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Super Mario 3D World + Bowser's Fury

Review: Super Mario 3D World + Bowser's Fury

Sebastian Mauch, 10.02.2021

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Je öfter ich meine alte Wii U rauskrame, wie zum Beispiel jüngst zum erneuten Durchspielen der Metroid Prime Trilogy, desto öfter wird mir bewusst, dass es im Grunde eine ziemlich geniale Plattform war, die leider schlicht nicht genug Beachtung fand. Kein Wunder, dass auch Spiele wie das gradiose Super Mario 3D World komplett an mir vorbeigingen, wohingegen ich doch den kleinen 3DS-Bruder 3D Land (zum Test) in kürzester Zeit komplettiert habe. Umso besser, dass Nintendo sich nicht lumpen lässt und den Goldschätzen der Wii U-Ära auf der Switch eine zweite Chance gibt. So auch im Fall von Super Mario 3D World + Bowser’s Fury, das in diesem Fall sogar noch mit einer Erweiterung daherkommt. Worum es sich dabei handelt, und ob sich der Vollpreis erneut lohnt, das verrate ich euch im folgenden Test.

Miiiiaauuuuu!
Klar, es gibt da draußen viele Hundemenschen, und sicher auch genauso viele Katzenliebhaber. Doch selbst Hundemenschen und Fans anderer Haustiere dürften den Katzen eine gewisse Niedlichkeit - zumindest äußerlich - nicht absprechen können. Diese Ästhetik hat sich Nintendo für diesen Ableger volles Rohr auf die Fahne geschrieben. Sind im Hauptspiel die Einflüsse noch recht dezent, wird man in der neuen Erweiterung Bowser’s Fury regelrecht von Katzenöhrchen erschlagen, doch dazu später mehr. Zunächst möchte ich nämlich ein paar Worte zum Re-Release von 3D World verlieren.

Im Grunde hat sich das Spiel kaum verändert. Bis auf wenige optische Verbesserungen dank der moderneren Switch-Hardware, bekommt man eigentlich fast dasselbe Spiel wie damals auf der Wii U präsentiert. Durch das Wegfallen des Miiverse haben die in den Stages sammelbaren Stempel natürlich ihren eigentlich Zweck verloren. Leider ist Nintendo hier auch kein kreativer Nutzen eingefallen, weshalb die Stempelbilchen nun lediglich in einer großen Übersicht als Trophäen gesammelt werden können.

Ein Clou des Originals war ja, dass man nicht nur allein, sondern lokal auch mit bis zu drei Freunden in die bunten Welten starten konnte. Das dürfte nicht nur für reichlich Spaß, sondern auch für Chaos gesorgt haben. Nun ist es auch möglich, sich über das Internet zu verbinden, was gerade in Zeiten des Lockdowns sehr gelegen kommt. Davon ab bekommt man dieselbe kunterbunte Welt mit spaßigen Power-Ups, kompakten aber doch mit Geheimnissen vollgestopfen Welten, sowie reichlich Minispiele und die beliebten Captain Toad-Level. Wer auf Marios Abenteuer steht, macht hier also damals wie heute nichts falsch.

Rooooooaaaaaaar!
Wesentlich spannender ist da schon eher das die neue „Beilage“ namens Bowser’s Fury. Zur Ankündigung eines jeden Wii U-Re-Releases werden im Netz stimmen laut, dass es nicht fair wäre, für einen alten Titel erneut 60 Euro zu verlangen. Teilweise gar nicht so unberechtigt, dürfte die Kritik aber spätestens durch das neue Abenteuer etwas abgeschwächt werden. Zwar bekommt man hier keine drölfzig Stunden an Umfang geboten, doch immerhin einen etwa 5 bis 10 Stunden langen Ausflug auf ein Archipel, das von einem zornigen Bowser heimgesucht wird. Moment, Bowser und zornig, was soll daran neu sein? Nun, dieser hier ist dezent aufgeregter als sonst, und schreckt nicht mal davor zurück, seinem Sohnemann Bowser Jr. zu schaden, der sich aus Verzweiflung sogar seinem Erzfeind Mario anschließt, um den Koopa-König wieder in die Normalform zurückzuführen.

Das soeben beschriebene ist quasi auch schon der Einstieg und kurz darauf wird man auf einer Startinsel rausgeschmissen und los geht es. Recht schnell wird eines klar, irgendwas ist anders. Laufen die Mario-Titel doch sonst mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde, scheint die Bildrate in Bowser’s Fury auf 30 reduziert worden zu sein. Mangels Messungen kann ich hier zwar nur spekulieren und subjektive Wahrnehmungen wiedergeben, doch im Dock fühlt sich das Add-On wieder genauso flüssig an wie das Hauptspiel. Das mag wohl dem Fakt geschuldet zu sein, dass man nun erstmals in einer richtigen Open World spielt, die bis auf kleine Subwelten für Röhren-Minispiele im Prinzip komplett ohne Ladezeiten auskommt.

Das fühlt sich trotz der geringeren Framerate im mobilen Modus einfach großartig an, und passt perfekt zur Sammelorgie die Mario-Games üblicherweise nunmal bieten. Man stelle sich vor, Super Mario Odyssey wäre eine zusammenhängende Welt, die komplett begehbar wäre, und an jeder Ecke wären Monde, oder wie in diesem Fall hier Katzen-Insignien versteckt. Nicht nur der Fakt, dass man wieder Insignien sammeln darf, sondern auch das Insel-Setting erinnert gewaltig an das großartige Super Mario Sunshine, nur dass der Themenpark dieses Mal nicht nur ein einziges Level ist, sondern sich die ganze Spielwelt wie ein Themenpark anfühlt.

