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Kurztest: Heart Chain Kitty

Sebastian Mauch, 12.07.2022

1

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Ich bin zum Zeitpunkt dieses Tests 28 Jahre alt, und würde mich damit noch nicht als „alt“ im klassischen Sinne bezeichnen. Ich habe allerdings noch die Flash-Games im damals noch jungen Internet erlebt, wovon viele Youngtimer heutzutage gar keinen Dunst mehr haben. Na, jedenfalls waren das alles kleine, meist sehr simple Spielchen, die man ohne Installation einfach im Browser gezockt hat. Dabei waren mitunter schon ganz schön skurrile Dinger, bei den man sich dachte: „Was zum Geier hat der Typ geraucht?“ Es waren aber eben auch nur kleine Spielchen, meist Experimente der Entwickler um neue Fähigkeiten zu erwerben oder um sich einfach mal kreativ auszuschütten. Bei Heart Chain Kitty sieht es da etwas anders aus, denn hier handelt es sich um ein vollwertiges Spiel, bei dem laut Presse-Kit sogar stolze 12 bis 25 Stunden versprochen werden. Vorweg: So weit habe ich es nicht geschafft, da mir der Stil des Spiels dann doch enorme Kopfschmerzen bereitet hat. Warum das so ist, und was der heutige Testkandidat mit einem amtlichen Drogenrausch gemeinsam hat, das erfahrt ihr im folgenden Kurztest.

Eine Katze namens Kittey
Kittey mag Kuchen, sogar so sehr, dass er direkt zu Spielbeginn davon träumt. Dieser Traum dient zugleich als kurzes Tutorial und vermittelt die recht eingängige Steuerung des 3D-Plattformers. Mehr als Laufen und Springen kann Kittey zu Beginn jedoch nicht. Dafür steuert sich der Moppel trotz einer gewissen Trägheit recht gut. In einer Art kleinem Trainingsparcours lernen wir die Umgebung zu nutzen, Wände zu erklimmen, und wie man die Minimap zu nutzen hat. Ziel des Spiels ist es zu erkunden und alle Collectibles einzusammeln, sowie im Zuge der Handlung Kitteys verschwundene Eltern zu retten. So weit, so gut, und das ist auch bis hierhin alles ganz schick.

Nicht schick hingegen ist die Grafik. Ich verurteile ja nicht direkt jedes Spiel für eine etwas wacklige Framerate, eine niedrige Auflösung oder einen schlechten Artstyle. Zum Beispiel mein aktuelles Privatprojekt Xenoblade Chronicles Definitive Edition: Hier hat man eine stabile Framerate, eine wunderschöne Spielwelt, aber Pixelbrei vom Feinsten - zumindest im Handheld-Modus. Gewisse Dinge lassen sich also ausgleichen, was ich bei Heart Chain Kitty leider nicht guten Gewissens so gelten lassen kann. Das Positive vorweg: Das Abenteuer ist geprägt von recht weitläufigen Gebieten und läuft dafür echt ziemlich flüssig, Ruckler konnte ich bisher keine feststellen.

Dann ist da aber auch der besagte Pixelbrei, gepaart mit einem Artstyle der, sagen wir mal, besonderen Art. Man muss in Erinnerung halten, dass es sich hierbei um ein Hobbyprojekt eines Österreichers handelt, also eine Einzelentwicklung. Doch Einzelpersonen wie der Chinese hinter FYQD Studio haben auch schon Titel wie Bright Memory: Infinite auf die Beine gestellt, welches sogar in Kürze auf die Switch kommt und dort zumindest anhand des aktuell verfügbaren Bildmaterials immer noch eine extrem gute optische Figur macht.

So sehen Albträume aus - oder?
Die Auflösung ist aber auch nur eine Sache. Das mit Abstand schlimmste ist für mich der bereits angedeutete Stil des Spiels. Alles wirkt einerseits halbwegs detailliert und realistisch, andererseits - vor allem die Charaktermodelle - wie aus Knetmasse. Die 3D-Modelle sind durchweg sehr plump in ihrer Erscheinung, was sich so auch über die Spielwelt und die Dialoge sagen lässt. Bei letzteren sammelte ich übrigens in den ersten beiden Spielstunden schon mehrere sprachliche Fehler in den Texten auf, darunter auch Klassiker wie „daß“. Auch sonst lesen sich die unspannenden Textboxen eher wie ein Lesebuch für Vorschüler, als wie eine ansprechende Rahmenhandlung.

All diese Sachen lassen irgendwie die Leidenschaft vermissen, mit der viele Devs heutzutage ihre Werke ausschmücken. Immerhin weiß der Soundtrack halbwegs zu unterhalten, wobei auch dieser schnell durch ständige Wiederholungen auf die Nerven geht.

Doch ich schweife ab, genau, der Artstyle. So wie die Welten in Heart Chain Kitty stelle ich mir einen Trip auf synthetischen Drogen oder Pilzen vor. Alles wirkt wie ein Fiebertraum und geht auch nach der anfänglichen Traumsequenz so weiter. Farben sind sehr dunkel gehalten und sorgen gepaart mit den sehr detailarmen Spielwelt für eine reichlich psychedelisch-depressive Grundstimmung. Manch einer würde gewisse Elemente des Spiels vielleicht sogar als „Nightmare Fuel“ (Stoff für Albträume) bezeichnen. Ich kann dabei nicht mal einschätzen, ob das mangels Zeit oder Kunstfertigkeiten so kam, oder gar eine bewusste Designentscheidung war. Allein aufgrund dessen musste ich irgendwann aufhören, da dort für mich einfach nichts Genießenswertes dran ist. Fassen wir also zusammen.

Fazit:
Heart Chain Kitty ist besonders, soviel steht mal fest. Gut ist es aber auch nicht. Noch nie habe ich mir mit einem Test so viel Zeit gelassen und es so schwer gehabt wie hier. Wie bewertet man ein Spiel, das man von der ersten Minute an schon vergessen möchte, ohne dabei zu persönlich zu werden? Sicher steckt auch hier viel Zeit und Mühe drin, das möchte ich gar nicht schlecht reden. Als Erfolg würde ich das Spiel aber nicht bezeichnen, eher, so böse es auch klingt, als schlechtes Beispiel für die Spieleentwicklung. Es tut mir im Herzen weh so etwas über das Projekt eines Entwicklers sagen zu müssen. Doch auch nach kurzer objektiver Einschätzung dürfte klar sein, dass die Zielgruppe für solche Spiele nicht allzu groß ausfällt.

Erlebt den Trip lieber auf dem Motorrad: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Origamihero Games für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Skurriles Abenteuer einer dicken Katze, bei der Drogeneinfluss nicht ganz auszuschließen ist.

Wertung

Laufanimation = Naruto-Running

Halbwegs anständiger Soundtrack

Läuft sehr flüssig

Wirkt optisch wie ein böser Drogentrip

B zum Bestätigen

Zahlreiche Schreibfehler wie “dass mit ß”

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1 Kommentar

profil 66 comments
[12.07.2022 - 21:04 Uhr]
pasc:
"B zum Bestätigen"

xD

Oje. Das.. könnte mich interessieren.

Bright Inf. sieht sehr interessant aus..
.. aber hat halt nur 2 Std Spielzeit.

(Kann mich von meiner Apex Addict. also wohl nicht kurieren)
Katzen sind supi
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Spielname:
Heart Chain Kitty

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Origamihero Games

Developer:
Origamihero Games

Genre:
Action Adventure

Release:
20.08.2021 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

eShop Preis:
8,90 €

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