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Touhou Kobuto V: Burst Battle

Kurztest: Touhou Kobuto V: Burst Battle

Tjark Michael Wewetzer, 13.10.2017

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Touhou sagt euch nichts? Das sollte nicht überraschen. Das Shoot 'em Up-Franchise ist nämlich bislang weitestgehend in Japan daheimgeblieben und brachte dort nicht nur eine ganze Palette von Kernspielen für den PC hervor, sondern auch ambitionierte Fan-Projekte, durch die ihr am ehesten mal von der Marke gehört haben könntet. Touhou Kobuto V: Burst Battle ist übrigens ein solches und versteht sich auch nicht als Shoot 'em Up. Stattdessen schlägt der nun nach Europa schwappende Titel eher in die Kerbe der 3D-Arena-Kampfspiele – und versagt da leider in vielerlei Hinsicht.

Kämpfe aus der Kugelhölle
Dabei ist die Grundidee gar nicht mal so verkehrt. Um den Geist des Shoot 'em Up-Genres einzufangen, treten die neun Kämpferinnen hier nämlich nicht primär mit ihren Fäusten an, sondern jagen sich Energieprojektile in diversen Geschmacksrichtungen um die Ohren. Die Grundsteuerung gibt sich hierbei recht eingängig: Es gibt drei Aktionstasten für Angriffe, die sich mit den Schultertasten modifizieren lassen. So lassen sich etwa Schnellfeuer-Manöver aus dem Sprint heraus auslösen oder man heizt springenden Gegnern mit Luftabwehr-Attacken ein. Ferner ist die eigentliche Defensive interessant geregelt: Ihr könnt Feindfeuer nämlich mit euren Kugeln wegballern und so Energie für einen wuchtigen Spezialangriff generieren. Leider ist die eigentliche Umsetzung all dieser Aktionen ziemlich hakelig. Mangels ordentlichem Treffer-Feedback und schier willkürlich erscheinenden Lebensenergieabzügen bekommt man nie das richtige Gefühl für die Wirksamkeit seiner Manöver. Da kann ein Super-Energiestoß schon mal drei Viertel der gegnerischen Gesundheit rauben, nur um beim nächsten Einsatz nur noch die Hälfte dieses Ergebnisses zu erzielen. Klar steckt da sicherlich irgendwo Methode hinter, mangels anständiger Einweisungen in das Kampfsystem – mehr als eine digitale Anleitung im Hauptmenü bietet Touhou Kobuto V nicht – erschließt sich mir die aber nicht ganz.

Die Lernkurve ist ohnehin ziemlich seltsam. Wer sich blauäugig in den Arcade-Modus wagt, um sich ein wenig warmzuspielen, tritt in der Regel mit einem blauen Auge wieder aus. Der Schwierigkeitsgrad der zwei Highscore-Modi – der zweite ist ein Punktangriffs-Modus – hat es definitiv in sich! Das liegt zudem auch daran, dass es sich bei beiden Spielvarianten im Prinzip um Überlebensmodi mit leicht anderem Fokus handelt. Soll heißen: Kämpfe dauern nur eine Runde und die Lebensenergie regeneriert sich nach dem Sieg nur ein wenig. Deutlich freundlicher gibt sich da schon der Story-Modus, der euch pro Charakter kurze, recht belanglose Dialogsequenzen mit sechs eingestreuten Fights präsentiert. Diese Abteilung eignet sich hervorragend zum Ausprobieren der recht überschaubaren Anzahl an Kämpferinnen, denn die neun Damen spielen sich durchaus unterschiedlich. Zauberin Marisa brilliert beispielsweise im Luftkampf und heizt Gegnern mit mächtigen Laserattacken ein, während die Bibliotheks-Hexe Patchouli magische Geschützpositionen aufstellen und ihren Kontrahenten aus allen Richtungen zusetzen kann. Die dadurch aufkeimende Spieltiefe wird allerdings dadurch gemildert, dass manche Charaktere schlichtweg stärker wirken als andere. Ob das Balancing- oder Spielerversagen ist, lasse ich mal im Raum stehen. Jedenfalls zogen sich in meinem Fall Kämpfe mit bestimmten Figuren wie Kaugummi, während andere in nur wenigen Sekunden beendet waren.

