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Kurztest: Infinite Minigolf

Sebastian Mauch, 19.08.2017

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Wer sich einigermaßen für Pinball interessiert und schon mal einen Versuch am digitalen Flippertisch gewagt hat, dem wird sicher der Begriff Zen Studios etwas sagen. Die Jungs und Mädels sind nämlich vor allem für ihre großartigen Flippersimulationen der Zen Pinball- oder Pinball FX -Reihe bekannt. Aber nicht nur solcherlei Titel stehen im Portfolio des ungarischen Entwicklers und Publishers. Mit den kürzlich für die Switch erschienenen Infinite Minigolf wagen die Zen Studios einen weiteren Versuch in der Welt des Minigolfs. Ob der Titel taugt oder nur von mäßiger Qualität ist, wie viele Genrekollegen, das kläre ich für euch im folgenden Kurztest auf! Viel Spaß beim Lesen!

Ein Schlag, ein Loch, ein Sieg
Wie Minigolf funktioniert, das dürfte wohl jeder wissen. Falls nicht: In dieser Abart des Golfsports beschränkt man sich auf kleine Kurse mit allerlei kreativen Hindernissen und versucht, den Ball ausschließlich mit dem Putter ins Loch zu schlagen. Das Ziel ist es freilich, direkt beim ersten Abschlag einzulochen. Genau darauf ist auch Infinite Minigolf im Grunde ausgelegt. Die meisten vom Entwickler erstellten Löcher sind nämlich so gestaltet, dass man – sofern man den Trick raus hat – die Murmel direkt versenken kann. Auch zwei oder drei Schläge sorgen noch für guten Wertungen in der Punktetabelle. Je nach Schwierigkeit hat jeder Kurs ein sogenanntes Par-Limit, also die Schlagzahl, mit der man ohne Minuspunkte eingelocht haben sollte. Alles darüber zerrt dann nämlich schon am Highscore. In diesem Titel wird nämlich nicht direkt nach Schlägen gewertet, sondern nach Punkten. Natürlich bekommt man durch ein „Hole in One“ viele wertvolle Punkte gutgeschrieben, abseits der Optimallinie sind aber auch reichlich Edelsteine versteckt. Sackt man diese mit ein, gibt es sogar noch Extrapunkte, man läuft dafür aber auch Gefahr, den glorreichen Schlag zu versemmeln. Das wiederum wäre schade, gibt ein Hole in One doch schließlich wie beim Bowling doppelte Punkte für den nächsten Wurf Kurs.

Soviel zum Punktesystem, doch was zählt ist auf dem Platz, nicht wahr? Die Löcher, die man in den vom Spiel vorgegebenen Turnieren spielen kann, sind allesamt recht interessant gestaltet. Sie unterteilen sich dabei in drei Themen. Zum ersten hat man einen Wohnraum mit allerlei Alltagsgegenständen wie Tablets, Getränkedosen und sogar frechen Haustieren. Die zweite Gruppe richtet sich ganz an die übliche Halloween-Dekoration. Die dritte im Bunde ist ein weihnachtliches Thema mit entsprechenden Gegenständen. Innerhalb dieser drei Themen gibt es wiederum drei Abschnitte, bei denen man Turniere à 9 Löcher als Erstplatzierter abschließen muss. Schafft man das, darf man absolvierte Turniere nochmals mit höherer Schwierigkeit abschließen. Dabei sind die Kurse natürlich dem Original ähnlich, weisen aber wesentlich fiesere Hindernisse auf, was das sofortige Einlochen natürlich irgendwann zur Seltenheit macht. Um das trotzdem zu bewerkstelligen, sind auf den Kursen sogar einige Power-Ups verstreut. Mit einer Rakete gibt man dem Golfball etwa einen gehörigen Schubs in eine Richtung, wohingegen der Joy-Stick den Ball sogar für kurze Zeit lenkbar macht. Einige dieser Hilfen sind tatsächlich Retter in der Not. Manche, wie besagter Joy-Stick, funktionieren aber eher schlecht als Recht.

