue Gameplay auch Spaß?
Friede, Freude, Eierkuchen?
Das eigentlich ruhige und friedliche Dreamland, die Heimat von Protagonist Kirby und seinen Freunden, wird eines Tages von dunklen Herzen heimgesucht, die ihre Opfer bei Kontakt feindselig machen. Doch als Kirby von einem solchen Herzen getroffen wird, bekommt er eine unglaubliche Fähigkeiten: Er kann Freundesherzen werfen und so neue Begleiter gewinnen! Ausgerüstet mit dieser neuen Gabe, macht sich der rosarote Held auf um in Dreamland wieder einmal zu retten und der dunklen Magie auf den Grund zu gehen. Damit wäre die übliche, kurze Vorgeschichte und Rahmenhandlung abgearbeitet und es kann losgehen: Kirby hüpft und fliegt wieder durch schöne 2D-Landschaften und kann sich wie gewohnt Gegner und deren Fähigkeiten durch Einsaugen einverleiben. Doch wer lieber die namensgebenden Star Allies an seiner Seite haben möchte, bewirft die Gegner stattdessen mit besagten Herzen und verwandelt sie so in treue Gehilfen, die sogar jederzeit von menschlichen Mitspielern übernommen werden können. Aber auch als Einzelspieler leisten die neuen Freunde großartige Unterstützung, besonders wenn es um das Bekämpfen von Feinden geht. Dank verschiedener Fähigkeiten und Waffen der einzelnen Figuren werden die Gegner durch die Gegend gepfeffert, was leider sehr oft auf Kosten der Übersicht geht. Hin und wieder ist es mir passiert, dass meine Kumpanen gerade eine Gegnerschar bearbeiten, ich dabei Kirby aus den Augen verliere und ihn so in den nächsten Abgrund navigiere.
Dank der großzügigen 1Up-Verteilung samt den überall verteilten Sternen, die verschiedene Wertigkeiten haben und wie in Mario auch bei 100 ein zusätzliches Leben ergeben, ist ein Game Over ab und zu kein Problem. Das schraubt allerdings auch den Schwierigkeitsgrad des Spiels deutlich nach unten, besonders da die Begleiter ordentlich Schaden austeilen und Bosse fast im Alleingang besiegen. Interessanter werden die Level dann doch durch verschiedene Collectibles abseits der besagten Sterne: So gibt es in allen Abschnitten (so werden die Level in dem Titel genannt) immer auch Puzzleteile, die ein wenig seltener als die Sterne verteilt sind, und einen Schalter. Besagte Puzzleteile schalten am Ende jedes Levels Felder eines Bildes frei. Am besten könnt ihr euch das Prinzip vorstellen, wenn ihr euch an das StreetPass-Minispiel mit den Puzzleteilen erinnert: Hier flattert pro Begegnung ein neues Teil ins zu vervollständigende Bild. Außerdem gab es dort spezielle pinke Stücke, die nicht erkauft werden können und meistens für die Mitte des Bildes benötigt werden. Genau das haben auch die Entwickler übernommen und auch die speziellen Puzzleteile sind vertreten in Form von großen Teilen. Diese gibt es nur einmal pro Level und sind oft in Rätselräumen versteckt. Besagte Räume haben einen Rückweg und können so neugestartet werden. Für die Lösung ist meistens eine bestimmte Kombination aus Freunden und der eigenen Fähigkeiten erforderlich, da diese eine sogenannte Freund-Power bilden können: Die Fähigkeit Hammer kann mit der Elementarfähigkeit Feuer zu einem Brutzelhammer werden um so brennbares Material in Brand zu setzen.
Von Oberwelten und Rätselspaß
Die erwähnten Schalter, die ebenfalls versteckt sind, sind nicht in allen Abschnitten vertreten und schalten auf der Weltkarte optionale Level oder den Traumpalast frei. Dieser gewährt Kirby einen der drei bekannten (im Spiel auch „legendären“) Charakter Begleiter Waddle Dee, König Nickerchen oder Meta Knight. Ausgewürfelt wird der künftige Partner über eine Art Glücksrad, das ich allerdings bei Nichtgefallen auch beliebig oft neugestarten kann. Habe ich mich für eine Figur entschieden, wird sie zu meinem Begleiter und der Traumpalast ist bis zum Beenden des nächsten Levels nicht mehr betretbar. Meine Helfer kann ich übrigens jederzeit wieder wegschicken, durch andere neuen Freunde ersetzen und sogar wiederbeleben, sollten sie zu viel Schaden abbekommen haben. Reagiere ich an dieser Stelle nicht schnell genug, verpufft mein Kollege und ich muss wieder einen neuen Wegbegleiter suchen. Ansonsten folgen mir meine Freunde auf Schritt und Tritt, sogar außerhalb der Level durch die Oberwelt – einen Neustart des Spiels verkraften sie allerdings nicht. Besagte Overworld ändert sich mit jeder neuen Welt: Einmal sind die Wege zwischen den Abschnitten eng gesteckt und ich kann mich nur kaum frei bewegen, in einer anderen Welt kann ich über relativ weitläufige Flächen laufen und an einigen Stellen sogar die Kamera drehen. Diese Weltenansicht lässt sich auch durch eine simple Levelliste tauschen, auf der übersichtlich die einzelnen Level mit den zwei bis drei Zielen – „Gespielt“ in Form eines gelben Herzens, „Großes Puzzleteil gefunden“ in Form des Puzzleteils und „Schalter gefunden“ in Form des Schalters – aufgelistet sind. Ein Klick auf das jeweilige Level befördert mich direkt an dessen Eingang. In besagter Liste gibt es übrigens verschiedene Farben für die Stufen: Gelbe Level sind normale Abschnitte mit höchstens einem Miniboss, violett werden alle Boss-Level gekennzeichnet und rot sind für alle, die es etwas schwieriger mögen. Aber Achtung, hier gibt es ein paar Ausnahmen.
