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Kurztest: Golden Force

Tjark Michael Wewetzer, 19.01.2021

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Pixel-Plattformer gibt es wie Sand am Meer und aus der Menge herauszustechen fällt stetig knifflliger. Golden Force, soviel sei vorweggenommen, wird sich vermutlich auch eher schwer daran tun. Mit der Jagd nach großen Goldmengen und dem Anstacheln zum perfekten Run will der Action-Titel aus dem Hause Storybird locken und für Genre-Fans, die sich nach dem Härtegrad der guten alten Zeit™ sehnen, wird sogar ein knackiger und doch fairer Schwierigkeitsgrad versprochen. Und knackig ist das Spiel definitiv, das kann ich euch nach einigen frustrierten Wiederholungsanläufen sagen. Ob es aber noch mehr bietet oder schnell wieder in Vergessenheit gerät, verrate ich euch im folgenden Test.

Auf der Suche nach noch mehr Gold
Langer Story kurzer Sinn: Eure vierköpfige Söldnertruppe soll eine Horde Fieslinge von einer Inselkette vertreiben und dabei jede Menge Gold einheimsen. Da das Team zudem erst beim letzten Urlaub sämtliche Ersparnisse verballert hat, kommt dieser Auftrag natürlich sehr gelegen. Die Handlung wird übrigens innerhalb des Spiels nicht großartig angeschnitten – stattdessen geht es direkt mit einer turbulenten Schiffsfahrt und einem Bosskampf als Tutorial-Abschnitt los, bei dem ich gleich mächtig einen auf den Deckel kriege. Die Steuerung ist zwar eingängig, verfügt aber dennoch über eine Hand voll beachtenswerter Eigenheiten. So lassen sich simple Angriffskombos entfesseln, durch die man sogar Kontaktschaden bei Feindberührung verhinden kann, dafür kommt man nur etwas behäbig wieder aus der Hiebkette heraus. Mit der A-Taste kann zum Sprint angesetzt werden, der sich auch zum Vorbeihuschen am Gegner mit folgendem Hinterrücksangriff nutzen lässt. Zu guter Letzt sind mit der X-Taste Sturmangriffe möglich, welche beispielsweise auch als Sprungverlängerer einsetzbar sind. Gegner herumschleudernde Aufladeattacken und einsetzbare Hilfsgegenstände runden die Move-Palette ab.

Mehr als dieses simple Manöverpaket braucht es nicht, um ein paar fordernde Stages zusammenzuzimmern. Sehr schnell erfordert Golden Force bereits den gezielten Einsatz des Sturmangriffs, um gerade so in Reichweite befindliche Plattformen zu erwischen oder den Fall auf schmerzhafte Stachelfallen zu verhindern. Besonders unfreundliche Gegnerformationen, die allem voran in den gelegentlichen bildschirmgroßen Kampfherausforderungen auftreten, erfordern ebenfalls einiges von euch ab, zumal das Spiel euch nur sehr sparsam mit Lebensenergie-Boostern versorgt. Das sorgte in meinem Fall an einigen Stellen zu ziemlich nervigen Frustmomenten, zumal Golden Force auch mit Checkpoints geizt – die teils gefühlt langen Level bieten in der Regel nämlich nur einen Rücksetzpunkt gen Stufenmitte, ganz wie es etwa bei Genre-Mitstreiter Mega Man der Fall ist. Trotzdem ist, und das möchte ich dem Titel durchaus hoch anrechnen, jede Herausforderung mit Geduld und Planung schaffbar und nur weniges dem Zufall überlassen. Maßgeblich Momente, in denen es nach unten geht, können aufgrund der ungünstigen Kamera-Ausrichtung schon mal zum Glücksspiel ausarten. Wenn dann aber mal ein Run richtig locker-flockig abläuft, fühlt sich dies im Angesicht der effektvoll zerberstenden Gegner und Massen an Klimpergold entsprechend gut an.

