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Nintendo Switch Sports

Review: Nintendo Switch Sports

Andy Dück, 24.05.2022

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Nintendos letzte unheimlich erfolgreichen Konsole, die Wii, war kein Kassenschlager wegen der Konsole selbst, sondern eher wegen dem revolutionären Controller - der Wiimote. Und man war so stolz auf diesen Block eines Eingabegeräts, dass die Konsole gleich mit einem kleinen aber feinem Spiel namens Wii Sports ausgeliefert wurde, wodurch das Spiel definitiv einen Platz in den Herzen vieler Gamer fand. Nun liegt es an der Switch und Nintendo Switch Sports, diese Hinterlassenschaft fortzuführen. Wie gut der Titel das schafft, erfahrt ihr in diesem Test.

Der Spocco Square lädt ein
Schauplatz dieser Sportspielsammlung ist der Spocco Square, ein Plaza mit Gebäuden, in denen die jeweiligen Sportarten ausgetragen werden. Ähnlich wie in Wii Sports Resort hat man dadurch eine gewisse Immersion und es erweckt den Eindruck, als könnte dieser Ort wirklich existieren. Selbst die Musik der Spiele kommt aus den Lautsprechern der Anlage und hat entsprechenden Hall. Die Teilnehmer sind nicht mehr nur Miis sondern neue für den Titel angefertigte Avatare mit jedoch vergleichsweise wenigen Anpassungsmöglichkeiten in puncto Gesicht und Frisur. Beim Outfit und Sportequipment hingegen ist so einiges an Individualisierungen möglich, müssen aber online freigeschaltet werden – doch zum Onlinespiel später mehr. Wie steht es denn überhaupt mit den Sportarten selbst? Geboten werden ganze sechs von ihnen, darunter drei Serien-Neulinge. Gehen wir sie aber einmal gemütlich durch.

Volleyball ist die erste Station des Spocco Squares und als Sportart auch der erste Serien-Neuzugang. Diese Disziplin eignet sich auch als perfekte Einführung in Switch Sports, da es ganz gut zusammenfasst, wie der Titel so tickt. Bei der allerersten Begegnung wird in einem Tutorial ein Gefühl für die Bewegungssteuerung vermittelt und der Spielablauf erklärt. Ist das erledigt, geht es auch schon direkt ins Gefecht. Grundsätzlich fällt bei allen Spielen auf, dass die Bewegungssteuerung nicht nur auf stumpfe Bewegungen zu richtigem Timing reagiert, sondern auch das Spielgeschehen beeinflusst, allerdings etwas gröber als man es von den Wii Motion Plus-Tagen kennt. Wenn man beispielsweise den Ball nach rechts schmettern will muss man den Joy-Con am besten weit nach rechts schlagen. Ich sehe das allerdings als Vorteil, da so einfacher bewusste Bewegungseingaben gemacht werden können.

Dazu kommt, dass die Bewegungssteuerung sehr nachsichtig mit einem ist. Beim Volleyball reicht es zum Beispiel, irgendwelche Schwungbewegungen in einem großzügigen Zeitfenster zu machen, um einen validen Spielzug auszuführen. Doch immerhin: Tut man nichts, passiert auch nichts und der Ball wird nicht gespielt. Außerdem hilft es tatsächlich, die vorgesehenen Moves zum Passspiel, Baggern, Blocken oder Schmettern zu machen, weil so das Timing besser nachvollzogen werden kann, da der eigene Avatar die erwartete Pose gleichzeitig vormacht.

Nach Ende eines Spiels gibt es kein sichtbares Skilllevel dass bei einem Sieg ansteigt, stattdessen werden die Gegner von selbst anspruchsvoller. Es ist aber auch möglich die Schwierigkeitsstufe der Computer-Gegner vorab einzustellen. Der eingestellte Schwierigkeitsgrad beeinflusst jedoch nicht die Toleranz für Bewegungseingaben.

Während es im Volleyball Tutorial-Texte im Überfluss gibt, wird man beim Badminton ins kalte Wasser geschmissen. Vermutlich weil auch das echte Badminton relativ Intuitiv zu spielen ist - schwing den Schläger und schlag den Ball zurück zum Gegner. Dennoch gibt es hier einige Tricks und Mechaniken, die es zu entdecken und meistern gibt. Dabei ist der Spieler auf sich gestellt, denn das Spiel liefert dafür keine Liste mit Techniken. Wer aber einen guten Überblick der Mechaniken und Einzelheiten des Sports erhalten will, sollte gegen die Computer-Gegner der höchsten Schwierigkeit spielen. Insgesamt spielt sich Badminton wie ein schnellerer Mix aus Tennis und Tischtennis.

