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Kurztest: Sonority

Nicola Hahn, 11.02.2023

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Mit Sonority hat das Entwicklerteam von Hanging Gardens Interactive bereits am 25. Mai 2022 Spieler auf Steam verzaubert und pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen erschien sieben Monate später am 25. Dezember die Switchumsetzung im eShop. Doch was hebt den Rätsler von der Masse ab und wie schlägt sich die Portierung auf Nintendos Hybriden?

Die letzte Hoffnung: Musik!
Im Universum von Sonority haben einst Menschen und Tiere zusammen gelebt und konnten sich auch miteinander unterhalten. Diese Fähigkeit blieb allerdings im Laufe der Jahre nur dem Mädchen Esther erhalten, das sich mit dem Bär Batama angefreundet hat. Dieser ist allerdings schwer erkrankt und niemand weiß genau, wie man ihm helfen kann. Seine Freundin bricht deswegen zu einer langen Reise auf und versucht ein Heilmittel für ihn zu finden. Ziel der Unternehmung ist ein Ort, an dem der Bund zwischen Tieren und Menschen noch immer stark ist und eine Melodie birgt, die Krankheiten heilen kann. Doch bei Esthers Ankunft versperren eine tief im Boden versunkene Plattform und eine hoch in den Himmel ragende zweite Plattform ihr den weiteren Weg. Davor sind wundersame Statuen aufgebracht, auf denen Buchstaben eingraviert wurden: D, F, D. In dieser Reihenfolge führen sie, verbunden mit einer Leitung am Boden, zu einer Druckplatte. Diese lässt die Säulen nacheinander aufleuchten und jeweils den aufgezeichneten Ton abspielen. Die ersten beiden Töne D und F steigen die Tonleiter auf, sodass sich die erste Plattform aus dem Boden erhebt, und der letzte Ton - ein D - lässt die zweite Plattform durch das Absteigen der Tonleiter in den Boden sinken, sodass nun der Weg frei ist. Und damit ist auch schon das Grundprinzip aller Rätsel im Spiel erklärt: Durch das Auslösen verschiedener Melodien, die durch den Wechsel der Töne entstehen, bewegen sich Untergründe, Treppen und Brücken, die für das Vorankommen in die richtige Position gebracht werden müssen. Wenig später stößt Esther auf eine Panflöte, mit der sie selbst Töne erzeugen und die in den Statuen eingravierte Töne ändern kann. Dafür ist jedem Button auf dem Controller ein Ton der Flöte zugeordnet und - so viel darf ich verraten - mit der Geschichte werden auch neue Instrumente sowie neue Töne freigeschaltet, sodass die Rätsel langsam und stetig umfangreicher werden.

Apropos Story: Kurz nachdem Esther ihr erstes Musikinstrument erbeutet, enthüllt ein Mosaikgemälde, dass drei Lehrmeister, die die Elemente Wasser, Erde und Luft verkörpern, diesem Ort vorstehen und potentiell die Lösung für die Medizinfrage parat haben. Außerdem wird der Waschbär Lumbo auf ihr Treiben aufmerksam, der es noch nicht ganz wahrhaben kann, dass er und Esther dieselbe Sprache verstehen und sprechen können. Nach einer wilden und leider sehr lange andauernden Verfolgungsjagd lässt sich dieser breitschlagen, ihr zu helfen, und so werden nacheinander die Tempel der Meister besucht, um der heilenden Melodie auf die Schliche zu kommen. Doch während die Reise durch das musikgeflutete Tal die Karte nach und nach aufgedeckt wird, enthüllen weitere Mosaike und Steintafeln den Konflikt, der die Verbindung von Menschen und Tieren getrennt hat. Besagte Tafeln müssen übrigens teilweise durch Musikelemente aktiviert werden, die als optionale Collectibles in den einzelnen Leveln versteckt sind. Immer wieder treiben auch weitere Zwischensequenzen zwischen Esther und Lumbo die Story voran, sodass langsam die Geschichte des Tals erzählt wird.