Neben den insgesamt leider wenigen Solo-Beschäftigungen gibt es natürlich auch noch einen Versus-Modus. Dieser ist sogar online spielbar, wobei sich natürlich die Frage stellt, ob sich auf Dauer überhaupt Spieler auf den Servern tummeln. In der mir vorliegenden Testversion waren die Online-Features jedoch vor Release noch nicht implementiert, weswegen ich keine Aussagen über die Verbindungsqualität treffen kann. Immerhin funktioniert Touhou Kobuto V auch nur mit einem Joy-Con-Flügel, weswegen einer schnellen Splitscreen-Versuspartie unterwegs prinzipiell nichts im Wege steht. In technischer Hinsicht hält sich der Titel ganz gemäß seiner japanischen Indie-Wurzeln eher simpel und präsentiert fünf einfach gestaltete Arenen und eher cartoonhafte Mini-Kämpferinnen. Die Animationen der Bullet Hell-Duellantinnen spiegeln trotzdem gut den jeweiligen Charakter wieder und demonstrieren etwa die verspielte Ader der schelmischen Vampirin Flandre oder die stolze Natur von Eisfee Cirno. Großartige Sprachausgabe dürft ihr allerdings nicht erwarten. Die Story-Dialoge bleiben allesamt unvertont und lediglich in den Gefechten gibt's etwas japanisches Kampfgebrüll von den Mädels zu hören.



Fazit:
Nun werden wir schon endlich mit Spielen der Touhou-Reihe versorgt, auch wenn es sich „nur“ um Spinoffs handelt, und dann ist sowas mit dabei. Touhou Kobuto V: Burst Battle bietet im Prinzip einen interessanten Ansatz und wirkt auch nicht völlig undurchdacht. Klar ist das Kämpferfeld mit gerade mal neun Figuren ziemlich überschaubar, dafür spielen sich diese jedoch merkbar unterschiedlich und eignen sich dementsprechend für verschiedene Spielstile. Leider fühlt sich die Auswahl schlussendlich nicht wirklich gut ausbalanciert an und auch die Kampfmechaniken selbst hätten Feintuning vertragen können. Mangelhaftes Trefferfeedback und Unklarheiten bei der Schadensberechnung sorgen jedenfalls für mehr Frust als Lust und die ziemlich mickrige Modi-Auswahl motiviert auf Dauer ebenfalls nicht sonderlich – nach wenigen Stunden hat man im Prinzip alles gesehen. Diese Kuriosität eignet sich höchstens für absolute Hardcore-Fans der Touhou-Marke und solche, die wirklich auf Biegen und Brechen ein neues Kampfspiel für ihre Sammlung brauchen.

Geisteraustreiber: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Vielen Dank an NIS America für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Schöne Idee, mäßige Umsetzung: Ein ziemlich umfangsarmes Kampfspiel, das spielmechanisch schlicht unausgegoren wirkt.

Wertung

Spürbar unterschiedliche Charaktere

Interessante Ansätze

Online spielbar

Sehr wenig dran

Keine anständige Einführung ins Kampfsystem

Mangelhaftes, teils verwirrendes Trefferfeedback

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1 Kommentar

profil 62 comments
[13.10.2017 - 10:55 Uhr]
Desotho:
30 EUR dafür aufzurufen empfinde ich als absurd.
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Spielname:
Touhou Kobuto V: Burst Battle

Typ:
Switch-Spiel

Jetzt Bestellen:
Zum Shop
Publisher:
NIS America

Developer:
Cubetype

Genre:
Fighting

Release:
13.10.2017 (erschienen)

Multiplayer:
1-2 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

eShop Preis:
29,99 €

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