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Diablo III: Eternal Collection

Review: Diablo III: Eternal Collection

Sebastian Mauch, 20.11.2018

2

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Lang, lang ist es her, dass sich ein großer Titel von Blizzard - und sei es nur ein Form eines Handheld-Ports - auf einer Nintendo Plattform hat blicken lassen. Da es zum Kartenspiel Hearthstone und dem Team-Shooter noch keine Informationen bezüglich einer Switch-Umsetzung gibt, ist es aber umso erfreulicher, dass nun wenigstens Blizzards Höllen-Epos auf dem Hybriden gelandet ist. Die Rede ist natürlich vom Hack-’n’-Slay-RPG Diablo III, das in der jüngst erschienenen Diablo III: Eternal Collection das Hauptspiel mit allen bislang veröffentlichten Zusatzinhalten kombiniert. Schon vorab durfte ich für euch in Berlin einen Blick auf das Spiel werfen (zum Event-Hands-On) und war sichtlich angetan. Meinem werten Kollegen Tjark alias Alanar erging es da scheinbar nicht anders (zum gamescom-Hands-On), was nicht verwundert, da es sich hier um einen absoluten Kultspiel handelt. Während andere schon seit Jahren auf PC und Konsolen zocken, wird es nun Zeit zu prüfen, ob sich Blizzards Rückkehr zu Nintendo auch gelohnt hat. Viel Spaß mit dem folgenden Test!

Einmal Engel zum Mitnehmen, bitte!
Schon vor etlichen Jahren kam ich auf der alten PlayStation 3 in den Genuss des Grundspiels. Mehr als der obligatorische Story-Erstdurchlauf war seinerzeit aber leider nicht drin. Doch schon die Kampagne allein dürfte Kaufgrund genug für viele sein, die auf Titel wie Victor Vran (zum Test) oder Titan Quest stehen, welche ebenfalls schon für die Nintendo Switch umgesetzt wurden. Über vier Akte erstreckt sich ein zwar nicht allzu spannender, aber dennoch recht interessanter Plot über Engel, Dämonen und die Leidtragenden des Kampfes, nämlich die Bewohner Sanktuarios. Gemeint sind damit im Grunde ganz normale Menschen und Sanktuario ist in der Welt von Diablo schlicht ein anderen Wort für die Erde, die Menschenwelt, oder eine entmilitarisierte Zone zwischen Himmel und Hölle. Zum dritten Mal in der Seriengeschichte erheben sich dunkle Mächte unter dem Kommando zweier verbliebener Höllenherrscher. Um den Fall Sanktuarios zu verhindern und die dämonischen Heerscharen im Zaum zu halten, bedarf es jedoch besonderer Menschen und vielleicht sogar ein wenig himmlischer Hilfe.

Dort setzt die Story im ersten Akt an. In einer Blizzard-typisch genial inszenierten Render-Filmsequenzen stürzt ein vermeintlicher Stern oder Komet auf die Erde nieder und kracht dummerweise in den Gelehrten Deckard. Dessen Nichte bittet natürlich um tatkräftige Hilfe, um den Onkel zu retten und dem mysteriösen Himmelsobjekt auf den Grund zu gehen. Als Spieler schlüpft man dazu in die Haut eines Nephalem, ein Bewohner Sanktuarios mit überirdischen Fähigkeiten. Zur Auswahl stehen dabei die aus dem Grundspiel bekannten Klassen Barbar, Dämonenjäger, Hexendoktor, Mönch und Zauberer. Durch die ebenfalls enthaltene Erweiterung Reaper of Souls gesellt sich außerdem der mächtige Kreuzritter dazu, sowie der nochmals danach separat hinzugefügte Totenbeschwörer. Alle Wahlmöglichkeiten können sowohl als Mann oder als Frau gespielt werden und unterscheiden sich massiv in Sachen Fähigkeiten und nutzbarer Ausrüstung. Langeweile dürfte also in Sachen Charakterentwicklung vorerst nicht aufkommen. Hat man sich für eine Klasse entschieden, wird man ganz behutsam vom Spiel in das stetig wachsende Moveset eingeführt und befreit das Dörfchen Neu Tristram von den aufstrebenden Höllenmächten.