Das große ABER
Ein toller Bonus ist natürlich, dass Esther und Lumbo sowie ein dritter Charakter komplett auf Deutsch vertont sind und die Geschehnisse dadurch deutlich immersiver wirken. Auch werden die Rätsel in einer schönen Grafik inmitten einer authentischen, verfallenen aber auch sehr abwechslungsreichen Welt mit passender Atmosphäre präsentiert, wodurch das Erkunden der Gegenden anfangs auch durchaus viel Spaß macht, was durch die Collectibles und Bonustruhen sogar noch unterstützt wird. Wäre da nicht die Performance der Nintendo Switch, die dem ganzen leider einen großen Strich durch die Rechnung macht: Die Framerate stürzt vor allem in großen Gebieten ein und sogar das Hauptmenü ruckelt vor sich hin. Zeitweise blasen die Lüfter der Switch im Handheldmodus derart laut auf, dass Weiterspielen nur mit Kopfhörern möglich ist, um die doch sehr wichtige Soundkulisse des Spiels mitzubekommen. Hier punktet das Spiel auch wieder: Das Team von Hanging Gardens versteht sehr viel von Musik und so darf sich über schöne Melodien in den Rätseln und passende Ambientsounds sowie Hintergrundmusik gefreut werden.

Das nächste Problem des Spiels sind Clippingfehler: Hier und da fehlen Kollisionen von Mauern, sodass Esther mit viel Pech aus dem Rätselbereich fällt und nur durch Neuladen zurückkehren kann. Das kann teilweise abstruse Ausmaße annehmen, wenn Esther einen Großteil der Rätsel (zum Beispiel im Finale) umgehen oder auf den nächsten Berg in der Ferne marschieren kann. Letzteres ist zwar nicht hilfreich, aber beim ersten Mal zumindest sehr witzig. Gamebreaking sind die Bugs zum Glück nicht, da maximal nur ein kleiner Teil des Fortschritts verloren geht und die durchlässigen Stellen teilweise Esther sogar wieder zum vorgesehenen Spielbereich zurückkehren lassen - die Lösungen sollte man sich aber bei umfangreichen Rätseln notieren, um Frustration vorzubeugen.

Fazit:
Mit Sonority hat Hanging Gardens Interactive ein interessantes und forderndes Musikabenteuer voller Rätsel geschaffen, das vor allem Schwächen bei der Performance und der Kollisionsabfrage zeigt. Im besten Fall sollte die PC-Version auf Steam diese beiden Probleme nicht haben, aber eine weitere Sache teilen sich beide Plattformen: Der Einstieg ist sehr langatmig. Eine gute bis sogar zwei Stunden ist man dem Waschbär auf den Fersen, während die Grundlagen vermittelt werden - dabei wird aber die Geschichte nur träge vorangetrieben, das frustriert sehr. Wer den zähen Anfang überstanden hat, wird mit der spannenden Prämisse rund um das Tal und dem Streit zwischen Menschen und Tiere belohnt, was sich beides ohne Probleme über das restliche Abenteuer hinweg trägt. Auch bei den Rätseln hat das Entwicklerteam ein richtiges Gespür bewiesen, denn diese wirken nicht repetitiv, sondern abwechslungsreich und es werden regelmäßig neue Elemente eingeführt, die zusätzlich langsam und stetig den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Außerdem bietet sich das Spiel super an, musikalischer zu werden, denn hier wird spielerisch die Tonleiter und das Erkennen von Tönen vermittelt. Das Finale ist ebenfalls gut gelungen, das die Geschichte zu einem schönen Ende bringt - auch wenn sich durch die Clippingfehler das letzte große Rätsel sogar überspringen lässt. Insgesamt sollten sich sowohl Musikkenner als auch Laien und insbesondere lernbegierige Kinder diesen Rätsler durchaus anschauen - wenn die Steamversion in Betracht gezogen wird. Die Portierung auf Nintendo Switch ist zwar durchaus spielbar, aber vor allem die Einbrüche in der Framerate trüben das Erlebnis leider sehr.

Hätte dieses musikalische Abenteuer lieber auf dem PC genossen: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Ashgames für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

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Eine wahrlich spannende Reise durch die Musik, die durch die Technik der Switch verhagelt wird

Wertung

Ambitionierte Grafik …

Motivierende Story …

Stimmungsvolles Sounddesign

… die die Switch selten bewältigen kann

… wenn der zähe Anfang überstanden wurde

Clippingprobleme, die Rätselfortschritte kosten kann

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Spielname:
Sonority

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Ashgames

Developer:


Genre:
Adventure

Release:
21.12.2022 (erschienen)

Multiplayer:


Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

eShop Preis:
19,99 €

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