Der Tod ereilt uns alle irgendwann. Manche etwas früher als es eigentlich gedacht ist. Dies geschieht auch Penny in Flipping Death, die daraufhin allerdings nicht einfach stirbt, sondern vom Tod rekrutiert wird, um ihn während seines Urlaubs zu vertreten. Wem diese abgedrehte Story vom Stil her bekannt vorkommt, erinnert sich vielleicht an Stick it to the Man, das vor einiger Zeit bereits auf der PSVita veröffentlicht worden ist und aus derselben Feder aus dem Hause Zoink! Games stammt. Auf der gamescom in diesem Jahr war es mir möglich, mit den Entwicklern mal ein wenig über ihren neuen Titel zu reden, während ich selbst die Demo vor Ort ausprobiert habe.
Wo Leben und Tod verschwimmen Im Spiel habe ich also die Rolle von Penny übernommen, die erstmal mit ihrer neuen Situation klarkommen muss. Diese stellt sich dabei in einer liebevoll gestalteten 2D-Grafik dar, die mit vielen Details aufwartet und sowohl schöne, als auch groteske Gegenden und Charaktere wunderbar darstellt. Glücklicherweise trifft Penny einen freundlichen Geist, der sich in der Totenwelt bereits etwas auskennt. So konnte ich bereits nach kurzer Zeit schnelle Wegstrecken durch das Werfen der Sense und anschließendem Teleportieren zu dieser überbrücken und hangelte mich von einem Dialog zum Nächsten – was in diesem Fall nicht als negativ dargestellt werden soll, denn besagte Dialoge sind schlichtweg fantastisch und haben nicht selten dazu geführt, dass ich herzlichst lachen musste. Manchmal reichte es sogar aus, einfach nur ein wenig zu warten und prompt bekam man weitere Zeilen Text. Es sei allerdings gesagt, dass ich mich bei der Bewegung einmal aus der Map bewegt habe und dann zum Anfangspunkt zurückgebracht wurde.
Der eigentliche Hauptteil des Spiels besteht allerdings darin, in der Totenwelt kleine Wesen einzusammeln und diese anschließend dazu zu benutzen, um von noch lebenden Personen Besitz zu ergreifen und diese zu steuern. Die besessenen Personen sind sich dabei sehr bewusst, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, allerdings hat jeder Mensch (und auch jedes Tier) einen eigenen Grund dafür, warum bei ihm oder ihr wohl gerade etwas nicht stimmt. So denkt ein Mann zum Beispiel, dass seine Eiscreme von ihm Besitz ergriffen hat, während ein anderer der Meinung ist, seine Zunge würde ihn irgendwohin lenken wollen.
Des Rätsels Lösung Der Zweck des Besitzergreifens ist im Übrigen schlichtweg, diverse Rätsel zu lösen. In der Geisterwelt bin ich somit auf einen alten Schiffskapitän gestoßen, dessen sehnlichster Wunsch es war, sein Schiff in einem schönen Blau anzumalen – er es vor seinem Tod allerdings nicht mehr geschafft hat. Unsere Aufgabe ist es somit, diesen Wunsch zu erfüllen um daraufhin besagtes Schiff als Transportmittel zu gebrauchen. Glücklicherweise ist eine Farb-Fabrik gar nicht so weit entfernt – allerdings hatte ich trotzdem keinen Charakter vor Ort, der stark genug wäre einen Farbeimer zu transportieren. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei diesem Eimer um ein Monster in der Totenwelt, dass ich recht einfach zur entsprechenden Stelle locken kann.
Jetzt muss dieser noch geöffnet werden – dafür habe ich einfach einen Zahnarzt besessen und hier kommt nämlich ein weiterer Aspekt des Besitzergreifens hinzu: Ich konnte dann genau ein Körperteil noch genauer steuern. Im Falle des eishaltenden Passanten war es genau dieses Eis, bei dem Zahnarzt ist es der Bohrer, den er in der Hand hält. Mit diesem konnte ich auch schon den Eimer öffnen. Das ist zwar noch nicht das Ende des Rätsels, aber hierbei will ich es mal für einen Ersteindruck für die Art einmal belassen.
Prognose: Flipping Death macht dem geistigen Vorgänger Stick it to the Man alle Ehre. Der Humor ist fantastisch, die Optik ist einfach nur passig und das erste Rätsel macht definitiv Lust auf mehr. Alleine die Möglichkeit so viele verschiedene Charaktere übernehmen zu können und dementsprechend mit diesen Charakteren eine bestimmte Aktion bei allen anderen auszuführen, macht mächtig Spaß. Ich habe mir auch die Zeit genommen von einem Hund Besitz zu ergreifen, um dessen tiefgründige Gedanken zu lesen – um herauszufinden, dass er sich nur darüber freut, ein guter Junge zu sein. Denke ich zumindest, ein paar Zeilen seines Textes waren nämlich noch in Code geschrieben. Trotz solcher Kleinigkeiten (die hoffentlich nicht häufiger auftreten) bin ich überzeugt davon, dass uns hier ein hervorragendes Adventure erwartet. Zu schade, dass es erst irgendwann im Jahre 2018 erscheinen soll.
Freut sich auf die vielen Lacher, die ihm dieser Titel bringen wird: Denis Wewetzer für PlanetSwitch.de
Vielen Dank an Zoink! Games für die freundliche Einladung zum Anspieltermin
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Die Macher von Stick it to the Man zeigen, dass sie ihren Humor nicht verloren haben. Hier erwartet uns eine Adventure-Perle!