Konzentration beim Bowling, auspowern beim Fußball
Weiter geht's mit der vielleicht ikonischten Sportart der Serie: Bowling. Um das wichtigste hier vorweg zu nehmen: Nein, man kann den Ball noch immer nicht auf die anderen Bahnen werfen. Während man beim Bowling im originalen Wii Sports recht leicht Strikes erzielen konnte, indem man die Kugel geradeaus schmeißt, musste im Nachfolger die Fernbedienung möglichst genau wie ein echter Bowlingball bewegt werden. Im Switch-Ableger findet man gesunden Mix aus beiden Welten. Für einen Strike muss schon das richtige Gefühl im Schwung vorhanden sein, es kann auch helfen, den Ball mit etwas Drall zu werfen. Die Bewegungssteuerung macht da gute Arbeit, die Eingabe auch ins Spiel zu übersetzen. Falls es mit einem Strike nicht funktionieren sollte, ist ein Spare meistens trotzdem noch drin.
Wer den perfekten Wurf gemeistert aber vom Spiel noch nicht genug hat, sollte sich den Challenge-Modus zu Herzen nehmen. Hier wird wirkliches Ballgefühl abgefragt weil die Bahnen mit Hindernissen, Gefälle und Steigungen versehen sind und man jeden Wurf taktisch anzugehen hat. Lustigerweise ist es, anders als früher, nicht mehr gewollt, die Schultertaste beim Wurf loszulassen um den Ball auf die Bahn abzugeben. Wahrscheinlich um so in Fernseher krachende Joy-Cons zu vermeiden. Trotzdem sollte beim Spielen natürlich immer brav die Schlaufen angezogen werden.

Fußball ist zusammen mit Volleyball der größte Hingucker der Sportspielesammlung. Gespielt wird entweder Eins-Gegen-Eins in der Halle oder in Viererteams draußen auf dem großen Spielfeld. Fußball ist auch das einzige Spiel, welches immer mit zwei Joy-Cons pro Spieler gespielt wird. Entsprechend bietet dieses Spiel einiges mehr an Mechaniken. Anders als bei den anderen Spielen, wo der Avatar Dinge wie Positionierungen selbst macht, hat man hier wirklich die volle Kontrolle über den Charakter und muss sich über das Laufen, Sprinten, Springen, Schießen und Köpfen selbst kümmern. Jedoch ist das Gameplay von der Geschwindigkeit her recht gemütlich, sodass man nicht überfordert wird. Selbstverständlich ist ein blindes hinter dem Ball herlaufen eine Garantie zu verlieren. Strategie spielt hier eine sehr große Rolle. Sprints sind mit Bedacht zu verwenden, der Ball kann flach oder hoch geschossen werden, Kopfbälle sind äußerst stark aber benötigen einiges an Ausdauer und Fallrückzieher in der Luft sollten als defensives Mittel gemeistert sein. Im Team-Modus ist auch die Positionierung auf dem Feld im Verhältnis zu den Teamkollegen wichtig, sowie auch Passspiele. Dieser Modus erinnert an ein langsames Rocket League ohne die Flugkünste. Es gibt auch keine dedizierten Torwächter. Die Bewegungssteuerung funktioniert auch hier meistens gut, aber da sich der Ball in viele verschiedene Richtungen schießen lässt, kann es in der Hitze des Gefechts dazu kommen, dass in entscheidenden Situationen die falsche Aktion ausgeführt wird. Immerhin gibt es für diese Sportart ein Übungsmodus um ein besseres Gefühl über die Steuerung und Techniken zu bekommen.

Lieber Schwert oder Schläger?
Beim Chanbara hat man sich im Vergleich zur Echtwelt-Version einige kreativen Freiheiten erlaubt. Dieses Spiel gab es bereits in Wii Sports Resort unter dem Namen Schwertkampf-Duell. Und diese Version ist auch hier wieder zu finden, vollständig mit der Plattform über einem Schwimmbecken. Neu hier sind die drei Schwerttypen. So gibt es zum einen das normale Schwert welches keine besonderen Mechaniken besitzt und einfach stark zuschlägt. Ich persönlich mag das Laserschwert: Bei diesem wird das Blocken gegnerischer Angriffe belohnt, indem sich das Schwert auflädt und diese Ladung per Knopfdruck entfesseln werden kann. Das meiste Potential liegt aber im Doppelschwert, weil man damit viel schneller zuschlagen und abwehren kann. Dafür ist aber entsprechende Koordination und Geduld vonnöten, da hier auch zwei Joy-Cons verwendet werden. Eine Altlast von früher wurde aber leider mitgenommen und zwar die instabile Kalibrierung. Die Schwerter verlieren nämlich gerne mal ihren Orientierungssinn. Darum muss vor jeder Runde einmal der Joy-Con neu kalibriert werden. Hilfreicherweise lassen sich die Joy-Cons aber auch während des Matches per Knopfdruck rekalibrieren, sodass nicht alles gleich verloren ist.

