PlanetSwitch Planet3DS PlanetVita PSP.de PlanetiPhone Classics Forum

PGN-ID:[?] (Nicht eingeloggt)
Login
Registrieren
PlanetDS PlanetGameboy N-Page.de

Kurztest: Katana Zero

Andy Dück, 30.04.2019

0

Test mögen: Weitersagen:

Devolver Digitals neueste Erscheinung, Katana Zero, verspricht rasante und knallharte Ninja-Action ohne Lebensbalken - ein Treffer und man muss von vorne beginnen. Das allein hört sich verdammt cool an und die Verkaufszahlen von hunderttausend Downloads in der ersten Woche zeugen doch von einem gelungenen Titel. Zu einem Test kann ich also nicht Nein sagen.

Was geht hier vor sich?
Man spielt den Auftragskiller Zero, welcher die Zeit manipulieren kann, um sie so verlangsamen oder in die Zukunft zu schauen und so zum Beispiel seine Todesursache zu umgehen. Er ist somit praktisch unbesiegbar. Während man also versucht, den Level zu absolvieren, ohne einen Treffer abzubekommen, plant man praktisch die Vorgehensweise des Ninjas. Aus diesem Grund steht bei jedem Fehlversuch auch der Text „Nein… Das wird nicht gehen” auf dem Bildschirm. Diese Superkraft ist jedoch nicht einfach geschenkt, sondern kommt von einer bestimmten Droge, welche auch der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte von Katana Zero ist. Diese hat einen hohen Stellenwert in diesem Titel. Gefühlt ist man nur die Hälfte der Spielzeit damit beschäftigt, keine Überlebenden zu hinterlassen. Die restlichen Abschnitte werden dazu verwendet, die Spielwelt weiter aufzubauen, neue Geheimnisse zu enthüllen, zur Therapie zu gehen und neue Charaktere einzuführen. Die Story wurde ab einem Punkt so reichhaltig, dass ich ihr nicht mehr vollständig folgen konnte. Mehrere Spieldurchgänge würden mir augenscheinlich auch nicht weiterhelfen, wenn andere Spieler mit ebenso großen Fragezeichen über dem Kopf zum Schluss vor dem Abspann saßen. Mehrere Fan-Theorien sind aus den Fragen entstanden und auch ich war nach dem Durchspielen von der Story mitgenommen. Die Welt in dem Spiel ist so tiefgründig, dass ihre Geschichte kaum in die wenigen Kapitel passt. Glücklicherweise sind gratis Zusatzinhalte bereits auf dem Weg.

In den Storysequenzen ist man jedoch nicht ausschließlich darauf angewiesen irgendwelche Textboxen durchzulesen, sondern hat selbst etwas Kontrolle über die Dialoge. Mal dreht sich die Entscheidung um die Wortwahl, ein ander Mal kann man sich das ganze Gesprächsthema aussuchen. Oftmals muss man den Gesprächspartner nicht ausreden lassen und kann diesen direkt unterbrechen, was in den meisten Fällen als unfreundlich rüberkommt und Konsequenzen tragen kann. Der Lauf der Story wird dadurch allerdings nicht beeinflusst. Die Präsentation der Handlungen lässt sich durch die Einschränkungen des Art-Styles nicht beeinflussen und schafft zum Beispiel eine Folter-Szene immer noch ziemlich grausam aussehen zu lassen. Ich bin zugegebenermaßen kein riesen Fan von Pixelgrafik, ich stehe aber auf all den Rest den das Spiel bietet: Der Neo-Noir-Stil mit achtziger Neon-Ästhetik, Synthwave-Musik und schnittige Animationen. Die Menüs sehen aus wie aus dem VHS-Rekorder, die Kapitelabschnitte sind in Kassetten unterteilt und bei jedem Fehlversuch wird zurückgespult.

