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The Legend of Zelda: Skyward Sword HD

Review: The Legend of Zelda: Skyward Sword HD

Sebastian Mauch, 02.08.2021

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Nintendo hat es schon wieder getan, und zwar ein altes Spiel aus der Zelda-Reihe neu aufgelegt. Nach Ocarina of Time und Majora’s Mask für den 3DS, oder auch Wind Waker HD und Twilight Princess HD für die Wii U, ist nun der eher umstrittene Nachfolger von letzterem an der Reihe. Gemeint ist natürlich The Legend of Zelda: Skyward Sword HD. Hater würden sagen: „Schon wieder 60 Euro ausgeben? Ohne mich!“. Warum der zugegebenermaßen leicht zu hoch angesetzte Preis (für einen Titel dieses Alters) dennoch gerechtfertigt ist, und was Links Himmelsabenteuer trotz all der Kritik so einzigartig macht, das erfahrt ihr in der folgenden Review.

Link hat einen Vogel, und Zelda auch
Haben wir nicht alle in gewissem Maße einen Vogel? Möglich, doch auf die Bewohner des Wolkenhorts, einem überschaubaren kleinen Inselchen inmitten eines Wolkenmeers, trifft diese Aussage tatsächlich zu. Fast alle Einwohner freunden sich nämlich in ihrer Schulzeit mit einem Wolkenvogel an und lernen diesen zu reiten, um ihre Künste dann irgendwann in einer Prüfung unter Beweis zu stellen. Nach einigen Tutorial-artigen Startschwierigkeiten hat einen dieses Remaster gewohnt sachte die Basics des Gameplays eingetrichtert, und zur Feier des Tages wagt unser Held mit seiner besten Freundin Zelda einen Ausritt. Wie es das Schicksal so will werden die beiden jedoch durch einen plötzlich auftauchenden Wirbelsturm getrennt und die holde Maid stürzt in die Landschaft jenseits der angeblich undurchdringbaren Wolkendecke.

Allein diese Prämisse dürfte einige Fans schon neugierig machen. Mich hat sie damals zu Wii-Zeiten jedenfalls sofort voll in den Bann gezogen. Auch heute hat die Geschichte von Freundschaft und Heldentum nichts an Reiz verloren, wenngleich man natürlich serientypisch keinen spannenden Krimi erwarten sollte. Also kurzerhand das sagenumwobende Schwert geschnappt und ab ins Erdreich um Zelda zu retten. Im Großen und Ganzen verläuft die Geschichte extrem linear, man darf jedoch nach und nach frei alle bereits besuchten Orte bereisen und hat auch der Hubwelt, dem Wolkenreich, allerlei Nebenbeschäftigungen und Erkundungsmöglichkeit, wenngleich der Spaß auch stellenweise ähnlich leer und leblos wirkt wie der Ozean in Wind Waker. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht zur Geschichte und dem Drumherum verlieren, da es sich ja wie bereits klar sein sollte, um ein recht altes Wii-Spiel handelt. Werfen wir daher mal einen Blick auf die Neuerung der HD-Neuauflage.

Hard to learn, easy to master
Weil die Steuerung im Original komplett auf das Wii Motion Plus-Zubehör ausgelegt, das quasi ein Gyrometer zur Wiimote hinzufügte, steht natürlich auch dieses Mal die Bewegungssteuerung im Fokus. Zwar sollte man denken, dass die Technik nun viel weiter ist, im Grunde zielt und schwingt es sich aber wie auch in der Vorlage. Neu hinzugekommen ist lediglich die Möglichkeit, per rechten Stick nun die Kamera frei bewegen zu können, was allerdings einen immensen Komfort-Gewinn darstellt. Leider sind auch einige Macken auch in der modernen Fassung erhalten geblieben, die wohl einfach prinzipbedingt nicht auszumerzen waren. So ist man nach wie vor ständig am neu zentrieren um wieder akkurat ausgerichtet zielen zu können. Auch ist die Steuerung durch Gesten nicht gerade die genaueste Methode um Bokblins zu schlachten, wohl aber die immersivste.

Glücklicherweise hat Nintendo aber für Bewegungsmuffel und Handheld-Spieler eine Tastensteuerung hinzufügt, auf welche sich auch die letzte Überschrift bezieht. Normal sagt man ja: „Easy to learn, hard to master“. Hier sieht es allerdings etwas anders aus. In der Anfangsphase im Wolkenhort hätte ich fast hingeschmissen, so unintuitiv kam mir die neue Steuerungsmethode vor. Wer schon ein paar Jahre Videospiele spielt, ist quasi darauf geschult, die Kamera mit dem rechten Stick zu bewegen. Allerdings hat man hier die Gesten untergebracht, die man sonst per Schwung ausführen würde. Lehnt man den rechten Analogstick also nach unten, schwingt Link auch sein Schwert nach unten. Das funktioniert jedoch stets nur mit einer gewissen Ungenauigkeit und Verzögerung, was das Spektakel echt unnötig gewöhnungsbedürftig gestalten. Die Kamerasteuerung liegt zwar auch hier noch auf besagten Analogstick, zum Umschalten muss allerdings die linke Schultertaste gedrückt gehalten werden. So kam es, dass Link zu Beginn quasi non-stop das Schwert zog, obwohl ich mich einfach nur umschauen wollte. Auch nach 20 Stunden sieht es nicht anders aus, wenn auch in reduziertem Maße. Wer driftende Joy-Cons hat, darf sich zudem auf einen stets kampfbereiten Link freuen, der das Schwert quasi immer draußen hat.

