Kurztest:
Bulb Boy
Mit den Releasedaten im neuen Switch-eShop scheint es noch nicht ganz so rund zu laufen. Ähnlich wie The Binding of Isaac: Afterbirth+ erging es auch dem Horror-Adventure Bulb Boy aus dem Hause BulbWare. Erst bekam das Spiel ein Datum und sollte kurze Zeit Später in digitaler Form erscheinen, später hieß es dann im eShop aber wieder „noch offen“. Nun hat der Titel mit dem dieswöchigen Donnerstag einen neuen Termin und wird hoffentlich den Weg in die digitalen Ladenregale Nintendos finden. Wir ließen uns von dem Terminwirrwarr jedoch nicht beeindrucken und beschafften uns in Kooperation mit BulbWare die bereits erschienene amerikanische Fassung. Versionsunterschiede fallen dabei denkbar gering aus, denn Text gibt es in dem skurillen Abenteuer ohnehin so gut wie keinen. Ob der Mix aus Horror und Putzigkeit funktioniert wollt ihr wissen? Nun, das erkläre ich euch im folgenden Kurztest. Viel Spaß beim Lesen!
Oh süß, ein kleiner Glühbirnenjunge!
Lasst euch bloß nicht von der Überschrift täuschen. Der Niedlichkeits-Faktor in Bulb Boy bemüht sich nämlich darum, so gering wie möglich auszufallen. Zwar handelt die knapp zweistündige Geschichte von einem Glühbirnenjungen, seinem Öllampenopa und deren fliegendes Hündchen, doch das ist nur die allseits bekannte Spitze des Eisbergs. Alles dahinter wirbelt beim Spieler dann eher solche Gedanken wie Sprachlosigkeit, Ekel und Angst auf.
Der Einstieg ist zudem für die ersten paar Spielminuten ziemlich verwirrend. Schnell wird aber klar, worum es geht. Der kleine vom Spieler gesteuerte Bulb Boy lebt glücklich und zufrieden mit Fliegenhund und Großvater im trauten Heim. Kaum geht der Kleine schlafen, wandelt sich aus was auch immer für Gründen alles zu einem gigantischen Albtraum. So trifft man im Laufe der recht kurzen Story etwa auf den mutierten Großvater oder ein Huhn mit abgetrenntem Kopf. Mit ein wenig Kombinatorik macht man aus letzterer Finstergestalt aber einen schnellen Snack für zwischendurch. Mehr möchte ich aber zu den Gegnern und Vorkommnissen nicht verlieren, da wie schon erwähnt nicht gerade mit Umfang geklotzt wird. Stattdessen folgen nun ein paar Worte zum Gameplay des Spiels.
Point and Click ohne Pointen und Clicken
Im Prinzip ist Bulb Boy ein herkömmliches Point and Click-Adventure. Wirklich viel anklicken tut man aber nicht, denn eine Touchsteuerung wird trotz der Möglichkeiten der Nintendo Switch nicht geboten. Dafür steuert man die kleine Glühbirne mit dem Analogstick und interagiert mithilfe weniger Aktionstasten mit der Umgebung. Das geht recht locker von der Hand und ist nur gelegentlich etwas unvorteilhaft gelöst. Abgesehen von Story und Steuerung ist der Rest eigentlich gewohntes Adventure-Gameplay. Man untersucht alle möglichen Dinge, sammelt Gegenstände auf und kombiniert diese zu seinem Vorteil. Dadurch schafft es dann auch ein hilfloser kleiner Junge gegen albtraumhafte Gestalten zu bestehen.
So weit, so gut. Was aber letztlich den wirklichen Reiz dieses Spiels ausmacht, ist die Inszenierung. Mit einer gelungen Grätsche aus Putzigkeit und grenzwertigem Scheiß (im wahrsten Sinne des Wortes!) ließ BulbWare bei mir nicht nur einmal die Augenbrauen hochwandern oder die Kinnlade herunterklappen. Das Erlebte ist nämlich teilweise so skurril und unwirklich, dass selbst diejenigen, die selbst das tiefste Internet gesehen haben, noch kopfschüttelnd vor der Konsole sitzen. Zusätzlich zur verstörenden Aufmachung gesellt sich ein ähnlich gearteter Soundtrack und ein interessanter Art Style, was das Spiel summa summarum zu einem ziemlich runden Gesamtpaket macht. Bis auf kurzer Hänger beim Laden oder Speichern gibt es nämlich auch auf technischer Seite nichts zu beanstanden.
Fazit:
Für all diejenigen, die auf der Suche nach einem etwas anderen Spiel auf der Nintendo Switch sind, ist Bulb Boy wohl genau das Richtige. Das einmalige Setting und die gelungen Rätsel reihen sich gut neben Genrekollegen ein. Mal sind Lösungsansätze sehr offensichtlich, mal muss man aber auch um die Ecke denken um zum Ziel zu kommen – genau so sollte ein Adventure-Game sein. Bis auf kaum nennenswerte technische Schwächen und ein oder zwei frustige Stellen sind auch Tücken wie fair gesetzte Rücksetzpunkte gut gelöst worden. Da das Spiel auch nicht sonderlich viel kostet, kann ich Bulb Boy nur jedem Neugierigen ans Herz legen. Es ist zwar nicht sonderlich lang, der Blick ins Spiel wird aber mit einem unglaublich skurrilen Abenteuer belohnt, das man nicht so rasch vergisst. Zur amerikanischen Version muss man übrigens nicht mehr greifen, da das Spiel ja nun auch endlich bei uns erhältlich ist.
Glaubte schon immer an das Klomonster: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de
Vielen Dank an Bulbware für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Ein wahrlich unwirklicher Horrortrip im Zuckermantel: Ein Adventure, das auf jeden Fall einen Blick wert ist. |
Wertung
Skurriler geht es kaum
Eingängiges Adventure-Gameplay
Toller Mix aus Optik und Soundtrack
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Nichts für zarte Gemüter
Kurze Hänger beim Schnellspeichern
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Spielname:
Bulb Boy
Typ:
eShop Spiel
Jetzt Bestellen:
Zum Shop
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Publisher:
Bulbware
Developer:
Bulbware
Genre:
Adventure
Release:
13.10.2017 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
eShop Preis:
9,99 €
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Screenshots:
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