Ein Biest von einem Spiel
Über die Geschichte möchte ich natürlich nun nichts weiter verlieren, die soll schließlich jeder für sich erleben. Gesagt sei aber, dass man hier keinesfalls ein Meisterwerk erwarten sollte. Dennoch machen Plot und Charaktere eine Menge Spaß, besonders lohnen sich zudem die schon erwähnten Zwischensequenzen zwischen den Akten - Eye candy! Mit den Standard-Kapiteln dürfte man gut und gerne über 20 Stunden beschäftigt, vorausgesetzt man spielt Diablo III wie es von den Entwicklern vorgesehen wurde. Abseits des Hauptpfades warten nämlich jede Menge Mini-Dungeons und Sidequest sowie freilich auch haufenweise Loot. Stürmt man jedoch nur dem roten Faden hinterher, ist die Kampagne im Kern eigentlich gar nicht allzu umfangreich. Spielt man zudem auf einem Schwierigkeitsgrad über „Normal“, dürfte man so ziemlich schnell aufgrund zu mächtiger Widersacher untergehen.

Reicht einem das noch nicht aus, darf man sich zusätzlich noch an dem durch Reaper of Souls dazu addierten Akt V schnetzeln, der die Geschichte fortsetzt und vom Umfang nochmal eine gehörige Schippe drauflegt. Das ganze Spektakel kann solo trotz der wunderbar atmosphärischen und größtenteils zufallsgenerierten Welten sowie der ungemein motivierenden Lootspirale dennoch auf Dauer auch recht eintönig werden. Selbstverständlich lässt sich die Geschichte aber auch im kooperativen Spiel lokal oder online erleben. Dabei funktionierte im Test alles größtenteils fehlerfrei, bis es einige kurze Lags hier und da gab es nichts zu beanstanden. Lobenswert ist zudem, dass im Online-Spiel jeder Spieler sein eigenes Loot bekommt, sodass man sich nicht gegenseitig ärgern kann. Im lokalen Spiel kann man sich natürlich absprechen, weshalb die Beute hier gerecht geteilt werden muss. Wer im Freundeskreis niemanden hat, der Diablo III spielt, der kann im Hauptmenü auch jederzeit seine Partie für beliebige Spieler öffnen. Doch Obacht: Beigetretene Helden sind euch gleichberechtigt und können somit Cutscenes und Bosse auflösen und euch vorweggreifen!

Das wars (noch lange nicht)
Nun klingt das ja schon nach einer Menge spaßiger und actionreicher Beschäftigung, doch macht die Kampagne gelinde gesagt nicht mal die Hälfte des Spiels aus. Erreicht man mit einem Charakter die Levelgrenze von Stufe 70, kommt das Spiel dank massig Endgame-Content erst so richtig in Fahrt. Abseits der Hauptgeschichte kann man über den sogenannten Abenteuer-Modus erneut in vertraute Gefilde eintauchen. Dieser Modus nutzt die Akte und dessen markante Schauplätze wie Neu-Tristram und Caldeum und stellt den Spieler erneut vor kleinere Aufgaben, was sich beispielsweise hervorragend zum Hochziehen eines saisonalen Charakters eignet. Händler und alle anderen wichtigen Schlüsselpersonen wurden hierbei zentral an den „Hub-Orten“ platziert, um dem Spieler unnötige Laufwege zu ersparen. Zur Wahl stehen zunächst Kopfgelder – das sind wechselnde Aufträge à la „Töte Boss X“ oder „Säubere Gebiet Y“ – zur Verfügung und spielen sich in bereits erforschten Gebieten ab. Wer alle Kopfgelder eines Aktes abschließt wird nicht nur fürstlich belohnt, sondern kann direkt in den kleinen Nephalem-Portalen weitermachen.