Das klingt alles schlimmer als es letztlich ist, nach ein paar Stunden Eingewöhnung gehen nämlich beide Eingabevarianten recht gut von der Hand, von optimal kann hier aber keine Rede sein. Dennoch sorgt die eher untypische Steuerung in Skyward Sword dafür, dass sich alles irgendwie etwas anders als sonst anfühlt, da die Steuerung auch meisterhaft in die Bewegungsmuster der Gegner und in die Umgebung eingewoben wurde. Quasi ohne Unterbrechung muss man kreativ die „neuen“ Möglichkeiten der Bewegungssteuerung einsetzen um voranzukommen.

Und sonst so?
Das HD-Remaster hat natürlich neben einer popeligen Tastenbelegung noch weitere Vorzüge zu bieten. Das offensichtlichste wäre da wohl die Optik. Je nach Spielmodus der Switch wird das Spektakel nun nämlich in 1080p oder 720p dargestellt, und das bei so gut wie immer gelieferten 60 Bildern pro Sekunde. Das Original bot mit halber Bildrate ein deutlich behäbigeres Erlebnis. Locker flockig und mit schärferen Kanten spielt es sich schon mal um einiges besser. An der Kunst an sich hat sich jedoch recht wenig getan. Texturen des prägnanten „Wasserfarben“-Stils wirken auch in FullHD noch altbacken und verwaschen, wenngleich dem Ganzen ein gewisser zeitloser Charme nicht aberkannt werden kann. Alles in allem ist Skyward Sword HD wie auch Wind Waker HD schon allein aufgrund des speziellen Art-Stils sehr ansehnlich, ein paar Modernisierungen mehr hätten aber auch nicht geschadet.

Weiterhin wurden nun nervige aufgezwungene Dialoge reduziert, und die gesamte Startphase etwas beschleunigt, sodass abenteuerlustige Naturen direkt ins Erdland rauschen können, ohne sich vorher dem ganzen Wolkenhort persönlich vorzustellen. Trotz vieler angenehmer Verbesserungen, merkt man an einigen Stellen dennoch ein paar alte Design-Schwächen. So ist es nach wie vor nicht möglich, zwischen Vogelstatuen schnellzureisen. Man muss also den langen Weg in den Himmel nehmen, wenden, und wieder dort hinabstürzen wo man hinreisen will. Immerhin kann man nun - zumindest rein technisch - von überall, selbst aus Dungeons, zwischen Wolken- und Erdreich wechseln. Dummerweise hat man dieses praktische Feature jedoch hinter einer Paywall, dem neu erschienenen amiibo zu Skyward Sword HD, versteckt. Wer kein Sammler ist oder generell nicht an das amiibo herankommt, schaut also in die Röhre – schade.

Fazit:
The Legend of Zelda: Skyward Sword HD ist wohl einer der umstrittensten Ableger der Hauptreihe, was wohl an der unüblichen Steuerung und ganz bestimmt nicht an einem gewissen Schwertgeist liegt. Dennoch hat Nintendo mit Skyward Sword ein paar Experimente gewagt, die damals für in der Serie dringend benötigte Abwechslung sorgte und die auch in der Neuauflage noch für interessante Rätsel und Gegnerarten sorgen. Zwar sind beide Steuerungsschemata reichlich gewöhnungsbedürftig, dafür greifen einem aber reichlich Quality of Life-Features wie automatischen Speichern, und weniger aufgezwungene Dialoge unter die Arme und sorgen für einen angenehmen Spielfluss in dem rund 25-stündigen (30+ für Komplettierer) Abenteuer. Wer das Original rund um die Entstehungsgeschichte des Master Schwerts aufgrund seines Alters oder aus welchen Gründen auch immer noch nicht erlebt hat, sollte hier unbedingt mal reinschauen! Kenner des Originals können aber getrost den Verkaufspreis von 60 Euro überspringen und beim nächsten Sale zuschlagen.

Neue Synapsen dank Tastensteuerung: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexmeplares.

Leserwertung:

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-
Schärfer, flüssiger und zugänglicher denn je startet Link seine Reise ins Erdreich. Ein weiterer Klassiker mit gelungener Frischzellenkur.

Wertung

HANDLUNG:

9.0

STEUERUNG:

8.0

TECHNIK:

9.0
90
von 100

Zugänglichere neue Tastensteuerung …

Flüssige, scharfe Darstellung

Fesselnde Geschichte rund um die Entstehung des Master-Schwerts

Einzigartige Gameplay-Mechaniken machen nach wie vor Laune

Auto-Save, freie Kamera und weitere neue Komfort-Funktionen

… die allerdings verinnerlicht werden will

Praktische Schnellreise-Funktion versteckt sich hinter Paywall (amiibo)

Phai nervt noch immer

Wie werten wir?

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Spielname:
The Legend of Zelda: Skyward Sword HD

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Nintendo

Developer:
Nintendo

Genre:
Action Adventure

Release:
16.07.2021 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

eShop Preis:
59,99 €

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