Genug über die Weltkarte geredet, zurück in die Level! Hier sind nämlich noch ein paar Leckereien verteilt, die das Leben von Kirby und der Kumpanen wieder auffrischen. Dazu schnappe ich mir das Nahrungsmittel und berühre meinen verletzten Gefolgsmann. Ein saftiger Knutscher auf die Wange später sind die Schmerzen wieder vergessen und es kann weitergehen! Eingescannte amiibo erzeugen übrigens ebenfalls diese Heil-Items sowie Puzzlestücke. Unterwegs stoße ich hin und wieder auf eine goldene Plattform, die mich und meine Freunde in verschiedene Formen verwandelt: Einmal rollen wir als Kugel einen Abhang hinunter, ein anderes Mal bilden wir eine bewegliche Brücke um Rätsel zu lösen. Und dann gibt es noch einen regelrechten Zug aus Freunden, der jede Wand nach oben rollt. Eine Koop-Türe bedeutet allerdings dann, dass wir uns in zwei Teams aufteilen müssen und ich mit meinem Partner dem jeweils anderen Team Hindernisse aus dem Weg schaffen muss. Am Ende eines normalen Levels befindet sich dann eine Sternentüre, die das bereits aus den ersten Kirby-Titeln bekannte Trampolin-Minispiel freischaltet: Ich springe mit meinen Kollegen auf das Trampolin unter mir und muss in dem Moment, an dem wir den tiefsten Punkt erreicht haben, die Taste A drücken um möglichst weit nach oben zu fliegen. Je nach Höhe gibt es dann nämlich noch eine kleine Zusatzbelohnung wie Puzzleteile und Sterne.
Fazit: Mit Kirby Star Allies geht Entwickler HAL Laboratories den richtigen Weg: Zurück zu den Wurzeln und ein schönes, leichtes Jump 'n' Run für Zwischendurch. Die Grafik und die Animationen können sich sehen lassen, von den öden Hintergrundbildern in den Leveln einmal abgesehen. Der Soundtrack ist fröhlich verspielt und passt super zu Kirby, genau wie die Soundclips der einzelnen Figuren. Für erfahrene Spieler ist das Spiel sehr wahrscheinlich viel zu leicht, die Leben werden einem geradezu hinterhergeschmissen und durch die vierfache Ausführung von Kirby ist kein Boss auch nur ansatzweise herausfordernd. Doch wer einfach nur entspannen möchte, gerne hier und da etwas sammelt oder mit einem jüngeren Mitspieler eine besonders spaßige Beschäftigung sucht, der ist mit diesem Titel sehr gut beraten. Besonders mit mehreren Spielern wird man durch das chaotische Herumgewusel den meisten Spaß haben. Gerne hätten es noch weitere Level und Welten sowie kleine Secrets auf der Oberwelt sowie in den Abschnitten sein können, doch für ein gutes Spiel reicht das allemal.
Unterwirft die gesamte Welt mit Freundeherzen: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Ein wunderschönes Kirby-Spiel, ideal für Jüngere und Couch-Koop |
Wertung
STEUERUNG:
9.0
TECHNIK:
9.0
SCHWIERIGKEIT:
6.0
80 von 100
Wunderschöne Grafik und Animationen
Passender Sound
Abwechslungsreiche Level
Nahtloser Multiplayer, der schnelles Ein- und Aussteigen unterstützt
Präzise Steuerung
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Teils eingeschränkte Übersicht
Sehr leicht
Langweilige Hintergrundgrafiken
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Wie werten wir?
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Spielname:
Kirby Star Allies
Typ:
Switch-Spiel
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Zum Shop
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Publisher:
Nintendo
Developer:
HAL Laboratory, Inc.
Genre:
Jump 'n' Run
Release:
16.03.2018 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
eShop Preis:
59,99 €
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Screenshots:
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