Dort wieder wird man in beliebig zusammengewürfelte Welten voller Gegnerhorden geworfen, die dabei jeweils der Designsprache eines bestimmten Gebiets aus der Oberwelt entsprechen. Ziel dabei ist es, so viele Gegner zurück in die Hölle zu schicken, dass sich der Obermotz zeigt. Erreicht man so Stufe 70 mit einem Charakter, hat außerdem die Möglichkeit seinen Charakter in immer schwerer werdenden Portalen zu testen und dank des Paragon-Levels noch über die 70 hinaus mit passiven Attributen weiter aufzubauen. Spätestens hier trennt sich die Spreu vom Weizen, wenn das Spiel nach „Normal“ und „Schwer“ noch Schwierigkeitsgrade bis hin zu Qual XIII nachlegt. Um dort zu bestehen, sollte man die Gegner, aber vor allem seinen Helden kennen wie seine Westentasche und natürlich auch die Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände aufeinander abgestimmt haben.

Zu guter Letzt wäre da noch das Herausforderungsportal. Dieses dient eher weniger dazu im Rang aufzusteigen und bessere Ausrüstung zu ergattern, sondern viel mehr dazu, eine gewisse Vergleichbarkeit zu schaffen. Die Welt dort ist nämlich eine 1:1-Kopie eines bereits abgeschlossenen Nephalem-Portals, das auch genau so aussieht und dieselben Gegner beherbergt. Man kann die wöchentlich wechselnde Herausforderung also immer und immer wieder absolvieren, und so etwa überprüfen, ob getätigte Verbesserungen an der Ausrüstung - wie Edelstein in Sockeln - auch wirklich gefruchtet haben. Auch will der Entwickler hiermit eine Plattform bieten, dass Spieler untereinander ihre Builds vergleichen können.

Die technische Seite
Hier gibt es nicht zu sehen, bitte gehen Sie weiter! Spaß beiseite, aber wirklich viel zu beanstanden gibt es bei dieser Switch-Umsetzung nicht. Trotz des hohen Alters des Spiels – mittlerweile auch schon über sechs Jahre – sieht Diablo 3 einfach fantastisch aus. Die Welten sind detailliert ausgearbeitet und wirken mitsamt Soundkulisse einfach nur stimmig. Das, obwohl große Gebiete auch während der Hauptquest zufällig generiert werden. Im Handheld- und auch im TV-Modus wird eine dynamische Auflösungsskalierung eingesetzt, welche die zu berechnenden Bildpunkte in Szenen mit vielen Effekten ein wenig reduziert. Theoretisch sieht das Bild dann wesentlich verschwommener aus, praktisch fällt das aber so gut wie nicht auf. Einzig ist störend aufgefallen, dass die über den Charakteren schwebenden Dialogzeilen ein wenig hin- und herwabern, was die Lesbarkeit erschwert. Dank der herausragenden englischen und deutschen Synchro wiegt dieser Kritikpunkt aber nicht wirklich schwer. Ganz Full HD schafft die Switch auch TV-Modus leider nicht. Im Test zockte ich allerdings auf einem UHD-TV, wo die 900p nicht wirklich unansehnlich waren – im Gegenteil. Da die Einbußen auch so gering sind, sticht auch eine PlayStation 4-Version nicht bedeutend stärker ins Auge.

Fazit:
Sebastian Mauch: Spiele dieser Art gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Auf der Switch sind zwar noch nicht so viele Alternativen vertreten, ernstzunehmend sind Spiele wie Victor Vran oder Titan Quest aber allemal. So spaßig diese Kollegen aber auch sein mögen, an die Diablo III: Eternal Collection kommt momentan gelinde gesagt nicht heran. Was die Story an Tiefgründigkeit vermissen lässt, macht sie mit Atmosphäre, Cineastic und vor allem schierem Umfang wieder wett. Darüber hinaus versprechen der an die Akte angelehnte Abenteuermodus mit seinen Mini-Challenges und das ausgefeilte Saison-System spaß für unzählige weitere Stunden. Wer gegen Grind nichts hat, wird sich in den immer schwerer werdenden Nephalem-Portalen zu Tode looten können, um dann wieder aufzuerstehen und weiter zu farmen. Trotz mangelndem Achievement-Tracker der Switch gibt es zudem massig an Ingame-Erfolgen, auch in wechselnden Sets für die jeweiligen Seasons. Wer auch nur im Ansatz etwas mit dem Konzept „Looten und Leveln“ anzufangen weiß, sollte Diablo III spätestens jetzt nachholen. Denn bis auf eine leicht geringere Auflösung steht diese Version ihren großen Geschwistern in quasi nichts nach. Switch-Käufer dürfen sich darüber hinaus über einen kompletten Rüstungs-Skin von Zelda-Schurke Ganondorf, einen goldsammelden Huhn-Begleiter, einen Triforce-Avatarrahmen, sowie Majora’s Mask-inspirierte Spektralflügel freuen.