Zunächst wird zwar noch ein großer Teil der Inselgruppe von dunklem Bowser-Schleim verdeckt, doch nach und nach erschließt man sich immer mehr Grund und darf sich frein austoben. Aus den Aufgaben und Verstecken der Insignien macht Nintendo dabei kein Geheimnis. Auf der Karte wird ständig angezeigt, wo noch etwas zu holen ist, und auch Schnellreisen sind problemlos möglich. Wer den herkömmlichen Weg bevorzugt, darf sich auf Plessies Rücken schwingen und jederzeit frei über das Meer düsen, über Rampen springen und haufenweise Gegner umnieten. Fällt man mal etwas ab vom Schuss ins Wasser, spawnt praktischerweise immer ein Exemplar des freundlichen Meeresungeheuers und sammelt Mario ein. Durch all diese Aspekte entsteht ein dermaßen guter Flow, der mich persönlich dazu brachte, Bowser’s Fury an zwei oder drei Abenden komplett durchzuspielen.

Thematisch sind die Hauptattraktionen der größeren Inseln zwar immer unterschiedlich, doch eines haben fast alle Objekte im Spiel gemeinsam: Sie bekamen Katzenohren verpasst. Anfang noch müde belächelt, sorgte dieser Fakt dann doch hier und da immer wieder für ein verstohlenes Grinsen, da selbst dort Ohren angebracht worden sind, wo man es nie und nimmer vermutet hätte. Soviel zu Themenpark-Design der kleinen Erweiterung, doch der große Clou ist der Schalk im Nacken, der einen ständig verfolgt. Im einen Moment noch friedlich, wird die Musik in regelmäßigen Abständen immer düsterer und Funken und Asche füllen die Luft: Der Wut-Bowser erhebt sich aus dem Zentrum des Archipels und geht auf die Jagd.

Das macht zwar das entspannte Insel-Gameplay ungemein hektischer und nervt stellenweise, sorgt allerdings auch für Abwechslung und Spannung. Außerdem hat man diverse Möglichkeiten, den Großen abzuwehren und zack, ist wieder Ruhe angesagt. Der wohl witzigste Weg ist aber durch die großen Katzenglöckchen, die Mario im Katzenkostüm kurzerhand auf Bowsers Größe angleicht und einen regelrechten Kampf der Giganten entfesselt, Pokémon-Mega-Entwicklungen lassen grüßen.

Der anfangs erwähnte Bowser Jr. ist übrigens nicht nur Bestandteil der zweckmäßigen Rahmenhandlung, sondern kann wahlweise auch von einem Mitspieler übernommen werden. Im Gegensatz zum Hauptspiel darf man hier allerdings nur zu zweit und nur lokal spielen, was Fragen aufwirft, da gerade der neue Inhalt mit einem entfernten Freund sicher vielerorts für Freude gesorgt hätte. Hat man keinen Mitspieler parat, übernimmt der Computer den kleinen Pinselschwinger im Clown-Car, was sich sogar justieren lässt! Wahlweise metzelt dieser sich nämlich durch sämtliche Gegner in Reichweite und gibt am laufenden Band Hinweise und Power-Ups. Man kann ihn allerdings auch etwas zurückhaltender einstellen, wo noch genug Raum für den eigenen Entdeckerdrang bleibt. Via Pointer oder Touchscreen lässt sich der Kollege zudem zu entfernten Orten beordern um beispielsweise kleine Geheimnisse aufzudecken.

Fazit:
Alles in allem ist das Spiel nun nicht mehr das aktuellste, bringt aber immerhin gelungen und vor allem frischen Content mit und dürfte den Durchschnittsspieler locker 10 bis 20 Stunden beschäftigen. Ob das nun den erneuten Vollpreis rechtfertigt, muss wohl jeder mit sich selbst ausmachen, doch jede Spaß macht der Titel auf alle Fälle. Gewohnte 3D-Plattformer-Kost im Hauptspiel, und eine liebevoll gestaltete Open World mit einem der besten Sogwirkungen die ich bisher erleben durfte. Wer 3D World auf der Wii U verpasst hat, sollte hier nicht zweimal überlegen und spätestens im Sale mal reinschauen. Dank der gar nicht mal so kleinen Erweiterung Bowser’s Fury könnte sich ein erneuter Blick aber auch für Kenner des Originals durchaus lohnen!

Will mehr Open World mit Mario: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

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-
Ein weiteres Wii U-Meisterwerk kommt auf der Switch an und bringt erstaunlich gute Neuerungen mit.

Wertung

UMFANG:

8.0

ABWECHSLUNG:

9.0

TECHNIK:

7.0
87
von 100

Bowser’s Fury überzeugt

Nach wie vor geniales Gameplay und Design

Katzenohren

Unnötiger Zeitdruck in vielen 3D-World Levels

Kein Pointer im Handheld-Modus (nur Touchscreen)

Wut-Bowser nervt teils zu oft

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Spielname:
Super Mario 3D World + Bowser's Fury

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Nintendo

Developer:
Nintendo

Genre:
Jump 'n' Run

Release:
12.02.2021 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
59,99 €

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