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Kurztest: Monster Hunter Rise: Sunbreak (DLC)

Sebastian Mauch, 11.07.2022

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Die Marke Monster Hunter ist in westlichen Gefilden schon lange kein kleiner Name mehr, das sollte spätestens nach dem letzten großen Ableger World für PC und Konsolen klar sein. Dieser verkaufte sich nämlich so gut wie noch kein anderer Teil der Serie zuvor und öffnete die Tür für Unmengen neuer Spieler weltweit, was das Franchise endgültig aus der einstigen Nische beförderte und direkt zu Capcoms profitabelster Marke machte. Wie auch sein Vorgänger mit der riesigen Iceborn-Erweiterung, erhält nun auch das für Switch und PC erhältliche Monster Hunter Rise sein großes Add-On Sunbreak, um das es auch heute in diesem DLC-Test gehen soll. Wobei „groß“ dem eigentlich nicht gerecht wird, so viel kann man schon mal vorwegnehmen. Selbst Capcom hat in der Werbung stets von einer „gigantischen Erweiterung“ gesprochen. Ob das jedoch maßlos übertrieben ist oder voll der Wahrheit entspricht, das erfahrt ihr jetzt!

Vom Eis ins Zwielicht
Wie auch in der Einleitung komme ich beim Thema „Erweiterung“ nicht um eine kleine Geschichtsstunde herum. Damals, so ganz oder halb ohne Internet, war es nämlich noch gang und gäbe, dass Spiele zwar inhaltlich erweitert werden, jedoch als vollständig neuer Release. Diese bekamen dann Namenszusätze wie G in Japan oder Unite und Ultimate bei uns und brachten neben einer neuen Schwierigkeitsstufe für Quests auch reichlich neue Monster, Ausrüstungen und vor allem Endgame-Mechaniken mit. Das Paket war dann stets komplett und wurde maximal noch durch ein paar wöchentliche Event-Quests per Download verfeinert. Heutzutage sieht es da etwas anders aus, da quasi jedes Spiel mit Internetfunktionen im Prinzip als „Game as a Service“ vermarktet wird. Sunbreak nimmt sich da den World-DLC Iceborne als Beispiel und bringt zwar erstmal massenhaft neuen Stoff, wird aber später noch per großen „Title Updates“ um zahlreiche Inhalte erweitert. Diese sind übrigens schon bis in Jahr 2023 angekündigt, wovon das erste bereits im August erscheinen soll.

Nun kann man von dieser Vorgehensweise halten was man will, aber Sunbreak wird seinem Ruf als „gigantischer“ DLC schon vor den Updates mehr als Gerecht, egal wie man spielt. Ist man halbwegs vom Fach und ballert in einer geraden Linie durch die „Story“ zum Endboss, ist man trotzdem locker 10 bis 20 Stunden beschäftigt. Monster Hunter-Fans sind aber (meistens) ganz anders gestrickt und stecken bereitwillig hunderte Stunden in die Spiele. Schon im Basisspiel verbrachte ich bis zu den 100% an die 500 Spielstunden damit, Monster zu verhauen. Nun nach Erscheinen der Erweiterung habe ich schon wieder fast 100 Stunden draufgepackt und es werden nochmal 100 mehr werden, da bin ich sicher. Irgendetwas muss Capcom also richtig gemacht haben. Dabei ist das Rezept so wie immer. Es gibt einen neuen „Meister“-Rang, der die Angriffskraft und Lebenspunkte der Monster gehörig anhebt und ihnen neue Fähigkeiten verpasst. Es gibt eine eher belanglose und immergleiche Rahmenhandlung die über das Prädikat „nett“ nicht hinauskommt, und es gibt Neuzugänge bei den Monstern sowie neue Quests, Ausrüstung und die neue Hubwelt sowie zwei neue große Jagdgründe. Im Grunde arbeitet man in frischer Umgebung also auch hier wieder nur listenweise Quests ab, was durchaus als „grindy“ bezeichnet werden darf. Aber eben das macht auch den Charme aus, da man sich auf jede Situation vorbereiten muss, seine Ausrüstungen aufmotzt, und einfach nur das geniale Kampfsystem genießt.

Letzteres ist nämlich quasi das Steckenpferd der Reihe. Nach jedem Titel denkt man: „Das kann doch nicht noch besser werden!“ Doch Capcom hat es erneut geschafft, Neuerungen geschickt einzuweben, ohne dass alles überladen wirkt. Ihr dürft nun nämlich verschiedene Sets an Waffenfertigkeiten ausrüsten und „on-the-fly“ wechseln, was sogar als brauchbarer Ausweichmove für sonst eher behäbige Waffenarten wie die Gewehrlanze taugt. Das ist zwar anfangs noch recht ungewohnt, stellt sich aber schnell als enormer Gewinn heraus, da man sich nun auch innerhalb von Quests schnell neuen Situationen anpassen kann.

Auch die neue Hubwelt namens Elgado macht mit ihrem mittelalterlichen Stil einen tollen Eindruck. Gepaart mit charmanten neuen Charakteren und neuer subtiler Lore wird der klassische Monster-Jäger hier glücklich - sogar mit einer Baby-Schnee-Eule darf man sich anfreunden! Selbes gilt auch für die Neuzugänge unter den Monstern. Malzeno und Co. haben alle ihre eigenen Twists und fordern gut, selbst wenn die Anzahl der puren Newcomer großer hätte sein dürfen. Das kommt aber wie erwähnt alles noch im Laufe der Zeit per Updates nach.