Tjark Michael Wewetzer: Alte Liebe rostet nicht und Diablo III auf der Switch hat das für mich wieder wunderbar unter Beweis stellen können. Da habe ich erst vor rund einem Jahr die PS4-Version bis zur Platin-Tröphäe samt Totenbeschwörer-Set rauf- und runtergezockt und dachte, ich hätte mich daran sattgespielt. Denkste! Kaum legte ich das Switch-Modul in meine Konsole, verlor ich mich direkt wieder in den saisonalen Herausforderungen und zog innerhalb eines Abends direkt den ersten Charakter auf Level 70 hoch, um mich anschließend den härteren Aufgaben zu stellen – und wenige Tage danach legte ich direkt den nächsten Helden an, mit dem ich die Kampagne in Ruhe wiederholte. Die Sogwirkung des Action-Rollenspiels ist wahrlich nicht zu unterschätzen! Dafür sorgen allein die vielfältigen Charakterklassen mit ihren zahlreichen Fähigkeitskombinationen sowie die krachigen Effekte, die das endlose Niedermetzeln der dämonischen Horden zum Zwecke der Ausrüstungs-Aufrüstung zur wahren Freude machen. Und dank der Saison-Aufgaben ist auch definitiv für Dauerspaß gesorgt, muss man sich hier doch stets mit neuen Helden ins Getümmel stürzen und beweisen, wie effektiv man seine Klasse spielen kann. Ein wahres Fest für Freunde großer Zahlen, das ich auch in seinem vorbildlichem Switch-Port jedem ans Herz legen kann!

Legendär ist nur ihr Loot: Sebastian Mauch [Paneka] und Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Blizzard für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Beschäftigung für nächste Jahr gefällig? Diablo III erreicht die Switch und ist nun auch unterwegs einer der besten Genrevertreter überhaupt.

Wertung

STORY:

7.0

UMFANG:

10

ABWECHSLUNG:

9.0
92
von 100

Geniale Atmosphäre

Massig Umfang

Sauberes Steuerungskonzept (sogar mit Solo-Joy-Con)

Gelungene Online- und Koop-Erfahrung...

Deutsche Vertonung im eShop kostenlos beziehbar…

...der O-Ton lohnt sich jedoch auch!

Dialoge „flimmern“ etwas und werden recht klein dargestellt

Gast-Spieler können vorauspreschen

Bewegungssteuerung für Ausweichrollen im Joy-Con-Grip nicht deaktivierbar

...die den Akku allerdings zum „Schmelzen“ bringt

Wie werten wir?

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2 Kommentare

profil 87 comments
[20.11.2018 - 15:13 Uhr]
AsukaSeitou:
Ich glaube dank eurer Review werde ich mir das Game jetzt holen. xD War die ganze Zeit am hin und her überlegen. x3
profil 842 comments
[05.11.2019 - 21:27 Uhr]
Regnat:
Mittlerweile habe ich darauf richtig Lust bekommen und wahrscheinlich werde ich das die Tage kaufen gehen.
Der Test liest auch knapp ein Jahr später immer noch gut und überzeugend.
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Spielname:
Diablo III: Eternal Collection

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Blizzard Entertainment

Developer:
Blizzard Entertainment

Genre:
Rollenspiel

Release:
02.11.2018 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre

eShop Preis:
59,99 €

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