Kurztest:
The Park
Es ist Spooktober, also erscheinen wie üblich auch ein paar thematisch im Horror-Genre angesiedelte Spiele. Eines davon ist The Park, ein Titel, der wahrlich keine großen Wellen geschlagen hat. Das sollte es aber auch gar nicht, da es sich hier eher um ein knapp zweistündiges Experiment der Entwickler handelt. Wie sagt man so schön? In der Kürze liegt die Würze! Ob das bei diesem Spielchen auch der Fall ist, oder ob man besser einen Bogen um den virtuellen Vergnügungspark machen sollte, das erfahrt ihr im folgenden Kurztest.
Wenn der Spaß zum Albtraum wird
So komisches es auch klingen mag, Horror funktioniert oft besonders gut mit Dingen oder Personen, die uns Spaß oder Freude bringen. Dazu gewöhnen bei den meisten Menschen wohl auch Themenparks, wie der, in dem sich die insgesamt recht kurze Geschichte abspielt. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Vergnügungspark auf einer Insel, auf der vormals einige schlimme Dinge geschehen sind. In der Haut einer Mutter steigen wir jedoch zu einer Zeit in die Story ein, in der der Park aufgrund gewisser Ereignisse schon wieder geschlossen ist. Blöderweise hat sich das Kind der Protagonistin trotzdem hineingeschlichen und zwingt uns so zu einem eher unfreiwilligen Ausflug in den verwunschenen Ort.
Grob gesagt handelt es sich hier um einen Rundgang, der einmal komplett alle Attraktionen abhakt, oder anders gesagt: Einmal rings um die bescheidene Insel. Dabei kann man sich so gut wie nie verlaufen, und sollte man es doch schaffen, kann man nach dem verschollenen Knirps rufen und bekommt so ein akustisches Feedback zur einzuschlagenden Richtung. Anfangs ist die Spannung noch dermaßen gering, dass man sich schon fragen könnte, inwiefern man es hier mit einem „Gruselspiel“ zu tun hat. Nach und nach werden aus unfreiwillig komischen und vorhersehbaren Jumpscares aber ernsthaft Gänsehaut erregende Horrorelemente, und auch die Hintergrundgeschichte nimmt immer verstörendere Züge an.
Der Park schließt, beehren Sie uns bald wieder
Wie bereits erwähnt, ist der Schauertrip von The Park nach kurzer Zeit auch schon wieder vorbei. Dummerweise spart sich der Hochpunkt des Spannungsbogens bis fast ganz am Ende auf. Dementsprechend langweilig sind die ersten zwei Drittel des Erlebnisses. Mathematisch gesehen handelt es sich also eher um einen schaurig angehauchten Walking Simulator, statt um einen ernstzunehmenden Horrortitel. Der Fakt, dass man quasi am laufenden Band Notizen aufliest und diese für Hintergrundinfos durchackern muss, macht die Sache nicht wirklich spannender. Hier und da denkt die Protagonistin aber auch mal laut, was zeigt, dass gesprochene Notizen wesentlich besser für das Kurzerlebnis gewesen wären. So wird man immer wieder aus der an sich recht netten Spielwelt und der beklemmenden Atmosphäre herausgerissen.
Auf der optischen Seite kann sich das Spektakel durchaus sehen lassen. Trotz der recht hübschen Darstellung scheint die Auflösung hoch genug zu sein, sodass es nicht zu verwaschenen Darstellungen wie bei anderen Portierungen kommt. Lediglich die Kameraführung mutet etwas eigenartig an. Auf vertikaler Ebene scheint der Bildlauf wunderbar flüssig, in der Horizontalen jedoch tritt jedoch auf Werkseinstellungen eine Art Stottern auf, was sich glücklicherweise jedoch durch die Empfindlichkeitseinstellungen etwas kaschieren lässt. Großartig störend war dieser kleine Makel also letztlich nicht. Störender waren da schon die immer wieder wenige Meter vor der Figur aufploppenden 3D-Modelle und das offensichtliche Laden von detaillierteren Texturen. Konzentriert man sich jedoch aufs Geschehen, fällt das schon nach kurzer Zeit nicht mehr auf.
Fazit:
The Park ist kurz, und das ist womöglich auch gut so. Das Szenario ist passend zur Spiellänge und lädt zum sofortigen Durchspielen ein. Im abgedunkelten Raum mit guten Kopfhörern kommt zudem (jedenfalls gegen Ende) ordentlich Stimmung auf. Wer ein Faible für Horror und verstörende Ereignisse hat, wird die paar Taler sicherlich nicht fehlinvestieren. Spätestens aber im Sale sollte jeder Horrorfans mal reinschnuppern. Technisch macht der Titel einen soliden Eindruck, lediglich der Aufbau der kurzen Geschichte hätte etwas Optimierung vertragen können. Dennoch hat der Kurztrip letztlich gefallen und hat kaum Überwindung gekostet, was eine gewisse Sogwirkung attestiert.
Unerschrocken: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de
Vielen Dank an Funcom Oslo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Grusel-Kurztrip mit ansehnlicher Optik, der jedoch erstmal in Fahrt kommen muss. |
Wertung
Flüssige Darstellung bei recht hoher Auflösung
Ernste (für einige sehr verstörende) Thematik
Spannendes Finale
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Pop-Ins/Fade-Ins ohne Ende
Abseits vom Ende nicht wirklich gruselig
Zur viel Leserei zerstört die Atmosphäre
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Spielname:
The Park
Typ:
eShop Spiel
Jetzt Bestellen:
Zum Shop
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Publisher:
Funcom Oslo
Developer:
Funcom Oslo
Genre:
Adventure
Release:
22.10.2019 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 18 Jahre
eShop Preis:
9,99 €
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Screenshots:
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