Viel Liebe zum Detail
Langweilig wird es bei den zahlreichen Löchern übrigens kaum. Die Entwickler haben sich nämlich zur Unterhaltung allerlei coole Gimmicks einfallen lassen. Mal muss man etwa einem Yeti gegen den Fuß rollen, damit dieser den Golfball anschließend ins Loch weiterbefördert. Natürlich sind auch Klassiker wie Abgründe und Rampen mit von der Partie. Generell kann man sagen, dass in die bunten, lebhaften Welten viel Liebe zum Detail zu spüren ist. Der anregende Soundtrack tut da sein Übriges. Aber nicht alles ist gut, die Steuerung ist nämlich so eine Sache. Einerseits mag sie intuitiv wirken, andererseits ist sie aber auch schrecklich verkorkst. Mit einem der Analogsticks ändert man die Kameraposition, mit dem jeweils anderen schlägt man, indem man ihn mehr oder weniger stark zurückzieht. Trotz justierbarer Einstellungen zur Empfindlichkeit ist das aber sehr filigran abgestimmt. Dadurch kommt es nicht selten vor, dass der Ball gnadenlos über das Ziel hinausschießt oder kurz vor dem Loch verhungert. Die Kamera lässt sich ähnlich schlecht bedienen. Das ist besonders schade, da solche Spiele nun mal von der Steuerung leben. Hier sollten die Entwickler vielleicht nochmal über einen Patch mit alternativem Steuerungsschema nachgrübeln.

Abseits des Genannten bietet Infinite Minigolf aber noch so viel mehr, was ein wenig von der grausigen Steuerung ablenkt. Erfüllt man etwa während der Löcher bestimmte zufällige Aufgaben, erhält man Tickets für bestimmte Bekleidungskategorien wie Hosen, Shirts oder Caps. Diese Tickets tauscht man dann im Shop gegen schicke Accessoires ein und kann somit seinen männlichen oder weiblichen Spielcharakter ganz nach seinen eigenen Vorlieben ausstatten. Darüber hinaus gibt es auch einen Modus für schnelle Spiele, bei dem man auf zufällige Kurse geschickt wird. Und hier wird es erst richtig interessant! Das Spiel bietet nämlich auch einen umfangreichen und alles in allem bequem bedienbaren Editor. Dort lassen sich innerhalb der drei vorhin erwähnten Themen eigenen Strecken erstellen. Kreative Köpfe können diese dann wie bei Mario Maker mit der Community teilen und die geteilten Kurse erscheinen dann nicht nur im sehr übersichtlichen Loch-Browser, sondern auch im Schnellspiel-Modus. Gespielte Löcher anderer Zocker kann man übrigens auch Favorisieren und wie bei Facebook anhand bestimmter Reaktionen bewerten. Ist ein Loch etwa schlecht designt, gibt man einfach den Meh- oder Kotz-Smiley. Ist die Erfahrung eine gute gewesen, kann aber auch mit einem erstaunten Emoticon reagieren. Ein solch durchdachtes Community-Netzwerk hätte ich von so einem vergleichsweise kleinen Titel nicht erwartet! Zum Zeitpunkt des Tests gab es übrigens knapp 10.000 Löcher zu spielen, was einem im Hauptmenü in Echtzeit angezeigt wird. Langweilig wird es Minigolf-Freunden in Zen Studios neuesten Spiel also nicht so schnell.



Fazit:
Infinite Minigolf ist umfangreicher und durchdachter als im Vorfeld erwartet. Mit den liebevoll gestalteten und ausgeklügelten Kursen gelangt man schnell in einen Strudel. Hier schnell eine Mission abschließen, da mal eben neue Ausrüstung eintauschen oder doch lieber einige Turniere spielen? Die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Hinzu kommt der geniale Editor mitsamt Teilen-Funktion für erstellte Welten. Klingt also ganz nach einer soliden 4er-Wertung oder? Leider ist dem nicht ganz so… Einige Macken wie die schlecht umgesetzte Steuerung oder nervige Bugs bei anderen Funktionen des Spiels trüben den Spielspaß ungemein. Nach dem x-ten versemmelten Schlag geht dann nämlich auch irgendwann die Motivation flöten. Nichtsdestotrotz kann man mit dem Spiel durchaus seinen Spaß haben und viele Stunden darin versenken – natürlich vorausgesetzt, man mag Minigolf im Allgemeinen.

So oft locht sonst keiner ein: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an Zen Studios für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Spaßiges 3D-Minigolf mit reichlich Umfang, leider aber auch technischen Schwächen.

Wertung

Etliche interessante Löcher

Umfangreicher Editor samt Community-Levels

Viele Missionen und viel Freispielbares

Steuerung aus der Hölle

Kleinere Bugs beim Bekleidungssystem und der Physik

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Spielname:
Infinite Minigolf

Typ:
eShop Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
Zen Studios

Developer:
Zen Studios

Genre:
Geschicklichkeit

Release:
28.07.2017 (erschienen)

Multiplayer:
1-8 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

eShop Preis:
14,99 €

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