Zu guter Letzt haben wir das klassische und liebgewonnene Tennis in Zweierteams. Das spielt sich auf den ersten Blick so wie gewöhnliches Wii Sports-Tennis, doch mit der Zeit offenbaren sich immer mehr Nuancen. So kann die Richtung, Geschwindigkeit und die Drehung des Balls deutlich feiner beeinflusst werden, anstatt ihn einfach zurückzuschlagen. Auch auf das Timing kommt es genau an. Ansonsten ist diese Disziplin im Gegensatz zu den anderen Spielen inhaltlich eher nüchtern was aber nicht heisst dass es an Tiefgang oder Spielspaß fehlt.

Die eigentliche Action von Nintendo Switch Sports findet sich im Online-Modus. Denn anders als früher gibt es kein Skill-Level, welches bei jedem Sieg ansteigt. Stattdessen gibt es Erfahrungspunkte exklusiv im Onlinemodus. Je nach Leistung im Spiel erhält man Bonus-Punkte, welche wiederum Anpassungs-Gegenstände freischalten. Die meisten Spiele spielen sich online genauso wie offline, nur gibt es keine Auswahl der Modi. Im Bowling wird sogar mit 15 anderen Spielern ein Turnier ausgetragen, was dem Ganzen eine gewisse Spannung verleiht. Im Fußball wird nur in Teams gespielt. Auch wenn Nintendo viel berechtigte Kritik für verschandelte Online-Modi kassiert, laufen die Partien in Nintendo Switch Sports doch recht flüssig ab. Wenn es hier ein Problem gibt, dann sind es Mitspieler die nicht nicht anwesend oder keine Teamplayer sind. Auch ärgerlich ist es, dass man nach jeder Partie wieder im Spocco Square, also der Sportauswahl landet.

Fazit:
Mit Nintendo Switch Sports kommt nostalgisches Wii Sports-Feeling zusammen mit einem frischen Wind technischen Fortschritts und neuer Ideen auf die Switch. Sowohl Klassiker wie Tennis und Bowling sind dabei aber auch neue Hingucker wie Fußball und Volleyball. Damit eins klar ist: Wer sich mit dem Titel ein Workout erhofft, sollte lieber zu Fitness Boxing oder Ring Fit Adventure greifen. Hier erhält man eher Sportspiele mit Bewegungssteuerung als körperliche Ertüchtigung. Und so schön der Spocco Square gestaltet ist, fühlt sich das Gesamtpaket mehr wie eine Minispielsammlung an als ein vollständiges Erlebnis, wie es damals Wii Sports Resort mit Bravour vorgemacht hat. Immerhin wird das auch mit dem Verkaufspreis abgemildert. Nichtsdestotrotz kann man mit den wenigen Sportarten Spaß haben und sich herausfordern lassen, auch wenn manche Disziplinen mehr Inhalt bieten als andere. Gerade Badminton und Tennis kommen etwas kurz. Der Onlinemodus ist hier der Fokus des Spiels und funktioniert zumindest technisch zufriedenstellend. Der Offline-Modus ist nett und bietet zusätzliche Modi, aber den meisten Spaß wird man im lokalen Spiel gegeneinander haben und für genau solche Momente kann man getrost zu diesem Titel zugreifen. Die Wii Sports Titelmelodie ist sogar auch dabei.

Ist froh, dass Joy-Cons keinen Muskelkater haben können: Andy Dück [awieandy] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

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Deine Wertung:

-
Nette kleine Sportspielesammlung für witzige gemeinsame Spielrunden wie in den guten alten Zeiten.

Wertung

MULTIPLAYER:

7.0

MODIVIELFALT:

6.0

UMFANG:

6.0
70
von 100

Zuverlässige Bewegungssteuerung

Authentisches Setting

Mix aus alt und neu

Viele Anpassungsgegenstände

Eingängiger Soundtrack

Nur sechs Sportarten

Keine Liste mit Techniken und Tipps

Keine Wiedererkennbaren Charaktere wie Matt

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Spielname:
Nintendo Switch Sports

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Nintendo

Developer:


Genre:
Sport

Release:
29.04.2022 (erschienen)

Multiplayer:


Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
39,99 €

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