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Kurztest: Sonic Origins

Tjark Michael Wewetzer, 25.06.2022

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Sonic-Neuveröffentlichungen gibt es wie Sand am Meer. Die Mega Drive-Klassiker gehören praktisch zur Standardausstattung einer jeden guten Sammlung alter Sega-Spiele. Doch ein Teil der Historie des blauen Igels blieb in jüngerer Vergangenheit kurioserweise stets unter Verschluss: Sonic the Hedgehog 3 (& Knuckles). Mit Sonic Origins ändert sich dieser Umstand endlich endlich. Somit finden auch die bislang größtenteils auf Smartphones verbliebenden überarbeiteten Breitbildversionen der ersten beiden Sonic-Spiele sowie Sonic CD ihren Weg auf aktuelle Heimkonsolen sowie den PC – die allerdings zu einem vergleichsweise stolzen Preis der rein digital erhältlichen Sammlung. Ob sich der Kauf trotzdem lohnt und was das Paket an Zusatzmaterial enthält, das verrate ich euch in diesem Test.

Die vielen Formen der Vergangenheit
Ihr könnt die alten Sonic-Plattformer auf insgesamt drei Arten erleben. So lassen sich alle vier Titel einzeln auswählen und so entweder im Klassik- oder Jubiläumsmodus spielen. Ersterer bewahrt das originale 4:3-Bildformat und schickt euch mit einer begrenzten Anzahl an Extraleben ins Rennen. Gehen euch diese sowie eventuelle Continues aus, bleibt euch bei den ursprünglich spielstandlosen Sonic-Spielen nur der automatische Speicherstand, der nun auf nur ein Leben beschränkt ist - Sonic 3 lässt euch zumindest vom Start der zuletzt erreichten Zone erneut einsteigen. Der Jubiläumsmodus ist hingegen mehr an moderne Gepflogenheiten angepasst worden. Es wird also das komplette Breitbildformat des Displays genutzt und ihr könnt euch an jeder Stelle beliebig oft die Zähne ausbeißen, ohne dass ihr ein Game Over befürchten müsst. Das macht einige der frustrierenderen Stufen natürlich ungemein angenehmer. Der Jubiläumsmodus dient auch als Basis für die dritte Spielvariante: Der Storymodus. Hier geht ihr alle vier Spiele hintereinander durch, wobei Sonic CD zwischen Teil 1 und 2 eingesetzt ist. Neue Zwischensequenzen am Anfang und Ende eines jeden Titels sollen dabei die Brücke zwischen ihnen schlagen, da die Geschichten jedoch ohnehin eher sparsam in Sachen Details sowie weitestgehend eigenständig sind, merkte ich davon recht wenig. Schön anzusehen sind die neuen Szenen natürlich dennoch.

Für noch mehr Langzeitvergnügen soll zu guter Letzt ein Missionsmodus sorgen. Hier haben die Entwickler für jeden Sonic-Teil eine solide Anzahl an kompakten Aufgaben untergebracht, die in modifizierten Leveln zu erfüllen sind. Mal sollt ihr bestimmte Gegner ausschalten, an anderer Stelle eine gewisse Anzahl an Ringen sammeln und in beiden Fällen schlussendlich auch fix das Ziel erreichen – ganz klassisch eben. Als Lohn für eure Mühen winken Medaillen, die sich wiederum im Museum gegen Konzeptkunst, Ausschnitte aus dem Jubiläumskonzert des Igels oder Musikstücke aus anderen Spielen – maßgeblich Sonic Generations – eintauschen lassen. Eine nette Idee, auch wenn ich persönlich eher an den Hauptspielen hängengeblieben bin.

So ähnlich und doch so verschieden
Das eigentliche Spielprinzip der enthaltenen Sonic-Spiele ist ebenso einheitlich wie schnörkellos. Ihr lenkt den titelgebenden blauen Igel, seinen Kumpel Tails oder den kräftigen Knuckles durch die abwechslungsreichen Areale, räumt mit Sprung- oder Rollangriffen eventuelle Gegner weg und arbeitet euch so bis zum Zielpfosten durch. Die Level sind dabei in vielen Fällen ungewöhnlich weitläufig und bieten gar mehrere Wege zum Endpunkt – manche davon erfordern mehr Geschick als andere, einige Pfade stehen gerade bei Sonic 3 & Knuckles nur bestimmten Charakteren zur Verfügung. Das motiviert zu mehreren Anläufen, zumal Sonic 3 die Zugänge zu den Special Stages an entlegenen Ecken der Welten versteckt.

Die vier Spiele mögen vom Grundprinzip her ein ähnliches Programm auffahren, unterscheiden sich stilistisch jedoch merklich – das fällt vor allem im Storymodus auf. Sonic 1 und Sonic CD sind vergleichsweise langsamer strukturierte Spiele und legen viel Wert auf behutsame Sprungpassagen. Sonic CD im Speziellen erfordert für das beste Ende sogar einen gesunden Entdeckergeist, denn für dieses müsst ihr in den Vergangenheitsformen der Level versteckte Teleportermaschinen des Gegenspielers Dr. Robotnik zerstören. Sonic 2 legt mehr Fokus auf temporeiche Passagen und Sonic 3 & Knuckles vermengt das schnelle Spielprinzip des Vorgängers mit nicht ganz so ausufernden Erkundungstouren. Langeweile kommt hier jedenfalls nicht so schnell auf! Selbst die Special Stages, in denen ihr die für das perfekte Ende notwendigen Chaos Emeralds bzw. Time Stones erbeutet, sind in jedem Spiel anders. Bei Sonic 2 sammelt ihr etwa in einem Halfpipe-Parcours ausreichend Ringe, in Sonic CD wollen innerhalb eines kleinen 3D-Gebiets UFOs zerstört werden. Das Minigame aus Sonic 3 & Knuckles lässt sich sogar ganz losgekoppelt vom Hauptspiel angehen – mit einer deutlich größeren Auswahl an Leveln!