Wo Sonne ist, ist auch Schatten
Irgendwie ist Sunbreak für mich dennoch ein zweischneidigen Schwert. Einerseits darf man nun erstmals einen global synchronen Launch auf PC und Switch genießen, keine Partei muss also lange warten und weinend zuschauen wie andere Spielen, andererseits fehlen aber auch noch Funktionen wie Cross-Play und Cross-Save. Wie schön wäre es, wie jüngst bei Fall Guys egal auf welcher Plattform weiterzuspielen. Rise auf dem Steam Deck in PC-Grafik und 60 FPS macht nämlich einen verdammt guten Eindruck, wie die Demo zeigte! Doch solche Features sind wohl erst für das nächste große Spiel eingeplant. Optisch macht Sunbreak aber wie das Grundspiel schon auch auf der Switch eine sehr gute Figur und gehört mit zu dem Schönsten was die Konsole zu bieten hat. Einbrüche bei der Bildrate braucht man nur zu befürchten, wenn vier Spieler samt Tierbegleiter und ein oder zwei Monster nur so Effekte raushauen dass es nicht mehr feierlich ist. Sobald sich die Lage beruhigt hat, läuft wieder alles wunderbar rund. Solche effektbedingten Ruckler hat übrigens schon Monster Hunter World gezeigt, und das auf weit stärker PS4-Hardware. Außerdem lassen sich die optisch auch sehr aufdringlichen Effekte in den Einstellung nun eindämmen, von einem wahren Manko kann man hier also kaum sprechen.

Zum Endgame kann und will ich wenig sagen, aber es ist vorhanden und wird mit kommenden Updates zudem noch erweitert. An die Tiefe von Generations Ultimate kommt es aber leider noch nicht heran, dafür bringen die Monster aber einen neuen Twist ins Spiel, der erneut zum Umdenken und zur Vorsicht anregt. Auch neu sind die sogenannten „Follower-Quests“, bei denen man alte und neue Bekannte mit auf Quests nehmen kann, welche dann fast wie ein echter Mensch agieren. Die KI ist sogar so gut, dass ich hin und wieder die NPC-Mitstreiter den teils nervigen „Randoms“ vorziehen würde. Sie legen nämlich praktische Fallen, buffen, heilen und haben sogar je nach Konstellation einzigartige Dialoge denen man nebenbei lauschen kann. Hier hat Capcom einen tollen Weg gefunden, den Einzelspieler-Modus gekonnt lebendiger wirken zu lassen, auch wenn die Begleiter auch bisher ausschließlich auf Solo-Quests angeheuert werden dürfen. Doch auch im Mehrspieler findet man quasi zu jeder Zeit jagdwillige Mitspieler, was schon immer ein Merkmal der eingefleischten Community war. Fun fact am Rande: Kurz nach Release von Sunbreak waren allein auf Steam noch über 30.000 Spieler aktiv dabei, Monster Hunter World: Iceborne unsicher zu machen. Auch das mittlerweile zwei Generationen und zwei große Erweiterungen zurückliegende Generations Ultimate wird auf der Switch noch immer gut besucht. Ähnlich oder besser sieht es also auch beim aktuellen Ableger aus.

Fazit:
Nun könnte man noch über dies und das philosophieren, doch würde ich damit den Rahmen eines DLC-Tests mehr als ohnehin schon sprengen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Monster Hunter Rise: Sunbreak schon jetzt eine gefeierte Erweiterung für das ohnehin schon geniale Grundspiel ist. Zwar wird das Rad nicht neu erfunden, dafür läuft es aber nun noch runder. Die neuen Inhalte sind toll, fordern (wenn auch nicht Veterranen) und laden zu etlichen Stunden mit Freunden und solchen die es noch werden könnten ein. Hier und da wäre etwas mehr Detailverliebtheit schön gewesen, doch hat man auch so mehr als genug zu entdecken. Wer also Rise mochte oder gerne im Koop oder allein große Dinos verkloppen möchte, der macht hier mal so gar nichts falsch. Kaufen!

Wartet auf bockschweren Endgame-Content: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

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Deine Wertung:

-
Grandiose Erweiterung, die den Inhalt des Grundspiel auf lange Sicht mehr als verdoppelt.

Wertung

Beinahe perfektes Kampfsystem erneut verfeinert

Einladende neue Umgebungen

Lebendigeres Solospiel dank schlauer KI-Begleiter

Tonnenweise Quality-of-Life-Verbesserungen

Verbessertes Waffen-Balancing

Für Veteranen schnell zu einfach (schwerere Monster bereits angekündigt)

Kein Cross-Play/Cross-Save

Monster Hunter-typisch flache Rahmenhandlung

Noch immer keine neue Waffenart

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Spielname:
Monster Hunter Rise

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Nintendo

Developer:
Capcom

Genre:
Action

Release:
26.03.2021 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler, online, lokal

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

eShop Preis:
59,99 €

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