Kurztest:
Azure Striker Gunvolt: Striker Pack
Azure Striker Gunvolt dürfte vielen 3DS-Besitzern bestimmt schon ein Begriff sein. Der tolle erste Teile und dessen Sequel Azure Striker Gunvolt 2 haben nämlich auf dem 3DS ihr actionreiches Debüt gefeiert. Nun steht auf der Switch das Comeback der beiden sehr gelungenen Titel von Inti Creates an, was natürlich auch einige Veränderungen mit sich bringt. Die Tests der 3DS-Versionen samt aller wichtigen Details findet ihr einmal hier (Teil 1), und einmal hier (Teil 2). In diesem Kurztest werde ich daher in Bezug auf den Inhalt der Spiele nicht allzu sehr ins Detail gehen. Das haben meine Kollegen Tjark Michael und Michael nämlich schon auf dem 3DS erledigt. Stattdessen gehe ich ein wenig auf die Veränderungen ein und wie sich die Sammlung generell auf Nintendos neuer Plattform schlägt.
Altes Spiel in neuer Pracht
Na gut, seien wir mal ehrlich: Die Gunvolt-Reihe ist keine optische Granate und viel Verbesserung brauch man nicht erwarten, da die Spiele in einem retrohaften Pixel-Look gehalten sind. Dieser wirkt aber auch auf dem 720p-Screen der Switch oder auf dem Fernseher nach wie vor sehr stimmig und charmant. Wo man aber definitiv von der höheren Auflösung profitiert, sind die Dialogsequenzen mit den hübschen Charaktergrafiken. Diese wirken nun sehr scharf und lassen das Spiel dezent moderner wirken. Startet man das Striker Pack, kann man zunächst in einem Hauptmenü auswählen, in welchen Teil man sich stürzen möchte, oder ein kleines Optionsmenü aufrufen. Dort versteckt sich unter anderem die Einstellung für die Intensität des nun ebenfalls unterstützten HD-Rumble. Man hat die Wahl zwischen „Stark“ und „Schwach“. So richtig zur Ingame-Action passt eher die starke Einstellung. Besiegt man einen Boss, wird etwa über die Joy-Cons oder den Pro Controller eine Art Explosion durch Vibrationen imitiert. Das fühlt sich toll an und passt, bringt die Aktuatoren der Controller aber auch hart an ihre Grenzen, wie es eine Zeit lang in Snake Pass der Fall war. Wen das Gesurre und Geklirre nicht stört, der bekommt insgesamt ein immersiveres Spielerlebnis. Auf der schwachen Einstellungen ist das Ganze schon eher unaufdringlich, dafür aber auch nicht so aufregend. Ganz abschalten lässt sich der Effekt leider nicht, was etwas schade ist, da es auch auf „Schwach“ den einen oder anderen nerven könnte.
Im selben Menü lässt sich übrigens auch einstellen, in welcher Sprache man das jeweilige Spiel zocken möchte. Wer des Englischen mächtig ist, dem empfehle ich dringend zu englischen Bildschirmtexten. Die deutsche Übersetzung ist zwar größtenteils in Ordnung, ein paar Fehlerchen schlichen sich dann aber doch ein. Außerdem scheinen sich vom ersten zum zweiten Teil für die Übersetzung Verantwortlichen geändert zu haben. Wird die eine Organisation etwa im Seriendebüt noch K.I.E.L. genannt, so ist im Nachfolger von Quill die Rede, was schon sehr verwirrend ist. In Sachen Bedienung hat sich ebenfalls einiges geändert. Zum Beispiel macht man nun Gebrauch vom zweiten Paar Schultertasten sowie dem zweiten Analogstick. Auf Letzterem wurden nun Gunvolts Spezialfähigkeiten platziert. In allen vier Richtungen liegt je eine Fähigkeit, durch Bewegen wählt man diese permanent an und löst sie durch ein Drücken des Sticks aus. Da sich dieser recht schwer drücken lässt, kam es bei mir oft vor, dass ich beim Drücken des Stick versehentlich im Eifer des Gefechts etwas anderes auswählte. Im zweiten Teil kann man zumindest eine Funktion auf die X-Taste legen, sodass beispielsweise der finale Finisher mit dem mächtigen Luxcalibour nicht in die Hose geht. Auf den beiden unteren Schultertasten ZL und ZR kann man nun auch bequem die verschiedenen Modi von Gunvolts Markierpistole durchschalten.