Neu in Sonic Origins sind eine Hand voll Komfortoptionen. Solltet ihr etwa im Jubiläumsmodus bei einer Special Stage versagen, könnt ihr im Austausch gegen eine Medaille – die ihr hier anstelle von Extraleben erhaltet – einen erneuten Versuch starten. Praktisch, wo die Anzahl an Chancen auf die Chaos Emeralds doch begrenzt ist! Außerdem wird für alle Spiele am Anfang jedes Levels sowie an jedem Checkpoint-Pfosten automatisch gespeichert, sodass ihr bei Bedarf jederzeit das Spiel unterbrechen und später wieder grob dort einsteigen dürft, wo ihr aufgehört habt.

Hübsche Aufbereitung mit kleinen Mängeln
Spielerisch wird also zweifelsfrei einiges geboten. Doch wie gibt sich die technische Seite? Während das Hauptmenü bei mir hin und wieder mit ganz leichten Eingabeverzögerungen Sorgen bereitete, laufen die Spiele selbst dankenswerterweise so rund, wie sie es sollten. Großartige technische Mängel sind mir keine untergekommen, in einem Fall setzte lediglich die Abspannmusik von Sonic 1 aus, weil der automatisch agierende Sonic die Punkteschwelle für ein Extraleben überschritten hatte. Allerdings sind diverse Berichte von ungewöhnlichen Glitches im Umlauf, die sich maßgeblich auf die PC-Version zu beschränken scheinen. Dass ich nur Glück hatte, möchte ich nicht ausschließen. Universell ärgerlich sind hingegen die lizenzbedingten Änderungen am Soundtrack von Sonic 3 & Knuckles. Diverse Levelmelodien wurden gegen neu eingespielte Remixes ihrer Prototyp-Versionen ausgetauscht, die zwar ordentlich klingen, sich für mich als Kenner der Originalveröffentlichung jedoch irgendwie falsch anfühlen. Aber hey: Besser so als wieder eine Sammlung ohne mein Lieblingsspiel der Sonic-Reihe.

Fazit:
Kann man eigentlich Nostalgie für Spiele verspüren, die gefühlt mehrfach in jeder neuen Konsolengeneration erneut veröffentlicht werden? Sonic Origins hat kurioserweise genau dies bei mir bewirkt. Beim Spielen von Sonic 1 und 2 kamen mir wohlige Erinnerungen an meine Zeit mit den Mega Drive-Originalen hoch und der erste Spielstart von Sonic 3 & Knuckles fühlte sich an, als wäre ich nach langer Zeit endlich wieder daheim angekommen. Außerdem konnte ich nun endlich mal ausführlicher Sonic CD spielen, welches ich zuvor nur kurz auf dem Mega CD eines Kumpels anzockte! Und dabei merkte ich, wie gut sich die Sega-Klassiker auch heute noch halten. Wie selbst Sonic 1 und Sonic CD, die heutzutage unter Fans gefühlt schlechter wegkommen als Sonic 2 und 3, immer noch spielenswert sind und einfach ihr eigenes Ding durchziehen. Der Storymodus, so simpel er durch das Zusammenkitten der vier Spiele auch wirken mag, fühlt sich so an, als würde man die Evolution der 16-Bit-Plattformer des blauen Igels in einem Rutsch erleben. Wünsche bleiben mir nur wenige. Mehr Einstellungen als lediglich einen Weichzeichner wären nett gewesen, gleiches gilt für eine freie Zusammenstellung der Klassik-Regeln mit Jubiläumsbreitbild. Und preislich kommt mir das Paket mit rund 40 Euro trotzdem dezent happig vor. Dennoch ist Sonic Origins eine spielenswerte Sammlung, die man als Fan von klassischen 2D-Plattformern nicht ignorieren sollte.

Im Rausch der Vergangenheit: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Sega für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

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Best of Sonic: Großartige Sammlung vierer Klassiker des Jump ’n’ Run-Genres, die auch heute noch zu begeistern wissen.

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Vier wichtige Ecksteine der Sonic-Geschichte

Mit Sonic 3 & Knuckles!

Reichspiel Stoff mit Wiederspielwert

Spärliche Einstellungsmöglichkeiten

Lizenzbedingt ausgetauschte Musikstücke bei Sonic 3 & Knuckles

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1 Kommentar

profil 66 comments
[29.06.2022 - 11:01 Uhr]
pasc:
Vielleicht knnen se ja die Advance Collection bringen...

Origins o.ä. .. taugt mir nich so...
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Spielname:
Sonic Origins

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Sega

Developer:
Headcannon/Sega

Genre:
Jump 'n' Run

Release:
23.06.2022 (erschienen)

Multiplayer:
1-2 Spieler

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
39,99 €

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