Knapp bei Kasse
Stichwort Ablauf: Aufgrund des levelumfassenden Kombosystems stachelt Golden Force eindeutig zur Perfektion an. Setzt ihr zu langsam zum nächsten Schlag an oder kassiert ihr einen Treffer, reißt dadurch nicht nur eure Kombo ein - der „No Break“-Bonus geht euch ebenfalls durch die Lappen. Immerhin müssen in einem Lauf nicht auch noch alle versteckten Sammelgegenstände einkassiert werden, denn diese sind teilweise fies verteilt worden. Besagte Objekte können übrigens in zusätzliche Lebensenergie und zwei Angriffsketten-Upgrades gesteckt werden, das erbeutete Gold wiederum lässt sich für Hilfsgegenstände ausgeben. Kurios erscheint mir hierbei lediglich der hohe Preis der Items, da schlechte Spieler – die tendenziell eher einen Nutzen aus den Stützen ziehen – dank Goldzähler-Resets beim Neustart an Checkpoints und ausbleibender Komplettierungsboni somit eher wenig von ihnen haben. In vielerlei Hinsicht hilft also wirklich nichts anderes als Zähne zusammenbeißen und noch einmal mit Gefühl an die Sache heranzugehen.

Oder man holt sich einen Mitspieler ins Boot. Bis zu zwei Abenteuer können sich nämlich gleichzeitig in die knifflige Hüpferei stürzen und frei aus allen vier Charakteren wählen. Die Truppe soll sich übrigens in gewissen Punkten voneinander unterscheiden, praktisch habe ich bei meinen Testrunden keine wirklich bemerkbaren Handhabungs- oder Wertedifferenzen zwischen den vier Protagonisten bemerkt. Ob man mit der Doppelsäbel schwingenden Spina oder dem drachenhaften Axtkämpfer Drago loszieht, ist also weitestgehend der eigenen Präferenz überlassen. Stilistisch können sich diese ebenso wie die leider insgesamt eher weniger variantenreichen Gegner übrigens sehen lassen: Der Pixellook ist definitiv ein Hingucker, führt aber bei größerem Effektaufkommen und bei einigen herausgezoomten Kameraperspektiven zu ärgerlichen Rucklern – zumindest im von mir ausschließlich gespielten Handheld-Modus. In musikalischer Hinsicht bietet Golden Force hingegen leider nur eher generische Melodien, von denen nicht wirklich viel hängen bleibt.

Fazit:
Hart aber fair möchte Golden Force sein und über weite Strecken ist den Entwicklern dieses Vorhaben auch gelungen. Zwar mögen manche Sprungpassagen gerade zu Beginn etwas einschüchternd wirken und auch die Gegner teilen bereits vom Tutorial-Bosskampf an mächtig aus, doch wenn man mal von der unkooperativen Kamera bei Abwärtssprüngen absieht, sind viele Situationen tatsächlich mit behutsamer Vorgehensweise und etwas Geduld knackbar – selbst wenn man dazu nach einem Ableben und Zurücksetzen zum Levelanfang erst einmal wieder einen gewissen Fußmarsch zurücklegen muss. Und hat man dann endlich den ersten Durchmarsch gepackt, fühlt man sich womöglich noch zu einem perfekten Run angestachelt, bei dem man alles schnell und unbeschadet erledigt. So solide auch alles aufgebaut ist, blieb bei mir jedoch insgesamt eher wenig wirklich hängen. Klar, Dinge wie eine kleine Ghouls 'n' Ghosts-Hommage oder ein Bosskampf, der zum Teil einen Abhang hinunter an Seilen ausgefochten wird, wirken super, doch viele andere Stufen fühlten sich für mich dank gleichartiger Höhlen- und Umgebungsgrafiken ziemlich ähnlich an. Zudem trieben mich manche Abschnitte – mit freundlichen Grüßen an die erste Hälfte von Level 2-2! - wieder etwas zu sehr an die Grenzen der Frustration. Dennoch: Wenn euch der Sinn nach einem fordernden 2D-Action-Hüpfer mit soliden Leveln und hübscher Pixelkunst steht, ist Golden Force zumindest einen Blick wert.

Goldjunge: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an No Gravity Games für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Kniffliger Pixel-Plattformer mit abwechslungsreichen Leveln, die aber leider wenig Besonderheiten bieten und nicht immer fair bleiben.

Wertung

Forderndes Gameplay

Imposante Bosse

Motiviert zur Perfektion

Kamera spielt nicht immer mit

Teure Hilfsgegenstände

Gelegentliche Ruckler

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Spielname:
Golden Force

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
No Gravity Games

Developer:
Studio Storybird

Genre:
Jump 'n' Run

Release:
28.01.2021 (erschienen)

Multiplayer:
1-2 Spieler

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
19,99 €

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