Und sonst so?
Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Die Spiele sind im Prinzip 1:1 vom 3DS portiert und lediglich in Sachen Switch-Features erweitert worden. Die Story um den Adepten Gunvolt, auch der azurblaue Blitz genannt, und dessen Freunde ist nach wie vor nicht sehr tiefgründig, bringt aber einige witzige Dialoge mit. Ebenfalls neu, aber keine Eigenheit des Spiels sondern der Switch, ist die Möglichkeit, Screenshots aufzunehmen. So manch eindrucksvollen Moment musste ich prompt auf einem Bild verewigen. Leider musste ich dann gegen Ende des zweiten Teils feststellen, dass dort auch stellenweise diese an sich tolle Funktion unterbunden wurde. Warum Entwickler das machen, ist mir noch immer ein Rätsel. Vor allem bei einem solchen Spiel, das extrem unbefriedigende Endings aufweist und schon seit längerer Zeit auf anderen Plattformen erhältlich ist. Das Ganze ist zwar nicht weiter wild, aber doch schon sehr nervig. Ein abschließender Gewinn ist nicht nur die HD-Optik in den Dialogen, sondern auch die auf 60 FPS erhöhte und stets stabile Framerate. Da macht die teils schon überfordernde Action-Ballerei gleich noch viel mehr Spaß. Extra-DLCs aus den 3DS-Versionen muss man hier zudem nicht separat erwerben, da diese direkt beiliegen.
Fazit:
Azure Striker Gunvolt: Striker Pack bietet zwei zumindest in Sachen Action und Herausforderung astreine Spiele. Wo die Teile in Sachen Story etwas schwächeln, machen sie das durch die gewohnt gute Optik, die japanische Vertonung sowie den tollen Soundtrack wieder wett. Auf der Nintendo Switch kommen dann noch einige Verbesserungen wie die erhöhte, stabile Framerate, die teils verbesserte Steuerung sowie die Anpassungen an die höhere Auflösung und das HD-Rumble dazu. Wer die Originale aus der genialen Spieleschmiede Inti Creates nicht kennt, der sollte spätestens jetzt mal zugreifen. Für den aufgerufenen Preis bekommt man zwar zwei insgesamt recht kurze Spiele, wer sich aber den gebotenen Herausforderungen annimmt, kann auch weitaus länger mit dem Paket beschäftigt sein. Solltet ihr die 3DS- oder Steam-Version schon gespielt haben oder gar euer Eigen nennen, könnt ihr um das Striker Pack direkt einen Bogen machen. Die wenigen Vorzüge der Switch-Version rechtfertigen nämlich nicht wirklich einen erneuten Durchlauf.
Hart überfordert, aber trotzdem gut unterhalten: Sebastian Mauch [Paneka] für PlanetSwitch.de
Zwei großartige Actiontitel mit Humor, die nur etwas an Abwechslung vermissen lassen. |
Wertung
Stabile 60 Bilder pro Sekunde bei verbesserter HD-Optik
Steuerung teils bequemer als auf dem 3DS
Guter Einsatz von HD-Rumble
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Einsatz der Fähigkeiten über Analogstick manchmal fehlerbehaftet
Deutsche Übersetzung ist nicht das Gelbe vom Ei
HD-Rumble nicht komplett deaktivierbar
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Spielname:
Azure Striker Gunvolt: Striker Pack
Typ:
eShop Spiel
Jetzt Bestellen:
Zum Shop
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Publisher:
Nighthawk Interactive
Developer:
Inti Creates
Genre:
Action
Release:
31.08.2017 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
eShop Preis:
34,99 €
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Screenshots:
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