Man ist Unaufhaltsam
An die Steuerung gewöhnt man sich schnell und das Bewegen des Charakters fühlt sich tadellos an. Ich hatte kaum Probleme meinen Ninja so zu kontrollieren wie ich es mir wünsche. Wenn man stirbt, wird es meistens daran liegen, dass man sich für die falsche Bewegung entschieden und nicht, dass man versehentlich den falschen Knopf gedrückt hat. Der Instant-K.O. bei jedem Treffer verleitet das Spiel dazu, grundsätzlich schwierig zu sein, man selbst hat aber auch genug Methoden um trotzdem durchzukommen. Alle Gegner sind durch einen einzelnen Treffer mit dem Katana erledigt, Gegner, die keine Waffe tragen, sind praktisch geschenkt und selbst gegen Schusswaffen ist man gewappnet. Einzelne Kugeln lassen sich nämlich reflektieren, man braucht dafür nur gutes Timing. Ausnahme dabei ist, dass man es eben doch nicht braucht, da man immer die Zeit verlangsamen kann. Damit bleiben nur noch die Feinde mit Schrotflinten übrig, bei denen kann man ganz einfach das Allzweckmittel in Form der Ausweichrolle verwenden und somit jeder Gefahr, seien es Gegner, Kugeln oder tödliche Laser umgehen. Man muss sich sogar nicht nur auf den Nahkampf beschränken, denn überall liegen aufhebbare Objekte wie Glasflaschen, Hackebeile oder Armorstatuen herum um diese als strategische Wurfgeschosse zu benutzen. Strategie ist hierbei wohl das Wichtigste für den Erfolg, denn trotz mächtigem Arsenal wird einem nichts geschenkt. Die Widersacher warten nicht, bis sie anvisiert werden, sondern greifen an sobald sich irgendeine Gefahr anbahnt. Da die Kapitel immer schwieriger werden, wird man ohne einen Plan nur scheitern. Kommt man schließlich nach zahlreichen Fehlschlägen ans Ziel, fühlt man sich unbesiegbar und darf als Belohnung gleich noch ein Replay vom erfolgreichen Durchlauf sehen. Dank reichlicher Abwechslung von Kapitel zu Kapitel werden stets neue Vorgehensweisen verlangt. Die Übergänge der Abschnitte sind in den meisten Fällen einfach erkennbar, manchmal hingegen sind die Segmente nahtlos ineinander übergehend. Der Erzählung mag das zwar echt gut zu tun, jedoch musste ich deshalb auch Abschnitte wiederholen, weil ich das Spiel nach einer Cutscene beendet habe, bevor das aktuelle Kapitel wirklich zu Ende war. Eine simple Texteinblendung würde hier schon helfen.



Fazit:
Katana Zero hält, was es verspricht. Das Gameplay macht süchtig. Auch wenn man immer und immer wieder das gleiche Level wiederholen muss, weil man sich einen einzigen Fehler erlaubt hat, verbessert man sich kontinuierlich und fühlt sich schnell wie der Ninja den man steuert. Es sind diese Momente woher der Spaß kommt. Hinzu kommt eine begleitende Story, die ziemlich düster und brutal, stellenweise aber auch humorvoll und stets voller Charakter ist. Die deutsche Übersetzung ist übrigens sehr gut gelungen. Auch wenn ich irgendwann nicht mehr wusste was passiert, habe ich jede Minute genossen. Die Kampagne mag zwar nach wenigen Stunden durchgespielt sein, aber auch danach gibt es genug Gründe um die Kapitel noch einmal zu besuchen. Überall gibt es Easter Eggs, man kann verschiedene Interaktionen ausprobieren, sich an den versteckten Bosskampf wagen und die Bonusinhalte freischalten. Der Titel besitzt außerdem ein riesen Potential für Speedruns, ein entsprechendes Update wurde sogar schon angekündigt. Als letztes möchte ich erwähnen dass eine Menge Einstellungsmöglichkeiten angeboten werden, um sich das Spiel nach seinen vorlieben anzupassen, wie die Geschwindigkeit des Texts, der Dauer der Trefferpausen oder die komplette Steuerung. Was fehlt, ist nur eine Option um die Darstellung weniger grausam zu stellen, denn die ist sicher nicht für jedes Gemüt. Wer sich aber vor Pixelblut nicht scheut, sollte dem Titel eine ernsthafte Chance geben.

„Ja, das sollte gehen.”: Andy Dück [awieandy] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Devolver Digital für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Eine kurze aber dafür außerordentliche Indie-Perle.

Wertung

Herrlich schwer

Straffes Kampfsystem

Packende Story

Keine Achievements in der Switch-Version

Speicherpunkte nur bei groben Story-Abschnitten

Kommentare verstecken

0 Kommentare


- Noch keine Kommentare vorhanden -

Um Kommentare zu schreiben, bitte oben einloggen oder jetzt Registrieren!


Spielname:
Katana Zero

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Devolver Digital

Developer:
Askiisoft

Genre:
Action

Release:
18.04.2019 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 18 Jahre

eShop Preis:
14,99 €

Spiel mögen:

Weitersagen:


Screenshots:
ANZEIGE: